Fünf Fragen an den Grillkönig:"Grillen muss man zelebrieren"

Grilmeister; Michael Hoffmann Grillkönig

Grillkönig Michael Hoffmann steht das ganze Jahr am Rost.

(Foto: privat)

Irgendwann hat er aufgehört, seine Grills zu zählen: Michael Hoffmann ist deutscher Grill- und Barbecue-Meister sowie Vize-Weltmeister. Mit seinem Team reist er das ganze Jahr lang um die Welt, von einem Rost zum nächsten. Im Interview verrät der Rheinländer sein Lieblingsgericht.

2013 hat Michael Hoffmann zum wiederholten Male mit seinem Team GutGlut die Titel "Deutscher Grill- und Barbecue-König" sowie Vize-Grillweltmeister errungen. Hoffmann lebt in der Nähe von Köln und arbeitet im normalen Leben als IT-Spezialist. Im Süddeutsche.de-Blog Licence to Grill wird er uns mit seinen Expertentipps zur Seite stehen.

Süddeutsche.de: Herr Hoffmann, warum ist Grillen besser als Kochen?

Michael Hoffmann: Es gibt nichts, was man nicht grillen kann, die Vielfalt der möglichen Speisen ist unglaublich groß. Am Rost stehen, mit Feuer hantieren, das macht Spaß. Außerdem ist es ein sehr geselliges Hobby: Man sitzt mit Freunden im Freien und genießt leckeres Essen und gute Gespräche. Deswegen treffen wir uns auch zu jeder Jahreszeit, wir grillen Silvester das letzte Mal und Neujahr das erste Mal.

GutGlut

Das Team GutGlut e.V. hat 2013 zum wiederholten Male die deutsche Grill- und Barbecue-Meisterschaft gewonnen.

(Foto: privat)

Wie hat das mit dem Grillen damals angefangen?

2003 hat mich und mein Team GutGlut der "Bazillus-Grillus" infiziert. Damals haben wir im Fernsehen einen Bericht über die Grillmeisterschaften in Ungarn gesehen und uns direkt für die Meisterschaft in Deutschland angemeldet. Zu dem ersten Wettbewerb kamen wir noch völlig unvorbereitet, ohne Dekoration oder die passenden Weine zum Essen. Trotzdem haben wir auf Anhieb den ersten Preis unter den Amateur-Grillern gewonnen und fahren seitdem zu Profi-Wettbewerben in der ganzen Welt.

Was essen Sie selbst am liebsten vom Grill?

Spareribs, die kann man bis zur Perfektion treiben. Richtig gute Rippchen brauchen vier bis fünf Stunden auf dem Grill und werden in verschiedenen Phasen mit Gewürzen, Apfelsaft oder Bier und Barbecue-Sauce glasiert. Erst wenn man das Fleisch mit einem Bissen vom Knochen abziehen kann, sind sie wirklich gut. Ich kann übrigens nur davon abraten, Spareribs in irgendeiner fertigen Paprikamarinade vom Discounter zu kaufen, die schmecken nicht. Stattdessen lieber beim Metzger des Vertrauens frische Schweinerippchen besorgen und selber würzen und marinieren, da hat man mehr von.

Was war das Verrückteste, was Sie bisher gegrillt haben?

Das waren eindeutig die Rekorde, die wir mit unserem Team aufgestellt haben. 2009 haben wir das größte Steak und 2010 den größten Cheeseburger der Welt gegrillt. Dafür waren wir sogar im ZDF-Fernsehgarten zu Gast. Der Burger wog etwa 300 Kilogramm und ergab 1400 Portionen.

Welche Eigenschaften sollte man am Grill mitbringen?

Ein guter Griller ist vor allen Dingen kreativ und bereit, neue Sachen auszuprobieren. Dabei sollte man nicht irgendwelchen Trends hinterlaufen, sondern das grillen, was einem selbst am besten schmeckt. Grillen muss man zelebrieren: Leidenschaft für gutes Essen und Geduld am Rost - darauf kommt es an.

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