Der März wird gern als Frühlingsbote verklärt, doch saisonal (und realistisch!) betrachtet ist der Monat ein Schuss in den Ofen. So richtig erntefrisch ist gerade kaum was, da tröstet es, dass man sich wenigstens ausgiebig dem Feldsalat zuwenden kann.
Wie das meiste ist er zwar längst das ganze Jahr über zu haben und Erntetermine für winterharte Freilandsorten variieren je nach Aussaat, aber viele Gemüsegärten starten mit ihm in die Saison. Jetzt ist Feldsalat also besonders gut, und man darf ihn ruhig etwas feiern, schließlich sind seine feinen, leicht würzigen Blätter die meiste Zeit des Jahres zur geschmacklichen Bescheidenheit verdammt.
Denn auf Speisekarten hat Feldsalat zuletzt viel Konkurrenz bekommen, vor allem durch jungen Spinat, der schon länger Baby Leaf heißen muss und immer etwas an den Zähnen quietscht. Auch muss Feldsalat oft kulinarischer Steigbügelhalter spielen, etwa für dubiose Sommersalate mit zu viel Ziegenkäse und viel zu süßem Himbeerdressing, in dem die nussige Eleganz der Salatblätter schnell ersäuft.
Geschmacklich zum Tragen kommt Vogerlsalat in einem Rezept von Katharina Seiser ("Österreich vegetarisch"), die ihn mit Wurzelvinaigrette veredelt. Für vier Personen 4 Handvoll kleinblättrigen Feldsalat putzen. Für die Soße 4 EL gemischte, sehr fein gewürfelte Wurzeln (etwa Karotte, Pastinake, Petersilienwurzel, gelbe Rüben) in eine Schüssel geben und mit 3 EL mildem Weißweinessig, 3 EL Karottensaft, 3 EL Pflanzenöl (Walnuss klappt gut) und 1 Messerspitze Akazienhonig verrühren, mit Salz und weißem Pfeffer abschmecken und den Salat sofort nach dem Anrichten servieren.