Geschmackssache:Porridge

Das schottische Gericht ist nicht nur viel besser als sein Ruf, es passt auch perfekt in die Zeit der Obsternte, weil es mit fast allen Früchten eine glückliche und sehr wohl schmeckende Freundschaft schließt.

Von Marten Rolff

Man sollte "Porridge" nicht übersetzen. Denn so landet man beim Haferbrei oder -schleim und damit bei Not, Mangel, Würgereiz und Omas Hausrezept für magenkranke Kinder - lauter Assoziationen also, die diesem wunderbaren schottischen Gericht noch nie gerecht wurden. Wenn er hier auf der Karte steht, dann weniger, weil der Herbst vor der Tür steht. Nein, viel wichtiger ist, dass die Obsternte im vollen Gange ist und Porridge mit fast allem, was an Bäumen und Sträuchern wächst, ob roh oder als Kompott, eine glückliche Freundschaft schließt. Besonders gut schmeckt er mit Birne, Rosmarin, Honig und Haselnüssen. Puristen kochen Porridge nur mit geschrotetem Getreide, Wasser und Salz. Aber wenn es nicht zu lange dauern soll, reichen Haferflocken (etwa 40 g pro Portion), die man mit Wasser und/oder Milch und einer Prise Salz bei milder Hitze cremig köcheln lässt (umrühren!). In einem zweiten Topf eine reife, geschälte, entkernte und in schmale Scheiben geschnittene Birne mit zwei Rosmarinzweigen, wenig Wasser und etwas Honig so einköcheln lassen, dass die Birne noch etwas Form behält. Birnenkompott ohne Rosmarin unter den Hafer ziehen und mit gerösteten, gehackten Nüssen bestreuen. Noch besser wird er mit einer Haube aus griechischem Joghurt und rohen Birnenwürfeln.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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