Fashion Week Berlin:Aliens beim Spitzentanz

Da laufen sie wieder, die Models mit ihren spitzen Knien. Der Modezirkus im Zelt am Brandenburger Tor gastiert zum 14. Mal in Berlin und dreht sich grazil um sich selbst. Was gibt es Neues auf der Fashion Week? Eindrücke von den ersten Schauen von Patrick Mohr, Augustin Teboul und Lena Hoschek.

Von Ruth Schneeberger, Berlin

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Da laufen sie wieder, die Models mit ihren spitzen Knien. Der Modezirkus im Zelt am Brandenburger Tor gastiert zum 14. Mal in Berlin und dreht sich grazil um sich selbst. Was gibt es Neues auf der Fashion Week? Eindrücke von den ersten Schauen. Immer für eine Überraschung gut - und stolz darauf: Patrick Mohr. Der deutsche Designer, der schon Obdachlose und Bodybuilder über die Bühne schickte, lockt traditionell besonders viele Menschen in seine Offsite-Shows, wo die Zuschauer gespannt darauf warten, womit er diesmal wieder provozieren will.

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Am Dienstagabend sind das Models, die in symbolischen Käfigen verharren und den Betrachter durch blaue Kontaktlinsen anstarren. "Freiheit beschreibt die Fähigkeit des Menschen, willentlich zu handeln" steht mahnend als Motto darüber.

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Blau, blau, blau sind diesmal auch alle seine Kleider - für Mohr steht die Farbe für sämtliche menschliche Erregungszustände zwischen Friedlichkeit und Aggression.

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Dazwischen thront, mit seinen königlich eleganten Gesichtszügen, Model Papis Lovedale. Und trägt Pailletten-Überwurf - in Nachtblau, versteht sich.

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Im Hintergrund läuft ein Video, das zu dröhnend kühler elektronischer Musik Mohrs Markenzeichen, das Dreieck, und die von ihm so geliebten Lederoberflächen zelebriert.

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Blaue Wimpern, blaue lange Unterhosen, blaue Sweatshirts und als Hauptdarsteller Mohrs vielfältig blaue Jacken. Unglaublich, in wie vielen Facetten eine einzelne Farbe erscheinen kann.

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Und trotzdem wirkt Mohrs Mode nie verkünstelt, sondern immer clean und sportlich.

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Ein Zauberer, dieser Mohr? Wohl kaum: Work hard, be Mohr, heißt es in seinem Video. Das kommt der Wahrheit über den besessenen 32-Jährigen wohl schon näher.

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Am späten Nachmittag gab sich das deutsch-französische Designerinnen-Duo Augustin Teboul auf der Fashion Week die Ehre. Das in der Szene zu Recht beliebte Label steht für künstlerisch wertvolle Mode: immer in Schwarz, immer in Spitze - und trotzdem immer wieder anders. Wie schaffen die das?

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Diesmal wieder abseits der Hauptbühne, wieder in einer Galerie und wieder mit Models, die eher an Aliens erinnern als an handelsübliche Lebewesen.

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Aber etwas Entscheidendes ist diesmal anders. Keine Farbe - das würde auch nicht passen - sondern: Nude. Und Glamour. Auf den Gesichtern, an Knien und Schienbeinen, auf den Schultern glitzert es gülden.

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Waren die Leitthemen der vergangenen Shows Altertum, Christentum und Folklore, schien das Duo diesmal mit dem Motto "Wie sich die Menschen in den 60er Jahren die Zukunft vorgestellt haben" einen sanft nostalgischen Ausblick in Vergangenheit und Zukunft zugleich zu wagen.

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Da ist immer noch viel Spitze, Tüll, Rüschen und die trotzdem stets elegante und schmale Silhouette. Aber es gibt mehr Leben, Aufbruch und Frische.

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Schwarz und Nude in Kombination, das ist Alt und Neu in einem - und auf die wie üblich verspielten Details muss auch kein Fan verzichten.

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Nur die aufgesetzten künstlichen roten Münder bei einigen Models sind gruselig. Aber die soll man ja auch nicht kaufen.

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Lena Hoschek am Vormittag: weiblich wie immer, Retro-Mode mit viel Taille und weit schwingenden Röcken.

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Dazu die allseits wieder beliebten Bleistiftröcke, alles reicht bis zum Knie oder sogar darüber hinaus.

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Untenrum sind Hoscheks Damen also ganz brav, obenrum darf ruhig mal der BH unterm zarten Blüschen fehlen, durchsichtige Spitzencorsagen gewähren tiefe Einblicke.

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Es bleibt diesmal trotzdem alles zart. Anstelle der Totenschädel, die zuletzt die Gesichter der Models zierten, passt die Schminke nun ganz ohne Bruch mit klassischen roten Lippen, Smokey Eyes und sanften Wasserwellen im langen Haar zum eleganten Look der Filmdiven der 50er Jahre, der Hoscheks Mode ausmacht.

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Die Frolleins marschieren anmutig zu viel zu lauter Musik über die Bühne.

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(Foto: Getty Images for Mercedes Benz)

Nur der ein oder andere Rock in derbem Dunkelbraun oder Kleider in leuchtenden Erdtönen mit grässlich großen Blumenprints stören den Gesamteindruck. Im Bild ein gemäßigteres Modell.

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Dafür ließ die 32-jährige Österreicherin, die in ihre beliebten "Goodie Bags" Nippelhütchen in Herzform und Prosecco-Marmelade steckt, zum Auftakt Dauer-Model Franziska Knuppe in strahlend goldenem Glitzerkleid wie einen Paukenschlag erscheinen. Da strahlt dann auch das Publikum.

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