Fashion Week Paris:Sieben tragbare Trends

Dutzende Schauen von Akris bis Valentino, Hunderte Models und Tausende Entwürfe für Herbst und Winter 2015/16. Nach der Pariser Modewoche bleibt die Frage: Und was zieh' ich nun an? Sieben Antworten.

Von Lena Jakat

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Balmain : Runway - Paris Fashion Week Womenswear Fall/Winter 2015/2016

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Trend 1: Seventies-Töne

Wer hat gesagt, im Herbst müsse die Mode, ähnlich der Natur, bräunlich vor sich hinwelken und dann in Schwarz- und Grautönen absterben? In Paris setzen die Designer dem Herbst diesmal leuchtende Farben entgegen. So wie hier bei Balmain erinnert die Palette an die Looks der Siebziger und Achtziger.

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Auch Modeschöpfer Cédric Charlier scheint sich die Inspiration für seine Entwürfe bei der Ski-Garderobe vergangener Jahrzehnte geholt zu haben. Doch Sie müssen nicht unbedingt auf dem Skiflohmarkt erfolgreich gewesen sein, wenn Sie diesen Trend aufgreifen wollen. Einfach etwas Schwarz, ein bisschen Weiß und ein, zwei leuchtende Farben, die zu Ihnen passen, großflächig kombinieren.

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Kommt Ihnen dieses Orange bekannt vor, aus der Küche Ihrer Großtante vielleicht? Mit seinem Schnitt und dem klassischen Retro-Ton könnte diese Dame in der Kreation des Traditionshauses Louis Vuitton zur Besatzung des Raumschiffs Orion gehören. Also: Greifen Sie in den Farbkasten - und vielleicht in den Kleiderschrank einer älteren Verwandten!

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Trend 2: V-Ausschnitt

Der kommende Winter ist nichts für kälteempfindliche Seelen - denn die angesagte Kragenform ist der abgrundtiefe V-Ausschnitt. Egal, ob beim aufgerüschten Cocktailkleid von Alexander McQueen ...

Chloe : Runway - Paris Fashion Week Womenswear Fall/Winter 2015/2016

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... oder beim klassisch-eleganten Pullover von Chloe: Im Herbst werden die Oberteile V-förmig aufgeschlitzt, je weiter desto besser. Lässt sich übrigens auch leicht selbermachen - ein vorhandener V-Ausschnitt und eine Schere genügen. Wer vom Anblick allein Gänsehaut bekommt und dennoch im Trend bleiben will, darf ein Rollkragenteil unterziehen.

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Trend 3: Fransen

Lassen Sie Ihren inneren Cowboy raus - und die Fransen flattern! Die Designer in Paris zeigen, wie: Lanvin präsentiert urban-grungige Fransen.

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Welche Fransen passen zu Ihrer Garderobe? Bei Kenzo sind sie - irgendwo zwischen Hippie und Charleston-Kleid - glänzend und in Lagen angebracht. Ach, das ist Ihnen immer noch zuviel?

Chloe : Runway - Paris Fashion Week Womenswear Fall/Winter 2015/2016

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Chloé interpretierte den Fransentrend als Fransendeckentrend. Und mit so einem Poncho mit flattriger Kante kann sich fast jeder anfreunden.

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Trend 4: Edle Stoffe

Cleane Schnitte, kombiniert mit Nylon, Neopren und High-Tech-Materialien standen zuletzt meist für den modernen Look schlechthin. Paris hat damit nun Schluss gemacht. Es wird schwer, edel und traditionell. Brokat statt Netzstoff, Samt statt Folie. Dries Van Noten zum Beispiel zeigt in Paris diese aufwendig bestickte Jacquard-Jacke.

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Schickte Karl Lagerfeld seine Models für Chanel zuletzt noch im Jogging-Anzug zum Lebensmittelkauf, wurden sie diesmal in einer traditionellen Brasserie zum Kaffee geladen - angetan in verspielt-eleganten Seidenkleidchen. So auch Model Cara Delevingne. Gemeinsam mit ihrer Schwester Poppy ist sie die wohl am häufigsten fotografierte Person dieser Modewoche. Holen auch Sie in diesem Herbst die Abendgarderobe raus!

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Jacquard, Seide - und ganz viel Samt. Bei Maison Margiela sorgt das fratzenhafte Make-up der Models dafür, dass die schamlose Romantik der Entwürfe nicht ungestört bleibt. Es muss allerdings nicht immer der Komplett-Look sein. Vielleicht wagen Sie sich zumindest einmal an eine schwarze Samthose?

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Wenn Sie - modisch gesehen - ein Mädchen sind, freuen Sie sich auf den Herbst und Winter und kramen Sie alles Verspielte, Bestickte, Spitzenbesetzte hervor. Vielleicht lässt sich ja auch dieses Spitzendeckchen von der Kommode im Flur... Es scheint kein Zuviel mehr zu geben, wie dieses Kleid von Valentino beweist.

Loewe - Runway - Paris Fashion Week Ready to Wear F/W 2015/2016

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Trend 6: Leder

Wenn Sie derlei Schnörkeleien nichts abgewinnen können, hier eine Alternative: Leder. Was nicht automatisch aussehen muss wie die Garderobe für den Ausflug in den Rockerklub um die Ecke. Ob in sanften Pudertönen wie bei Loewe, ...

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... oder als Steppmantel mit überdimensionalen Taschen bei Hermès: Herbst ist Lederzeit. Und dabei so bunt, dass jeder aus diesem Trend etwas für sich herausholen kann.

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Und wer doch sämtliche Klischees zelebrieren will, die der Lederkluft so nachgesagt werden: keine falsche Scheu! Siehe Saint Laurent. Im Vintage-Laden um die Ecke findet sich bestimmt eine klassische Bikerjacke.

Models present creations by Belgian designer Raf Simons as part of his Autumn/Winter 2015/2016 women's ready-to-wear collection for fashion house Christian Dior during Paris Fashion Week

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Trend 5: Beinfreiheit

So weiblich und verspielt die Herbst-/Wintersaison nach Ansicht der Pariser Designer wird - die Hose spielt darin eine nicht unbedeutende Rolle. Freilich nicht irgendeine. Ihr ist, so fasst es Jess Carter-Morley im britischen Guardian zusammen, alles erlaubt, "solange es nicht jene praktische, die Oberseite des Schuhs berührende Sorte ist, die eine Hose zu einer normalen Hose macht." Die Hosen des Herbsts wollen auffallen. Bei Dior tun sie das durch ihre 7/8-Länge, die kleineren Frauen allerdings nur bedingt anzuraten ist, weil sie das Bein zusätzlich verkürzt.

Maison Margiela : Runway - Paris Fashion Week Womenswear Fall/Winter 2015/2016

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Bei Maison Margiela zieht sich das Ende der Hose noch weiter zurück. Die Knickerbocker sind ein wenig schmeichelhafter für das Frauenbein, allerdings nur bei schmalen Waden. Wer sich nun um den Temperaturhaushalt seiner Füße sorgt, dem sei gesagt: Kurz ist nicht das alleinige Credo der Stunde.

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Genauso gerne darf die Hose lange wallen. Während Kenzo (im Bild) noch eine tragbare Variante des Flatterbeins präsentiert, reichen die Hosen bei Akris oder Stella McCartney ganz bis zum Boden. Ob diese Option im herbstlichen Schneeregenmatsch auch für all jene geeignet ist, die ohne Privatchauffeur auskommen müssen, darf bezweifelt werden. Dann vielleicht doch lieber eine Kurzvariante. Schon der subtile Hochwasserschnitt (wie zum Beispiel bei Givenchy) weicht genug von der Norm ab, um damit aufzufallen.

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Trend 7: Bunte Felle

Jacken aus Webpelz in schreienden Farben sind längst auch in den Filialen zahlreicher Modeketten zu finden. Und - Anhänger des Lol-Core-Trends werden sich freuen - ein Ende ist nicht abzusehen! Das bewies nicht nur Mode-Profi Anna Dello Russo, die sich in diesem wagemutigen Mantel unter das Publikum der Fashion Week mischte. Auch auf den Laufstegen gibt es Fun Fur in vielerlei Facetten zu sehen. Ob allerdings stets ethisch korrekt aus Kunstfell, sei einmal dahingestellt.

Models present creations by French designer Nadege Vanhee-Cybulski as part of her Autumn/Winter 2015/2016 women's ready-to-wear collection for fashion house Hermes during Paris Fashion Week

Quelle: REUTERS

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Hermès spart bei seinen klassisch geschnittenen Pelzjacken nicht an Buntem, ließ es mit den unifarbenen Kreationen aber noch vergleichsweise harmlos angehen.

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Jedenfalls im Vergleich zu Sonia Rykiel, die ihr Model in eine Art schuppigen Patchwork-Pelz hüllt. Für die französische Designerin gab übrigens Lottie Moss ihr Laufstegdebüt - die 17-jährige Schwester von Kate (die ihre Premiere auch sogleich auf Instagram veröffentlichte). Wer den Look von Doktor Schiwago mag, klassische Pelzmode aber abstoßend findet, kann sich auf den Herbst mit seinen bunten Kunstfellen freuen. Vielleicht findet sich in einer dunklen Ladenecke sogar noch ein reduziertes Stück buntes Fell aus der vergangenen Saison.

© Süddeutsche.de/leja/vs
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