Home Stil Mode Modesünden 2013: Schaurige Aussichten Wir haben Mützen mit Tierohren und Blümchenhosen getragen. Wir haben unsere Jeans so kurz abgeschnitten, dass man die Taschen sehen konnte - und mit nahendem Jahresende rüsteten wir uns für Eisbären in deutschen Einkaufsstraßen. Ein Rückblick auf die größten Modesünden des Jahres 2013.
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Fashionspießer 2013 : Mützen mit Tierohren Quelle: dpa
Wir haben Mützen mit Tierohren und Blümchenhosen getragen. Wir haben unsere Jeans so kurz abgeschnitten, dass man die Taschen sehen konnte - und mit nahendem Jahresende rüsteten wir uns für Eisbären in deutschen Einkaufsstraßen. Ein Rückblick auf das Modejahr 2013.
Modisch gesehen lassen sich schon an einer normalen Mütze allerlei Zweifel anbringen: Was passiert mit der darunterliegenden Frisur? Wo beginnt das Zittern und wo hört die Attraktivität auf? Mützen mit Tierohren eröffnen dabei eine ganz neue Dimension. Vor allem, wenn ihr/e Träger/in älter ist als fünf Jahre. Trotzdem flanierten zu Jahresbeginn massenweise erwachsene Menschen mit plüschgewordenen Niedlichkeiten auf dem Kopf umher - mit einer Selbstverständlichkeit, als hätten sie nie etwas anderes getragen als abstehende Öhrchen aus flauschiger Wolle.
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Fashionspießer 2013 : Glänzende Daunenjacken Quelle: SZ
Ein weiterer winterlicher Modetrend, der Anfang 2013 durch die Fußgängerzonen der Republik getragen wurde: Jacken, die aussehen, als hätte jemand einen Müllbeutel abgesteppt . Daunen in Plastik. Mal Schwarz, mal quietschbunt. Glänzend wie ein Ölfilm. Oberbekleidung als Hommage an den Wiederverwertungsgedanken mag ehrenwert sein - gewöhnungsbedürftig ist die Ölkatastrophen-Rettungs-Optik aber allemal.
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Fashionspießer 2013 : Parkas mit Lederärmeln Quelle: Süddeutsche.de
Die Sache mit den schrägen Jacken setzte sich mit wärmer werdenden Temperaturen fort. Plötzlich lief jede zweite junge Frau mit zweigeteilten Parkas herum: Vorder- und Rückseite aus Stoff, die Ärmel aus Leder oder Lederimitat. Der Parka wurde dadurch zum Mädchenkleidungsstück umfunktioniert - vielleicht, weil den Damen die Geschichte des Kleidungsstücks zu blutig war?
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Fashionspießer 2013 : Blümchenhosen Quelle: Süddeutsche.de
Nicht nur oben- auch untenrum ging es 2013 lustig zu. Als besonders hip galten im Frühjahr Hosen mit floralen Aufdrucken . Wirklich lang halten konnte sich der Trend zu Blümchenjeans nicht. Kein Wunder, schließlich gehört Florales ins Bett, in die Küche oder an die Wand. Unverbesserliche Mode-Romantiker müssen sich daher etwas anderes einfallen lassen.
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Fashionspießer 2013 : Neon-Glühwürmchen Quelle: Matthias Huber
Im Frühling wurde es außerdem grell: Neonfarben feierten ihre Rückkehr in die Schränke deutscher Fashionistas und machten es unmöglich, die Trägerinnen zu übersehen. Wer sich in dieser Modephase an einem Samstagnachmittag durch die Innenstadt bewegte, verspürte schnell den Drang, sich eine Sonnenbrille aufzusetzen, um sich vor Shirts und Kleidern in schreienden Farben zu schützen. Und auch Astronomen dürften nicht gerade glücklich über den Neontrend gewesen sein.
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Fashionspießer 2013 : Abgeschnittene Jeans, aus denen Taschen baumeln Quelle: Daniel Hofer
Weniger bunt, aber dennoch ein Höhepunkt des Modejahres war die abgeschnittene Jeans , die in diesem Jahr so kurz getragen wurde, dass unten die Hosentaschen herausblitzten. Was das Ganze sollte, darüber war sich wohl niemand so richtig im Klaren. Auf jeden Fall waren die Hotpants mal wieder im Gespräch - und auf den Straßen.
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Fashionspießer 2013 : Blockstreifen Quelle: Süddeutsche.de
Vom Zebra ließ sich die Mode-Industrie im Hochsommer inspirieren. Mit dicken Blockstreifen versuchte die weibliche Hälfte der Bevölkerung, sich als Klimahäftling zu verkleiden und sich damit als Opfer der Dauerkühlung in deutschen Bürotürmen zu präsentieren. Oder wollten alle nur auf eine große Mottoparty, Thema: Barcode?
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Fashionspießer 2013 : Retro-Bikinis Quelle: Getty Images
Während sich manche ganz hinter Blockstreifen-Gitterstäben verbarrikadierten, sperrten andere nur den Bauchnabel weg: In Retro-Bikinis, deren Hosen so weit in Richtung Kinn reichten , wie schon lange nicht mehr. Mit dem Bauchnabel stopfen Modedesigner und Trägerinnen die Verdienste von Bond-Girl Ursula Andress und den anderen Bademode-Rebellinnen der Sechziger in die Bikinihose. Schade drum, aber sicher auch nur ein vorübergehendes Phänomen.
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Fashionspießer 2013 : Phantasie-Dirndl Quelle: imago Stock&People/Bildbearbeitung Süddeutsche.de
Was sich dagegen hartnäckig hält, ist der Hang zu schräger Trachtenmode . Auf dem Oktoberfest wurde auch in diesem Jahr wieder allerhand Schauriges präsentiert. Blusen aus Tüll, Hütchen mit Fasanenfedern, Schürzen mit Glitzerkram: Das traditionelle Dirndl stirbt offenbar aus, halbprominente Tischtänzerinnen laufen zuhauf in karnevalesker Fantasiekleidung herum. Verzweifelte Appelle an den guten Geschmack verhallen bisher ungehört.
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Fashionspießer 2013 : Lederhosen-Imitationen Quelle: Getty Images
Nicht nur bei den Damen, auch bei den Herren griff im Herbst der Trachtenwahn um sich . Doch was manche Männer unter Tracht verstehen, entspricht eher einer Imitation einer Lederhose. Und das mündete auch in diesem Jahr nicht selten in einer vogelwilden Kombination aus Biedermeier, Fluch der Karibik und den Geissens.
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Fashionspießer 2013 : Schlauchschals Quelle: Daniel Hofer
Kaum war das Oktoberfest vorbei, kühlte es deutlich ab, was für viele Anlass genug bot, den Schlauchschal aus den hinteren Ecken des Kleiderschranks hervorzukramen. Dabei handelt es sich zwar um einen bereits etwas älteren Einfall der Mode-Industrie - die schleichende Erdrosselung modebewusster Schalträgerinnen durch Kaschmirfasern ist jedoch jedes Jahr wieder ein Hingucker in städtischen Fußgängerzonen.
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Fashionspießer 2013 : Polarforscherjacken Quelle: Daniel Hofer
Als es dann für hiesige Verhältnisse richtig kalt wurde, schmissen sich die ersten Menschen wieder in ihre Polarforscherjacken . Wobei "richtig kalt" in Deutschland eigentlich keine Anoraks rechtfertigt, mit denen man am Nordpol mehrere Nächte im Freien verbringen könnte. Merke: Den Polarforscherjackenträger erwartet zwischen deutschen S-Bahn-Höfen und Shoppingmeilen vielleicht ein Schweißmeer, aber sicher kein Eisbär.
© Süddeutsche.de/feko/jobr