Festival-Chic:Stilvoll verschlammen

In England beginnt das legendäre Glastonbury-Festival. Da will neben Dosenbier und dem richtigen Zelt auch die Garderobe mit Bedacht gewählt sein.

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Ethno, bis der Guru kommt

A woman points towards the sky during the performance by McCartney at the Firefly Music Festival in Dover

Quelle: REUTERS

Blechmünzen, Lederbänder, Ethnomuster auf Halstüchern und allen anderen Kleidungsstücken: Nichts passt - von Heavy-Metal-Veranstaltungen vielleicht mal abgesehen - modisch so gut in durchtanzte Sommertage wie Hippie-Romantik zum Anziehen. Funktioniert übrigens in der Edelvariante für VIP-Festival-Schlenderer genauso gut wie in der Naturversion für konsequent Ungeduschte. Schüttel dein Karma!

Beim Auftritt von Paul McCartney auf dem Firefly Festival in Dover, US-Bundesstaat Delaware, 19. Juni 2015

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Grunge, Baby

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Quelle: AFP

Ob traditionell als Flanellhemd, als Kleid, Hose oder Schottenrock: Ein bisschen Karo als Hommage an Grunge geht immer. Sieht hervorragend aus zu Schwarz, Jeans, langen Haaren und dem Spruch: "Wusstest du, dass Teen Spirit ursprünglich ein Deo war?" Passt dann sogar zur Luftgitarrenbrille.

Besucher des Heavy-Metal-Festivals Hellfest in Clisson, Westfrankreich, 20. Juni 2015

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Die passende Sonnenbrille

The Griswolds perform during the Firefly Music Festival in Dover

Quelle: REUTERS

Sollte als medizinisches Gerät auf den Festivalgeländen der Welt besonderen Schutz genießen: die Sonnenbrille. Erleichtert das Überleben während der Sonnenstunden, wenn das Kopfweh schimpft: "Das Ozonloch wird auch immer schlimmer. Und dieses Billigbier mit all den künstlichen Zusatzstoffen!" Getönte Gläser verhindern aber auch, dass der Zombie-Blick womöglich amourös gestimmte Mit-Festivalgänger in die Flucht schlägt. Umso sorgfältiger sollte die Sonnenbrille fürs Festivalgepäck gewählt werden.

Auftritt von The Grisworlds beim Firefly Festival in Dover, US-Bundesstaat Delaware, 20. Juni 2015

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Stadtaffe

Southside-Festival startet

Quelle: dpa

Wenn die Sonnenbrille nicht mehr hilft, bleibt nur noch der Griff zur Tiermaske. Als klassisches Festival-Accessoire ist das zweite Gesicht zudem bei allen beliebt, die unerkannt Unfug treiben wollen - und dabei deutlich origineller als die inzwischen überall gegenwärtigen Morphsuits. Der Affe hält in kaltem Abendwind die Ohren warm und sichert die Aufmerksamkeit der Umstehenden, zumindest bis der dicke Mann im Einhornkostüm mit dem Headbanging beginnt.

Zwei Schimpansen beim Southside-Festival in in Neuhausen ob Eckm 20. Juni 2015.

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Überhaupt: Tierköpfe

A woman wears a tiger backpack during the Firefly Music Festival in Dover

Quelle: REUTERS

Gehen immer und in jeder Variante. Sind quasi das hellblaue Langarmhemd des Festivalkosmos'.

Frau mit Rucksack beim Firefly Festival in Dover, US-Bundesstaat Delaware, 20. Juni 2015

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Jeans-Shorts

A couple embraces during the Firefly Music Festival in Dover

Quelle: REUTERS

Über kurze Hosen, zumal bei Männern, ist eigentlich schon alles geschrieben, zu sehr kurzen Hosen ebenfalls - spätestens seit diesem Text über die Diskriminierung von extrakurzbehosten Herren. All die gesammelten Weisheiten erlauben das Fazit: Wenn es einen Ort gibt, an dem erwachsene Menschen ungestraft kurze Hosen tragen dürfen, ist das die Wiese einer Festivalbühne. Besonders trendbewusste Shortsträger können die quälende Wartezeit aufs nächste Festival mit dem Aufnähen von Patches und Perlen verkürzen.

Besucher des Firefly Festivals in Dover, US-Bundesstaat Delaware, 20. Juni 2015

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Sprechende Shirts

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Quelle: AFP

Singen, Saufen und Schreien gehören zu den olympischen Disziplinen der allermeisten Festivals. Umso wichtiger ist es, modische Kleidungsstücke einzupacken, die die Grundbedürfnisse kommunizieren, wenn die Stimme versagt. "Has someone seen my Hairdryer?" zum Beispiel.

Durstiger Benjamin Blümchen auf dem Heavy-Metal-Festival Hellfest in Clisson, Westfrankreich, 20. Juni 2015

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Blumenkranz

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Quelle: AFP

Das feministische Kollektiv ist von der politischen Bühne recht sang- und klanglos wieder verschwunden, doch in der Mode haben Femen mit ihren Blumenkränzen bleibenden Eindruck hinterlassen. Rosen, Nelken, Schleierkraut wohin die Strähnen fallen. In der U-Bahn, auf der Straße, im Shoppingcenter um die Ecke tragen Mädchen synthetische Gänseblümchen in Haar. Doch an keinen anderen Ort passt der Blumenschmuck so gut wie auf einFestival.

Müde Blumenkranzträgerin beim Mittsommer-Festival in Stonehenge, England.

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Weißer Luxus

Victoria's Secret model Alessandra Ambrosio of Brazil (C) walks through the Coachella Valley Music and Arts Festival with friends, in Indio

Quelle: REUTERS

Es gibt Bilder von Festivals, die dürfte es eigentlich nicht geben. Zum Beispiel solche, auf denen die Klamotten strahlend Weiß sind. Die auf solchen Fotos abgebildeten Menschen sind meistens berühmt, in diesem Fall: Alessandra Ambrosio (mitte). Zwar weiß jeder, der nicht mit dem Hubschrauber auf dem Camping-Gelände gelandet ist, dass weiße Klamotten bei einem Festival gar keine gute Idee sind. Aber hey, sehen lassen kann sich das schon. Und wer weiß, vielleicht regnet es ausnahmsweise nicht.

Victoria's-Secret-Model mit Freundinnen beim Coachella-Festival in Kalifornien, 12. April 2015

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Statement-Gummistiefel

Hurricane Festival 2015

Quelle: dpa

Ähnlich wie die Sonnenbrille sind Gummstiefel auf Festivals gleichzeitig Fashion-Statement und gesundheitserhaltende Maßnahme. Außerdem sind die Schweißfußschmeichler ähnlich vielseitig wie die dunklen Gläser. Wenn die nächste lahme C-Band spielt, einfach mal die Gummistiefel der anderen Festivalgäste nach Angebern (Modell englischer Landadel), Romantikern (Blümchenmuster), Unverbesserlichen (High-Heel-Gummistiefel) scannen. Oder mit Stift und Spraydose auf Verschönerungsmission gehen.

Auf dem Hurricane Festival in Scheeßel, 20. Juni 2015

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Schlamm ist meine Rebellion

Southside-Festival

Quelle: dpa

Wenn die modische Vorbereitung zu kurz kam, weiß der geübte Festival-Besucher, wie sich stylemäßig trotzdem punkten lässt: Einfach kräftig im Schlamm wälzen - und die Uniform ist perfekt. Wenn das Wetter mitspielt, natürlich.

Auf dem Southside-Festival in Neuhausen ob Eck, 20. Juni 2015

© Süddeutsche.de/leja/rus
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