Haben und Sein:Scandinavian Teatime

Adventsschaufenster bei Harrods, Winter-Tee von Kusmi und ein neuer, alter Sessel aus Kopenhagen. Die Stilnews der Woche glühen schon mal weihnachtlich vor.

Von Anne Goebel, Tanja Rest, Max Scharnigg und Silke Wichert

Haben und Sein: Heiße Ware: der neue Winter-Tee von Kusmi "Winter Delight."

Heiße Ware: der neue Winter-Tee von Kusmi "Winter Delight."

(Foto: Kusmi)

Im Sommer gibt es das "Eis des Jahres". Und im Winter? Klar, den "Tee des Jahres" und zwar von Kusmi Tea. Die Marke muss man eigentlich nicht mehr groß erklären. Die hübschen Blechdosen stellen sich selbst Menschen als Dekoration in die Küche, die Earl Grey nicht von Darjeeling unterscheiden können. Aber der Inhalt hat es natürlich auch in sich, sonst gäbe es nicht so viele Fans, die auf Sorten wie "Sweet Love" oder "Detox" schwören und sogar den Adventskalender der Firma einem mit Schokolade vorziehen. Die neue Winter-Variante jedenfalls heißt "Winter Delight" und ist eine Rooibos-Mischung mit Kakao, Zimt und Ingwer, die - 2-in1 - auch als Winter Latte getrunken werden kann: Tee dafür mindestens fünf Minuten ziehen lassen, dann aufgeschäumte Milch zugeben und mit Zimt und/oder Kakao bestreuen (100g für 15,40 Euro, kusmitea.com).

Haben und Sein: Schlicht und ergreifend: Foyer-Sessel von Vilhelm Lauritzen.

Schlicht und ergreifend: Foyer-Sessel von Vilhelm Lauritzen.

(Foto: Hersteller)

Wenn das dänische Traditionsunternehmen Carl Hansen & Son ein neues Möbel in sein Sortiment aufnimmt, kann man von zwei Sachen ausgehen: Erstens handelt es sich - egal, ob ganz neu designt oder aus den Archiven - um einen skandinavischen Klassiker und zweitens ist die Verarbeitung vom Feinsten. Denn die Marke ist eine der wenigen, die wirklich noch in Dänemark fertigen lässt und dafür in ihrer Werkstatt hunderte Spezialisten beschäftigt. Der aktuelle Neuzuwachs ist für viele Dänen ein alter Bekannter: Die "Foyer"-Serie des dänischen Architekten Vilhelm Lauritzen wurde ursprünglich in den 1940er-Jahren für das von Lauritzen geplante "Radiohuset"-Funkhaus in Kopenhagen entworfen und steht dort bis heute - natürlich im Foyer. Auf Initiative von Carl Hansen & Son ist die leicht anmutende Konstruktion aus Eiche und Leder jetzt erstmals in Produktion gegangen - neben dem Sessel gehören auch eine Bank und ein Sofa zum Foyer-Ensemble. Die Polster sind nicht nur in Leder, sondern auf Anfrage auch mit Textilbezug erhältlich. Die Preise für die schlichte Stilikone beginnen bei etwa 5500 Euro. carlhansen.com

Haben und Sein: Zusammen am Strand: Dries van Noten und Stüssy.

Zusammen am Strand: Dries van Noten und Stüssy.

(Foto: Antosh Cimoszko/Dries Van Noten)

Geständnis: Eigentlich haben wir hier von Kooperationen ein wenig die Schnauze voll. Prada x Adidas, Adidas x Gucci, Gucci x Balenciaga - keine Woche vergeht, ohne dass eine neue, mehr oder weniger absurde Paarung auf den Markt geworfen wird. Wenn sich nun aber der belgische Edeldesigner Dries Van Noten mit dem amerikanischen Surf- und Streetwear-Label Stüssy zusammentut, so ergibt das gleich auf den ersten Blick großen Sinn: Hüben wie drüben schätzt man Farbe, kollidierende Muster und eine gewisse Lebenszugewandtheit. So froh und lässig sieht dann auch die Kollektion aus: Batikshirts, geräumige Jogginghosen, Sweatshirts und kunterbunte Parkas, alles ist mit allem kombinierbar und sieht am allerbesten natürlich beim Sundowner am Strand aus. Für die Kampagne wurde Flea verpflichtet, Bassist bei den Red Hot Chili Peppers. Californication total! (über driesvannoten.com und stussy.com)

Haben und Sein: Das Dior-Stammhaus bei Harrods - aus Lebkuchenteig.

Das Dior-Stammhaus bei Harrods - aus Lebkuchenteig.

(Foto: Adrien Dirand/Dior)

Weihnachten bedeutet Eskapismus, und das Schöne ist ja: Wenn der Dezember näher rückt, ist die Flucht aus dem Alltag, die alle gerade mal wieder sehr nötig haben, ganz offiziell erlaubt. Modeschöpfer kennen sich besonders gut damit aus, eine zweite, schönere Welt neben der wirklichen zu entwerfen, und im Speziellen galt das für den verträumten Christian Dior. Wenn sich das französische Couturehaus jetzt also mit einem zweiten Spezialisten für vorübergehende Weltflucht zusammentut, dem Londoner Warenhaus Harrods, kann das nur in einer großen Schwelgerei enden. Und genau das ist die Aktion "The Fabulous World of Dior" geworden, mit dem sehr praktischen Nebeneffekt, dass man sich im allgemein schwärmerischen Vorweihnachtstonfall als Marke perfekt in Szene setzen kann. 44 kunstvoll arrangierte Advents-Schaufenster, Lichtinstallationen an der Fassade, eine Ausstellung und Pop-Up-Stores mit ikonischen Objekten der Marke als Gebäck en miniature, etwa die Saddle Bag als Weihnachtskeks: Wer demnächst nach London reist, kann sich die Christmas-Show an der Brompton Road ansehen (bis 3.Januar). Von zuhause vermittelt auch die Webseite einen Eindruck, für die Mini-Flucht zwischendurch (dior.com).

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