Süddeutsche Zeitung

Geschmackssache:Die neue Offensive des Limoncello

Zitronenlikör gilt als "irgendwie Achtzigerjahre" und als zu süß. Warum es trotzdem eine prima Idee ist, gerade im Januar selbst Limoncello anzusetzen.

Von Marten Rolff

Zitronenlikör ist jetzt sicher nicht der It-Drink der Stunde. Aber das liegt auch am fehlenden Marketing, die letzte Offensive dürfte gut zehn Jahre zurückliegen. Der Boulevard stürzte sich damals auf Danny DeVitos "selbstproduzierten" Premium Limoncello, auf dessen klebriger Bugwelle auch sein italienisches Restaurant ein gutes Stück vorangekommen ist. Und man darf behaupten, dass es den vielen Berichterstattern eher um den Schauspieler als um sein Getränk ging.

Alkoholika haben zudem das Problem, dass ihr Image schnell in die Jahre kommt. Zitronenlikör gilt als "irgendwie Achtzigerjahre" und als zu süß. Was aber kein Problem mehr sein sollte, denn die Achtziger sind wieder schick, und an der Süße kann man drehen, vor allem, wenn man Limoncello selbst macht. Im Januar ist das eine prima Idee, denn die Zitronen sind gerade besonders gut.

Für etwas mehr als einen Liter mindestens 5, gern aber auch 7 mittlere, unbehandelte (Zedrat-)Zitronen waschen und ihre Schale mit einer Reibe hauchdünn abziehen (Vorsicht: die weiße Unterhaut macht den Likör bitter). Die Schale mit 500 ml Alkohol (96 Prozent, teuer, aber es lohnt sich) in ein gut verschließbares Glas füllen, für 2 bis 4 Wochen dunkel lagern und öfter schütteln. Dann aus 200 g Zucker und 700 ml Wasser einen Sirup kochen und abkühlen lassen. Den aromatisierten Alkohol durch einen Filter gießen und mit dem Sirup mischen. Die Variante ist recht stark, das Mischverhältnis lässt sich aber nach Geschmack verändern.

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Quelle:
SZ vom 19.01.2019/aner/ick
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