Süddeutsche Zeitung

Kolumne: Gewusst wie:Fenster putzen

Lesezeit: 2 min

Wie werden dreckige Scheiben wieder sauber - ohne dass Streifen oder Schlieren entstehen? Einige Tipps.

Von Ingrid Brunner

Die Sonne bringt es an den Tag: Es ist Frühjahr, und auf den Fensterscheiben hat sich außen eine Schicht aus Staub, Abgasen und Ruß abgelagert. Der Schmutz lässt weniger Licht in die Räume, und am Ende des Winters ist der Mensch nun mal lichthungrig. Womit das große Fensterputzen näher rückt.

Schon meldet sich eine innere Stimme: Sollte man nicht besser warten, bis die ganz große Pollenexplosion vorüber ist, die alles, Fensterbretter, Gartenmöbel und eben auch die Fenster mit einem gelben Film überzieht? Für Menschen, die ihre Fenster nur einmal im Jahr putzen, ist die Antwort klar: Das hat noch Zeit.

Die anderen bereiten sich generalstabsmäßig auf die große Putzaktion vor. In vielen Haushalten hat mittlerweile ein elektrischer Fensterreiniger Einzug gehalten, die Akkugeräte erzielen gute Erfolge und kosten 60 Euro aufwärts. Aber auch diese ersparen den Nutzerinnen und Nutzern nicht, vorher Reinigungsmittel auf die Fenster zu sprühen und Verschmutzungen mit einem Tuch aufzuweichen. Erst dann saugt das Gerät das Schmutzwasser tropffrei in einen Container. Andere schwören auf Fensterabzieher, mit denen sich die Scheiben in großen Bögen in einer eleganten, schon fast meditativen Bewegung reinigen lassen.

Es gibt aber auch noch Menschen, die ganz auf Handarbeit mit Fensterleder oder Mikrofasertuch setzen. Egal für welche Technik man sich entscheidet, ein paar Dinge sollten alle beherzigen. Zum einen sind nicht nur die Scheiben, sondern auch die Rahmen und die Simse schmutzig, zumindest diese müssen mit einem Lappen gereinigt werden. Zum anderen sind die Fenster innen in der Regel weniger verschmutzt als außen. Daher empfiehlt es sich, von innen nach außen zu putzen.

Nun aber die Gretchenfrage. Wie kriegt man streifenfreie Fenster, die auch im grellen Sonnenlicht jeder Kritik standhalten? Stöbert man dazu ein wenig im Netz, finden sich neben altbekannten auch originelle Vorschläge, die es wert sind, ausprobiert zu werden.

Wer nicht schwindelfrei ist, sollte besser mit einer Teleskopstange putzen

Zunächst das Offensichtliche: Ins Wasser gehört ein wenig Spülmittel, keinesfalls aber Seife, die das Glas auf längere Zeit blind machen würde. Hingegen empfehlen einige Portale einen Spritzer Spülmaschinen-Klarspüler oder Weichspüler. Beide Mittel sollen nicht nur für einen streifenfreien Glanz sorgen, sondern auf der Glasfläche einen Schutzfilm bilden, eine Art Lotus-Effekt, der Wasser eine Zeit lang abperlen lässt. Nichts spricht zudem gegen Glasreiniger oder altbewährte Hausmittel wie Essig, Zitrone oder Spiritus.

Mehr Vorsicht ist bei der Arbeitsvorbereitung geboten. Das Statistische Bundesamt weist aus, dass 2022 mehr Menschen bei einem häuslichen Unfall verstorben sind als im Straßenverkehr. Die häufigsten Ursachen sind Stürze, steile Treppen, klapprige Stühle und rutschige Böden. Für deckenhohe Fenster braucht es deshalb eine Leiter mit rutschfesten Trittflächen, und wer nicht schwindelfrei ist, sollte besser mit einer Teleskopstange putzen.

Noch ein letzter Tipp für das schlierenfreie Fenster: Bei allzu starkem Sonnenschein trocknet das Wasser schnell auf der Scheibe und kann eben jene unerwünschten Spuren hinterlassen. Fein heraus sind auf jeden Fall all jene, die noch ein Print-Exemplar dieser Zeitung lesen. Mit dem zerknülltem Altpapier lassen sich Wasserreste aufsaugen und das Glas polieren. Zurück bleibt makellose Klarheit.

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