Geschmackssache:Blutorangen

Halbierte Blutorangen der Sorte 'Tarocco'
(Foto: F1online)

Florida, Spanien oder Sizilien? Moro, Tarocco oder Sanguinello? Die Vielfalt bei Blutorangen ist groß, die Unterschiede auch.

Von Marten Rolff

Es ist lange her, dass die Blutorange als Kronzeugin der Exotik galt. Wer heute nach ihr verlangt, muss an gut sortierten Obstständen mit einer Reihe präzisierender Routinefragen rechnen: Florida, Spanien oder Sizilien? Moro, Tarocco oder Sanguinello? Die Vielfalt mag übertrieben klingen, aber die Berücksichtigung der Unterschiede ist für viele Rezepte nur von Vorteil. Für frisch gepressten Saft etwa eignet sich bestens die sizilianische Tarocco, deren Saison gerade beginnt und die nicht umsonst als beliebteste Orangensorte Italiens gilt. Sie ist kernlos, extrem süß, mild und ergiebig und die Struktur ihres Saftes fast cremig. Das für Blutorangen typische leichte Himbeeraroma ist bei der kleineren sizilianischen Moro am stärksten ausgeprägt. Moro-Orangen sind dunkel, saftig und säuerlich mit einigen Bitternoten. Ihr komplexer Geschmack passt gut zu einem Salat aus Südindien, für den man besonders aromatische Orangen (oder auch andere Zitrusfrüchte wie milde Limettensorten) mit Rotkohl und Chili kombiniert. Das Rezept ist genial schlicht und das Ergebnis sehr erfrischend. Für vier Personen etwa 400 g Rotkohl dünn stifteln und eine frische grüne Chili in sehr feine Streifen schneiden. Dann mit einem scharfen Messer die Filets aus 3 bis 4 Blutorangen (je nach Größe) herauslösen, klein schneiden und den Saft auffangen. Alle Zutaten gut mischen, mit 6 EL mildem Weißwein- oder Champagneressig, 4 bis 5 EL braunem Zucker sowie ³/₄ TL Salz abschmecken und für mindestens 15 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen.

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