Qua deutscher Schönwettergesetzmäßigkeit besteht in den kommenden Monaten bei Sonnenschein und warmem Wetter geradezu eine Pflicht zum Grillen. Während man sich am Wochenende dafür mit einem ausgiebigen Mariniermarathon beschäftigen kann, fällt derlei Feinarbeit unter der Woche aus Zeitmangel meist weg. Viele Fleischfreunde sind schon froh, wenn sie nach Feierabend noch irgendwo ordentliches Grillgut ergattern.
In solchen Fällen gibt es bei mir diese japanischen Yakitori-Spieße. Die meisten Zutaten habe ich im Küchenschrank. Frisch dazu braucht man noch unmariniertes Hühnerbrustfilet, das es auch noch am späten Nachmittag beim Metzger gibt. Wer keine Frühlingszwiebeln zur Hand hat, kann sie zur Not weglassen - verpasst dafür allerdings deren leicht karamellisierten und fruchtigen Geschmack, der meiner Ansicht nach ein wunderbares Gegengewicht zur kräftigen Sauce bildet. Ebenso übrigens wie ein paar gegrillte rote Spitzpaprika, die ich gerne dazu serviere.
Rezepte für Marinaden und Saucen:Eingelegt und aufgetunkt
Da leuchtet das Fleisch an der Selbstbedienungstheke noch appetitlich paprikarot und currygelb - doch nach dem Grillen kommt die große Ernüchterung. Das Endprodukt schmeckt nach vielem, nur nicht nach dem, was auf der Packung stand. Die Lösung: Marinaden und Saucen mit den Tipps der Profis selber machen.
Selbst Vegetarier oder Veganer müssen nicht auf ihren Yakitori-Spieß verzichten - auch in japanischen Yakitori-Restaurants kommen Vegetarier inzwischen voll auf ihre Kosten. Am heimischen Grill lassen sich Spitzpaprika, Frühlingszwiebeln, Champignons und ein wenig Räuchertofu auf die Spieße reihen. Diese am besten noch mit etwas Öl einpinseln, damit der Tofu nicht am Grill haften bleibt. Ansonsten gilt, für die Fleisch- wie die vegetarische Variante: Je öfter die Spießchen mit der Sauce bepinselt werden, desto leckerer werden sie.
Zutaten für zwei Portionen
140 ml Mirin (japanischer Reiswein), alternativ: lieblicher Weißwein
90 ml helle Sojasauce
1 EL Zucker
4-5 Frühlingszwiebeln
300 g Hühnerbrustfilet
Bambusholzstäbchen
Zubereitung
Holzstäbchen in eine flache Schale Wasser legen, sodass sie komplett bedeckt sind. Mirin, Sojasauce und Zucker in einem kleinen Topf verrühren, aufkochen und etwa zehn Minuten einkochen lassen, bis die Sauce sirupartig eindickt. Ist sie noch flüssig, weiter köcheln lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Frühlingszwiebeln putzen und die grünen Enden abschneiden. Den weißen Teil in etwa 2,5 cm lange Stücke schneiden. Hühnerbrustfilet in Würfel mit zwei bis 2,5 cm Kantenlänge teilen.
Gewässerte Spießchen aus dem Wasser holen. Pro Spieß vier Würfel Hühnerbrustfilet und dazwischen insgesamt drei Stücke Frühlingszwiebel quer aufspießen. Auf den heißen Grill auf direkter Hitze etwa sieben Minuten grillen, dabei vier- bis fünfmal die Spieße von oben mit der gekochten Sauce bestreichen.