Essenstrend Kaktus:Stacheliges Superfood

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Kaktusfeigen kennen die meisten. Jetzt kommen auch die grünen, ovalen Blätter auf den Teller. (Foto: dpa; Collage SZ.de)

Chia-Samen, Grünkohl, Goji-Beeren - alles vorbei. Wer gesund leben möchte, isst jetzt Kaktusblätter. Vor Stacheln braucht man sich dabei nicht zu fürchten - Foodblogger zeigen, wie's geht.

Meistens strahlen Obst und Gemüse aus, dass sie lecker schmecken könnten. Pfirsiche, Zucchinis und Tomaten haben wenig Bedrohliches an sich. Anders ist das bei Kakteen, die in der Sonne vor sich hindörren und mit ihren langen Stacheln optisch alles dafür geben, möglichst abschreckend und unappetitlich auszusehen. Die Länge ihrer Stacheln hat aber nicht gereicht, um US-amerikanische Foodblogger abzuwehren.

Ein neues Wundermittel

Die grünen Blätter des Feigenkaktusses werden in den USA als neues Superfood gefeiert - das berichtet jedenfalls die britische DailyMail. Demnach verarbeiten immer mehr US-Restaurants geschälte Kaktusblätter, Stiele und Früchte in Salaten, Sandwiches oder Smoothies. Lokale Lebensmittelläden haben sogar Säfte und Konfitüre aus der Stachelfrucht im Sortiment.

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Von SZ-Autoren

Jahrhundertelang waren die Kaktusblätter unter dem Namen Nopales eine unglamouröse Beilage in der mexikanischen Küche. Doch seit bekannt ist, was die trendige Frucht wirklich drauf hat, schnippeln Foodies in allen US-Bundesstaaten begeistert die fleischigen Blätter in ihre Speisen. Anhänger lobpreisen den Kaktus für seine heilbringenden Antioxidantien, Vitamine und Elektrolyte. Das Superfood soll sogar beim Abnehmen helfen und außerdem vor Herzkrankheiten und Diabetes schützen.

Dass ähnliche positive Meldungen schon über eine lange Liste an Lebensmitteln geschrieben wurden und sich im Nachhinein relativiert haben: geschenkt. Doch wie verwandelt man so einen Kaktus eigentlich in eine essbare Zutat, ohne sich zu verletzen? Noch gibt es die Frucht in geschälter und gewürfelter Form nur in Mexiko zu kaufen.

Zum Glück zeigen Hobby- und Profiköche, wie man die Frucht entstachelt und kleinkriegt, unter anderem per Videoanleitung. Je nachdem, ob man sie zu Salat verarbeiten, oder kochen möchte, werden die Blätter anschließend in Streifen geschnitten oder gehackt.

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Weitere nützliche Tipps - tragen Sie beim ersten Mal Handschuhe! - geben Foodblogger wie zum Beispiel Pati Jinich. Dort erfährt man auch, worauf man beim Kauf achten sollte: Wenn die Kaktusblätter hellgrün und weich sind, sind sie noch saftig. Und je kleiner das Blatt, desto zarter das Fruchtfleisch.

Bleibt die Frage nach der Zubereitung. Der Geschmack der Kakteen ist etwas gewöhnungsbedürftig - geschmacklich ähneln sie einer Salatgurke, allerdings mit bitterer Note.

Hartgesottene verzehren die Frucht in ihrer Reinform. Kaktusblätter lassen sich ganz einfach grillen, wie man auf dem Foodblog The Domestic Man erfährt: einfach mit Öl bestreichen, mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend auf den Grill legen und bei mittlerer Hitze rösten. Nach etwa zwei Minuten umdrehen, wenn das Blatt leicht gebräunt ist. Weitere zwei Minuten grillen - die fertigen Kaktusblätter in Streifen schneiden und servieren, zum Beispiel als Beilage.

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Wer es etwas subtiler mag, sollte die Frucht lieber pürieren und mit anderen Zutaten verarbeiten. Mittlerweile gibt es auch deutsche Foodblogs, die zeigen, wie man aus Kakteen Dips oder Suppen herstellt.

Wen das auch nicht überzeugt, der sollte einfach abwarten - der nächste Superfood-Trend kommt bestimmt.

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