Süddeutsche Zeitung

Geschenkideen zu Weihnachten:Von drauß' vom Walde komm' ich her

Ich muss euch sagen: So ein Iglu baut sich recht schwer. Wollte Ihre Frau das auch schon immer mal ausprobieren? Träumt Ihr bester Freund vom eigenen Gemüsebeet? Oder einem Hausschwein? Zehn ausgefallene Geschenketipps für draußen.

Aus der SZ.de-Redaktion

Wer hat im vergangenen Jahr endlich erstmals erfolgreich Tomaten auf dem Balkon gezüchtet? Wer mindestens einmal die Berge von Nahem betrachtet? Ist barfuß durchs Gras gelaufen? Sie? Dann sind Sie hier richtig. Stadtfrust, Landlust und Rückbesinnung auf die Natur: Für viele Burnout-bedrohte Büromenschen sind das die letzten Mittel, um das fragile Gleichgewicht aus Leben und Arbeiten zu halten.

Unter dem Christbaum spielen naturgemäß auch allerlei Outdoor-Aktivitäten, -Accessoires und -Anspielungen eine große Rolle. Zehn ausgewählte Geschenkideen für das große wilde Draußen.

  • 1. Ein geleastes Schwein Sonntagsbraten? Wenn, dann nur vom Bio-Metzger! Aber warum nicht direkt vom eigenen Schwein? Bauernhöfe in ganz Deutschland bieten Ferkel zum Leasen an - eine moderne Variante der Lohnmast. Nach dem Erwerb kommt der neue Besitzer für die Futterkosten auf, bis das Tier ausgewachsen ist und erhält sein Fleisch nach der Schlachtung in größeren oder kleineren Stücken, als Wurst oder Braten. Dieser Biohof in Niederbayern zum Beispiel bietet auch Rinder zum Leasen an.
  • 2. Gemüse aus dem eigenen Garten Tomaten, die man monatelang beim Wachsen und Reifen beobachtet hat, schmecken zigmal besser als die aromalosen Früchte aus dem Supermarkt. Wer Tomaten liebt, aber weder Balkon noch Garten hat, der könnte sich über ein Gemüsegarten-Abo freuen. Angeleitet von Profis zieht der Beschenkte auf einer reservierten Parzelle seine zarten Pflänzchen und kann im Herbst Kürbisse, Zwiebeln oder Kartoffeln ernten.
  • 3. Helden-Werkzeug Was kann Zigarrenspitzen schneiden, Dosen öffnen, Holz sägen und die Grasnarbe auf dem Golfplatz reparieren? Das funktionsreichste Taschenmesser der Welt. Es verfügt über 87 Werkzeuge und 141 Einsatzmöglichkeiten. Dass das Klappmesser aus der Schweiz mit 24 Zentimeter Breite und einem Gewicht von 1345 Gramm nicht mehr ganz so praktisch ist, stört den Gadget-verliebten Großstadthelden nicht.
  • 4. Ein Ziegen-Paar in Simbabwe Sie wollen mit einem Nutztier nicht sich selbst, sondern anderen Gutes tun? Mit der Hilfsaktion "Oxfam unverpackt" lässt sich ein meckerndes Pärchen in Afrika verschenken, wo es Familien von Aids-Kranken hilft, eine neue Existenz aufzubauen. Der Beschenkte in Deutschland erhält einen Kühlschrankmagnet mit einem Foto des Ziegenpaares.
  • 5. Ein Hoch auf diesen Namen Ihr Partner ist besonders wetterfühlig? Was böte sich da eher an, als ein Hoch oder Tief seines Namens zu verschenken? Frauennamen werden 2014 Tiefdruckgebiete tragen, Hochs dagegen Männernamen. Hochdruckgebiete kosten auch gleich 100 Euro mehr, schließlich sind sie für Trockenheit und Sonne verantwortlich. Wer Weihnachten auf gut Wetter machen will, sollte sich beeilen, denn die Wetterpatenschaften sind begehrt.
  • 6. Schutz für Teufel Eine Patenschaft für das neugeborene Elefantenbaby? Für das putzige Fohlen? Warum nicht einmal zum Schutz eines weniger aparten Tierchens beitragen? Der Beutelteufel zum Beispiel sieht nicht nur aus wie eine mutierte Riesenratte. Er stinkt, stößt markdurchdringendes Kreischen aus und ernährt sich vor allem von Aas und sterbenden Tieren. Doch das wenig sympathische Tier ist schon heute nur noch auf der australischen Insel Tasmanien zu finden; durch eine Turmorinfektion ist die ganze Art vom Aussterben bedroht. Wie wär's mit eine Woche Teufel-Unterhalt verschenken?
  • 7. Wandern mit Alpakas Noch so ein Geschenk für naturentfremdete Städter: durch den Isarwinkel mit einem Alpaka. Dieser Angehörige der Gattung der Neuweltkameldien strahlen dank ihres gelassenen Gemüts eine derartige Ruhe aus, das selbst der gestressteste Arbeitnehmer, mit ihm an der Leine trottend, wieder zu sich findet.
  • 8. Übernachten im Schnee Haben Sie sich auch schon immer gefragt, wie genau das funktionieren soll mit Isolation durch Schnee? Probieren Sie es aus und übernachten Sie im selbstgebauten Iglu. Romantischer wird es bei Vollmond (zum Beispiel im Allgäu) - und noch romantischer am Ende ohne diese Plackerei: Ein fertig gebautes und recht komfortables Iglu-Dorf erwartet zum Beispiel auf der Zugspitze kälteresistente Übernachtungsgäste.
  • 9. Pressen! Sie mögen Italien ohne Schlange am Frühstücksbuffet, ohne Handtücher auf Strandliegen, ganz ursprünglich? Da wäre ein Urlaub als Handlanger bei der Olivenernte in der Toskana doch das ideale Geschenk. Oft kann man optional einen Sprachkurs dazu buchen. Anstelle finanzieller Entlohnung erhalten die Erntehelfer eine Entschädigung in Form kulinarischer Köstlichkeiten. Weitere Informationen, auch zu Erntehelfer-Aufenthalten anderswo, finden Sie hier.
  • 10. Sternegucken für Profis Ihr Bruder hat einfach kein Glück mit Frauen, weil er ein so furchtbar unromantischer Klotz ist? Schenken Sie ihm doch einen Einführungskurs in Astronomie in Ihrer nächstgelegenen Volkssternwarte. Bei der kompetenten Erläuterung des Nachthimmels sind ihm Aufmerksamkeit und Bewunderung künftig sicher.

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