Haben & Sein:Glow dich glücklich

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(Foto: Cesc Maymo/WireImage/Getty Images)

Erholtes Urlaubsgesicht ohne Urlaub, 40 Jahre gar nicht mehr kreischbunte Mode von Desigual und die Duftkerzisierung des Spülwassers – die Stilnews der Woche.

Von Tanja Rest, Silke Wichert

Ungleich unbunter

1984 erschien „Purple Rain“ von Prince, in Deutschland wurde das Anschnallen im Auto zur Pflicht, Apple stellte den ersten Macintosh vor und in Barcelona legte der Schweizer Thomas Meyer mit einer upcycled Jeansjacke den Grundstein für seine fortan ziemlich kreischbunte Marke Desigual, zu Deutsch ungleich/anders. Mit Blick auf den Kalender ist das jetzt auch schon 40 Jahre her. Muss man natürlich feiern, und wenn das Headquarter sowieso in AAA+Lage direkt an Strand und Yachthafen liegt, dann doch einfach dort. Am Donnerstag, pünktlich zum goldenen Abendlicht, liefen die Models also den sandgelb ausgelegten Pier entlang. Mit dem Meer und ein paar Möwen dahinter sah das auf Handybildern stark nach Fototapete aus, aber von wegen, alles echt! Auch Paris Jackson! Hari Nef! Nepo-Model Amelia Gray! Die eigentliche Nachricht ist aber: Desigual ist gar nicht mehr soooo kreischbunt, wie es viele abgespeichert haben. Die Sommerkollektion für 2025 enthält jede Menge Capri-Hosen, kurze Trenchjacken, Surfercore- und Y2K-Elemente, die auf die eigene Hoch-Zeit damals verweisen. Farblich kommt das meiste fast schon zurückgenommen daher.

Tatsächlich ist die Marke in den vergangenen Saisons ungleich besser geworden, vor allem dank einiger erfolgreicher Kooperationen etwa mit den New Yorker Designern Tyler McGillivary und Collina Strada, oder zuletzt mit der Italienerin Stella Jean (das Ergebnis hier natürlich doch sehr bunt, aber in hübsch). Liegt die gute Arbeit am ständigen Blick aufs Meer? An der eingeführten allgemeinen Vier-Tage-Woche? Vielleicht hat es auch mit einer guten Portion Selbstironie zu tun: Die Kellner trugen bei der After-Show-Party auf der hauseigenen Dachterrasse T-Shirts mit der Aufschrift: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Desigual tragen würde.“

(Foto: Ziip)

Straff in zehn Tagen? Aber halo!

Okay, auf dem Bild sieht das jetzt erst mal nach Kopf- und Zahnschmerztherapie aus. Aber das silberne Ding, das Menschen über 40 an einen kleinen Telefonhörer erinnern dürfte, verfolgt ganz andere „Vibes“: Der Ziip Halo ist ein Gesichtsstraffungsgerät mit Nano- und Mikrostrom. Letzterer soll die Muskeln anregen, quasi wie ein Fitnessstudio fürs Gesicht, damit die Haut wieder straffer wird. Die winzigen elektrischen Nanoströme wiederum wirken auf zellulärer Ebene und sollen die Produktion der Chemikalie ATP auslösen, für mehr Energie und Zellreparatur. Wann, wie und an welcher Stelle „geziipt“ wird, zeigt die dazugehörige App mit Videotutorials – oder die sehr unterhaltsame Amerikanerin Melanie Simon auf Instagram. Sie hat das Produkt vor ziemlich genau einem Jahr auf den Markt gebracht. Ganz neu auf der App ist das „Vacation Prep“-Programm, ein Zehn-Punkte-Plan mit Treatments, die in angeblich nur zehn Tagen für strahlende und straffe Haut sorgen. Damit man zur Abwechslung schon vor dem Urlaub total erholt aussieht. Oder gar nicht mehr wegfahren muss (ziipbeauty.de).

(Foto: Diptyque)

Distinktion im Spülbecken

Die Duftkerzisierung des häuslichen Lebens schreitet erbarmungslos voran – und weiß Gott nicht nur auf Beistelltischchen, Fensterbänken und Regalen. Tada: Die Luxusaromen von Diptyque gibt es jetzt auch für die Küche! Nachdem Generationen zukünftiger Hausfrauen und vielleicht sogar noch ein paar Männer mit dem Versprechen sozialisiert wurden, dass Palmolive die Hände „schon beim Spülen“ pflegt, was im Supermarkt nur ein paar D-Mark kostete, ist die Distinktion jetzt endlich auch am Spülbecken angekommen. Das Geschirrspülmittel mit Orangenblüten kostet rasante 38 Euro, kommt aber immerhin in einer (natürlich formschönen) nachfüllbaren Glasflasche daher. Wer Haushaltsarbeit damit dufte findet, kann zum gleichen Preis noch eins draufsetzen und den Universalreiniger mit Essig erwerben, der „mit sanften Duftnoten aus der Natur“ beeindruckt. Wer weiß, vielleicht kann man mit den edlen Wässerchen auch Haare waschen und die Haut schöncremen, zwischen Klonreiniger und Spülbürste würden sie wohl etwas großspurig aussehen. Auf der eigenen Yacht hingegen: todschick! Aus der Kollektion La Droguerie von Diptyque.

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