Süddeutsche Zeitung

Geschmackssache:Soulfood

Wer angesichts der Corona-Krise zu Hause bleiben muss, sollte versuchen, es sich ein wenig schön zu machen. Nichts tröstet da mehr als Souldfood. Am besten kocht man Spaghetti Carbonara, das beste Rezept, das je aus der Not geboren wurde.

Von Marten Rolff

Die Corona-Nachrichtenlage legt nahe, dass viele Menschen sich auf eine längere Zeit zu Hause einstellen müssen. Doch dort kann es nicht darum gehen, Corned Beef und Haferkekse zu horten, es droht ja keine Hungersnot. Lieber sollte man es sich im Hausarrest ein wenig schön machen, und nichts tröstet da mehr als Soulfood. Sehr praktikabel sind Spaghetti Carbonara, deren Rezept aus der Not geboren wurde. Es soll im Zweiten Weltkrieg in Rom entstanden sein, als die Alliierten nach der Landung in Süditalien versuchten, die mitgebrachten Trockeneipulver- und Bacon-Rationen landestypisch zu verkochen. Heutige Rezepte lesen sich natürlich schicker als die Pilotpasta von damals, und eine schöne Variante steht im Kochbuch "Seelenfutter" (Gräfe & Unzer): Für zwei Personen 80 g gewürfelte Pancetta in der Pfanne mit 1 EL Butter knusprig braten; kurz 1 fein gewürfelte Knoblauchzehe und ein halbes Bund gehackte Petersilie mitgaren und alles beiseite stellen. In einer Schüssel 40 g geriebenen Parmesan mit 2 EL Sahne, 2 frischen Eiern (M), 1 Prise Muskat und viel schwarzem Pfeffer verquirlen. 250 g Spaghetti in Salzwasser al dente garen, abgießen, in die noch warme Pfanne geben, mit Speck und Eimasse mischen, nach Bedarf salzen und mit Parmesan servieren.

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Quelle:
SZ vom 14.03.2020
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