Süddeutsche Zeitung

Geschmackssache:So schmeckt Mais

Bei uns wird immer mehr Mais angebaut. Bei der Zubereitung sind wir allerdings so schlau wie vor 50 Jahren. Dabei darf man Mais ruhig mehr zutrauen. Er ist sogar Gazpacho-fähig.

Von Marten Rolff

Wer durch Deutschland fährt, hat immer öfter das Gefühl, im Mittleren Westen unterwegs zu sein. Auf knapp 20 Prozent der Ackerfläche wächst Mais, Tendenz steigend. Zwar geht es dabei fast nur um Futtersilage oder Energie, aber komisch ist das ja schon: Da baut man sein Land forsch zur Monokultur der bekanntesten Getreidepflanze der Welt um, doch bei ihrer Zubereitung ist man so schlau wie vor 50 Jahren, als Mais mancherorts bei uns fast unbekannt war.

Auch die Anbaufläche für Zuckermais wächst, doch die Kolben landen meist auf dem Grill oder im Topf (15 Minuten kochen lassen, Salz im Wasser macht die Körner hart; 1 TL Zucker verbessert das Aroma). Das schmeckt ja auch, aber man darf Mais mehr zutrauen.

Nun, wo der Sommer auf die Zielgrade geht, ist er sogar Gazpacho-fähig, wie ein Rezept des veganen Blogs eat-this.org zeigt: Dafür die rohen Körner eines Maiskolbens (4 EL als Einlage behalten) mit 225 g gelbem Paprika, 125 g gelben Tomaten, 1 gelber Chili, 125 g geschälter Gurke, 2 Schalotten, 2 Knoblauchzehen, 2 EL Olivenöl, 1 EL Weißweinessig, 5 Eiswürfeln und dem Saft einer Limette in der Küchenmaschine pürieren. Mit Salz (1-2 TL) abschmecken. Mit Croûtons, Gemüsewürfeln und Mais servieren. Süße, Säure, Schärfe, Sommer - alles da.

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Quelle:
SZ vom 17.08.2019/mkoh
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