Grillblog zu Equipment:Insignien des Grillkönigs

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Wichtigstes Grillwerkzeug: Die Grillzange. (Foto: Kesu - Fotolia)

Kohle entzünden und Gemüse wenden gehören zu den weniger spaßigen Angelegenheiten beim Grillen. Der Grillprofi steht lieber da und bearbeitet souverän ein paar Steaks. Mit dem richtigen Werkzeug kein Problem - ein paar Vorschläge.

Von Tanja Mokosch

Der Daumen schmerzt von unzähligen Versuchen, mit dem billigen Plastikdrehrad-Feuerzeug eine Flamme zu produzieren. Da ist sie. Schnell - aber nicht zu schnell - das Feuerzeug zu einem der weißen kleinen Quadrate hinführen, die zwischen den schwarzen Kohlestücken liegen und zwar aussehen wie Marshmallows, aber ganz anders riechen. Eine größere Flamme lodert auf, der Daumen wird gleich mit verbrannt. Der Grill ist an.

Würstchen und Fleisch brutzeln endlich auf dem Rost. Beim Versuch, fertige Bratwürste mit der Kuchengabel auf einem Teller zu platzieren, landen die ersten Käseknacker im Gras. Der ohnehin hitzegeschädigte Daumen schmerzt jedes Mal, wenn die Hand wieder zum Wenden des Grillguts eingesetzt wird. An der selbstmarinierten Putenbrust klebt ein Pinselhaar. Von drüben winkt der Nachbar mit der Grillzange. Auf seiner Schürze steht "Horst der Grillkönig".

Das richtige Equipment hat beim Grillen etwa den gleichen Stellenwert wie Kartoffelsalat: Muss nicht, aber mit ist irgendwie schon besser. Schnickschnack wie Schürzen mit semihumoristischen Aufschriften sind verzichtbar. Alles, was aber tatsächlich zur Souveränität des Grillkönigs beiträgt, ist eine Anschaffung wert.

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Bis zur Weißglut

Diese Souveränität steht schon zu Beginn des Grillens auf der Probe. Vor dem gemeinen Tischvolk muss der Grillkönig beweisen, dass er auch Herr des Feuers ist. Zum Beispiel indem er auf eine Feuerzeugvariante mit integriertem Gebläse zurückgreift, um die Kohlen auch nach dem Entzünden weiter anzufeuern. Ein Anzündkamin macht Brandbeschleuniger und Anfeuerungstaktiken überflüssig. Oben Kohle, unten Papier oder andere leicht brennbare Materialien rein und - mit dem Stabfeuerzeug - ein Feuer entfachen. Wenn alles glimmt, einfach die Kohle in den Grill schütten. Wer die untertänigen Gäste gar im Glauben lassen will, die Kohlen würden zu glühen beginnen, nur weil der König es so befiehlt, kann noch ein einen weiteren Trick anwenden: Der elektrische Grillanzünder wird unter der Kohle versteckt und einfach herausgezogen, wenn sie zu glimmen beginnt. Keine Stichflammen, kein Pusten, kein Umschütten.

Jeder Hofkasper weiß inzwischen, dass das Fleisch nicht mit einer Gabel angepiekst werden darf (Foto: Alexander Shalamov; shalamov/iStockphoto)

Das Zepter

Die Edelstahlgrillzange ist das Zepter des Grillkönigs. Mit ihr wendet er seine kostbaren Güter. Jeder Hofkasper weiß inzwischen, dass das Fleisch nicht mit einer Gabel angepiekst werden darf, weil sonst Saft austritt und es austrocknet. Außerdem kann man damit wunderbar den Nachbarn winken, deshalb sollte die Grillzange optisch wenigstens vorzeigbar sein. Manch schmuckes Edelstahlzepter macht es dem Grillkönig besonders leicht: Dank kleiner Rädchen am Anfang der Zange muss die Grillwurst nur oben angepackt werden und dreht sich dann wie von selbst.

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Brandblasen vermeiden

Für sein Tischvolk muss sich der Grillkönig trotz bester Anfeuer-Ausrüstung in brenzlige Situationen begeben. Etwa, wenn er ein Hähnchen auf einem Spieß über den bereits glühenden Kohlen platzieren muss oder den Abstand des Grillrostes zur Glut justieren. Wer sich auch dabei nicht die Finger verbrennen möchte, kann zum hitzeresistenten Profi-Handschuh greifen - oder er gibt den volksnahen Präsidenten, der auch mal mit anpacken kann, und schlüpft in schlichte Arbeitshandschuhe.

Vorsicht zerbrechlich!

Heimtückische Grillgüter wie Gemüse und Fisch können die Souveränität an der Grillzange schnell gefährden. Hinter einer oft gehörten Fleischliebhaber-Ausrede ("So was kommt mir nicht auf den Rost!") mag schlichte Angst stecken. Fisch zerfällt leicht und Gemüse kann beim Wenden wunderbar durch den Rost in die Kohle fallen. Was helfen kann, ist der Grillkorb. Gemüse oder Fisch einfach in das enge Körbchen zwängen, auf den Rost legen und angstfrei wenden.

Mit dem Grillkorb kann Fisch und Gemüse ohne Probleme gewendet werden. (Foto: pavelmidi/iStockphoto)

Die persönliche Note

Damit am Tisch auch alle wissen, wer das Steak so perfekt gebraten hat, kann der exzentrische Griller das Steak mit seinem Namen, der vergessliche mit dem Namen der Gäste, versehen - mit dem Grillbrandeisen.

Für die persönliche Note: Das Grillbrandeisen. (Foto: Monsterzeug.de)

Bratenthermometer 2.0

Den Braten muss der Grillprofi im digitalen Zeitalter natürlich nicht mehr selbst riechen - dafür gibt es eine App. Aber zuerst muss das Grillgut verkabelt werden. Mit einem Thermometer, das auf den Namen "iGrill" hört. Das sendet dann per Bluetooth die Fleischtemperatur direkt aufs Handy. So kann sich die Grillhoheit zu seinen Gästen an die Tafel setzen und trotzdem alles unter Kontrolle behalten.

Mop und Sauceneimer

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Der gemeine Küchenpinsel kommt beim Grillen meist schon im Vorfeld zum Einsatz, um die Marinade auf das Fleisch zu pinseln. Silikonborsten vermeiden zwar, dass das Pinselhaar am Fleisch kleben bleibt, sie vermeiden aber auch, dass eine große Menge der Sauce haften bleibt. Wer seinem Steak, wenn es bereits auf dem Grill liegt, noch eine ordentliche Portion Marinade verpassen möchte, muss zum Mop greifen. Mit passendem Marinaden-Eimerchen sieht das nur für Grill-Anfänger aus wie Kinderspielzeug. Also keine Sorge: Zum Horst macht sich der Grillkönig alleine mit der Spruchschürze.

Mit passendem Marinaden-Eimerchen: Der Steven-Raichlen-Grill-Mop (Foto: www.grillstar.de)
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