Geschmackssache Mangold:Auf der Welle der grünen Begeisterung

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(Foto: imago)

Eigentlich ist er bloß das Blattwerk einer Rübe. Doch kein Gemüse vereint den Trend, viel Grünes und Gesundes auf den Teller zu bringen, so wie der Mangold.

Von Marten Rolff

Es erscheint heute kaum noch vorstellbar, dass Blattgemüse mal als echter Stimmungskiller auf dem Teller galt. Kein Wunder, schließlich ist das ursprünglich wichtigste Argument dagegen - Alles so gesund! - schon länger zum kulinarischen Adelstitel geworden.

Und wo der Geschmack profitiert, ist die Gesundheit ja noch einmal willkommener. Grünkohl darf inzwischen roh in den Salat, der Wirsing rückt gerade ins Zentrum des Weihnachtsmenüs auf, und sogar im Kindergarten braucht man immer seltener einen halben Liter Sahne, um erfolgreich ein Kilo Spinat zu verfüttern. Doch niemand scheint so geschickt auf der Welle der grünen Begeisterung zu segeln wie der Mangold.

Seine Charakterstärke lässt ihn mühelos ein ganzes Gericht tragen

Er gilt nicht nur als nährstoffreich, sondern auch als besonders edel. Manche idealisieren ihn deshalb irrtümlich als weltläufigen Bruder des Spinats, andere sehen in ihm mindestens einen geheimnisvollen europäischen Verwandten des Pak Choi. Dabei ist Mangold weder Spinat noch Kohl, sondern eine Rübe, von der man aber nicht die Wurzel, sondern Blätter und Stängel isst. Und es sind gerade sein rustikaler, leicht erdiger Geschmack und seine Bitternoten, die ihn so besonders machen. Seine Charakterstärke lässt ihn mühelos ein ganzes Gericht tragen. Um das Aroma zu konservieren, darf man die Blätter gern schonend behandeln und sie nur ein paar Minuten dünsten (die großen Stiele etwas länger) und danach klein schneiden.

Parallel eine Zwiebel hacken und mit einer zerdrückten Knoblauchzehe und etwas Chili in einer beschichteten Pfanne mit Olivenöl glasig braten und mit Wermut ablöschen. Die Mangoldstücke sowie etwas zerbröselten Feta darin schwenken, mit Salz und etwas Zitrone abschmecken und mit gerösteten Sonnenblumenkernen (auch Sesam ist gut) veredeln. Ein vollwertiges Gericht wird daraus, wenn man einige Löffel Kochgerste, Bulgur oder Vollkornreis unterhebt.

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