Geschmackssache:Snickerdoodle

(Foto: AP)

Dieser großartige Zimt-und-Zucker-Keks aus Amerika hat das Zeug zum Anti-Trump-Symbol: Äußerlich ist er unscheinbar und puritanisch bescheiden, innen aber ist er geschmackssicher und dazu auch noch äußerst gehaltvoll.

Von Marten Rolff

Man hat sich ja leider fast daran gewöhnt, dass alles, was aus Amerika kommt, erst laut, grell und aggressiv ist und am Ende wenig Substanz hat. Umso wichtiger also, immer wieder daran zu erinnern, dass es auch das bescheidene und wertige Amerika gibt, das in der Küche kaum einer so perfekt verkörpert wie der Snickerdoodle. Ein Zucker-und-Zimt-Keks, außen von puritanischer Schlichtheit, aber innen so gehaltvoll, geschmackssicher und tröstlich, dass er sich als Trump-Protestgebäck für den Rosenmontagszug eignen würde. Dass Snickerdoodles eigentlich aus Deutschland stammen und ihr seltsamer Name eine freie Übersetzung von "Schneckennudel" ist, darf dabei als Legende gelten, weil nur durch alternative Fakten zu belegen. Für die Kekse 50 g Zucker in einer flachen Schüssel mit 1 EL Zimt mischen, beiseitestellen. 275 g Mehl mit 2 TL Weinstein (Cream of tartar) und 1 TL Natron durch ein Sieb streichen, auch beiseitestellen. In einer großen Schüssel 270 g Zucker und 1/2 TL Salz mit 110 g zimmerwarmer Butter und 110 g Schweineschmalz (alternativ Butterschmalz oder Palmin) 5 Minuten lang mit dem Mixer schaumig schlagen, dann nacheinander sorgfältig zwei Eier einrühren, anschließend bei langsamer Geschwindigkeit das Mehl gut untermischen (mit Knethaken). Für jeden Keks etwa zwei EL Teig mit angefeuchteten Händen zur Kugel rollen, diese in der Zimt-Zucker-Mischung wälzen, dann auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech vorsichtig flachdrücken (großzügig setzen, der Keks kann sich bis auf Untertassengröße ausbreiten!) und bei 190 Grad im Ofen (Umluft) 10-12 Minuten backen, bis die Kekse golden sind.

© SZ vom 25.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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