Jahrelang trocken
Einen besonderen, runden Geburtstag vermeldet das Champagnerhaus Pommery in Reims in diesen Tagen, und zwar: 150 Jahre Brut Champagner. Im Jahr 1874 füllte demnach Madame Pommery den ersten trockenen Champagner der Welt ab. Die Chefin des Hauses hatte damals erkannt, dass sich der Geschmack der Käufer veränderte – weg von den bis dato traditionell ziemlich süßen Champagnern hin zu einem Schaumwein, der „so trocken wie möglich ist, aber nicht steif“ sein sollte, wie eine Notiz von Frau Pommery an ihren Kellermeister belegt. Das Jubiläum begeht das Haus nun mit zwei besonderen Cuvées, die Anfang und Endpunkt dieser Erfolgsgeschichte charakterisieren sollen. Zum einen mit der „Cuvée 150“, die dem ersten Brut der Madame Pommery nachempfunden ist – ein auf 10 000 Flaschen limitierter Blanc de Blancs Extra Brut, dessen Assemblage ausschließlich aus den zehn Lagen stammt, die damals auch schon Teil der Weinberge von Madame Pommery waren. Man kommt dem originären Geschmackserlebnis der berühmten Unternehmerin also ziemlich nahe.
Die andere Stilistik soll den modernen Status quo des Champagners unterstreichen: Für „Pommery Apanage 1874 Brut“ hat der aktuelle Kellermeister Clément Pierlot eine Assemblage erschaffen, die es in der Geschichte des Hauses bisher so nicht gab, zusammengestellt aus den Spitzenjahrgängen 2012, 2015 und 2018 – ein echter Superchampagner also. Erhältlich ist die „Cuvée 150“ unter anderem über Hawesko.de – auch der Preis orientiert sich am Jubiläum. „Pommery Apanage 1874 Brut“ ist im Feinkosthandel und bei zahlreichen (Online-)Händlern zu finden.
Go for Gelb
Die Frage, wie eine Flasche Champagner angemessen zu transportieren ist, hat sich vermutlich noch nie ein Mensch wirklich ernsthaft gestellt – nichts trägt sich schließlich eleganter in einer Hand als der schlanke Flaschenhals einer gewichtigen bouteille mit gutem Namen. Und nie sehen Männer und Frauen in leicht aufgelöster Abendkleidung besser aus, als wenn sie mit so einem Relikt eines gelungenen Festes über englischen Rasen schlendern. Trotzdem machen sich Champagnerhersteller immer wieder Gedanken, mit welchen Accessoires sie ihre Kernprodukte noch verschönern könnten. Veuve Clicquot hat jetzt in diesem Sinne vier sogenannte Essentials als Begleiter für ihre Flaschen vorgestellt – modisch interessant ist darunter vor allem diese Puffer-Style-Flaschentasche. Nicht nur, weil die Puffer-Ästhetik in der Mode anhaltend angesagt ist, das Ding ist mit seinem Schulterriemen auch nahezu praktisch, etwa beim Fahrradfahren zum romantischen Picknick. In der Tasche soll die Flasche zudem dank moderater Kühlfunktion eine Stunde lang ihre optimale Trinktemperatur (6 bis 8 Grad Celsius) beibehalten. Vor allem aber ist natürlich das markentypische Gelb ein Hingucker und weckt feine Assoziationen, selbst wenn nur eine Apfelschorle transportiert wird. Erhältlich sind die vier Essentials meist in Verbindung mit einer Flasche auf Clos19.com und im ausgewählten Handel.
Spritztour ins Grüne
Paris gehört jetzt eher nicht zu den Metropolen, in denen es nichts zu tun und zu sehen gäbe. Champagner gibt es dort übrigens auch an jeder Ecke, sogar in extra-teuer, aber der touristische Trend geht nun mal zum Tagesausflug, quasi einem kurzen Get-away vom eigentlichen Get-away. Deshalb gibt es offensichtlich viele Besucher, die von Paris aus gern einen Abstecher in die Champagne machen. Voilà: Uber Bubbles. Klingt nach schaumgeborenem Unsinn, aber den Namen haben wir uns nicht ausgedacht, das Angebot heißt wirklich so, steht sogar seitlich dick auf den Tesla lackiert. Die Gäste werden morgens in Paris abgeholt und in die Champagne gefahren. Dort steht Besuch und Verkostung von drei Cuvées sowie Lunch beim Champagnerhaus Perrier-Jouët in Épernay an. Dann geht es weiter zur Maison G.H. Mumm in Reims zur Kellerbesichtigung und zum Cordon-Rouge-Tasting und schließlich zurück nach Paris. Gebucht werden kann direkt über die Uber-App zum vergleichsweise günstigen Pauschalpreis von 200 Euro. Irgendwer muss da bei der Berechnung zu viele Bubbles gehabt haben.
Schöner bechern
Champagner aus dem Becher? Klingt ungewöhnlich. Zu dem Getränk gehört nun mal das leicht Zeremonielle, und schon die Körperhaltung ist bei einem Glas mit Stiel ganz anders. Die Berliner Manufaktur KPM hat jetzt aber eine neue Linie mit Schaumwein-Bechern herausgegeben, die zum klassischen Porzellan „Kurland“ gehören: Die Serie entstand 1790, einige Jahrzehnte davor waren in Frankreich große Champagner-Häuser wie Ruinart und Moët & Chandon gegründet worden – es kommt also viel Tradition zusammen, wenn der Sommeraperitif mal nicht in den üblichen Flöten serviert wird, sondern im zierlichen Gefäß mit Relief- und Golddekor. Und anstelle des gewohnten Anblicks aufsteigender Perlen gibt es eine Auswahl pastelliger Farbnuancen wie Pfirsich, Feige und Limette. Was die praktische Verwendung betrifft, die handbemalten Becher sollten möglichst selten in die Spülmaschine. Aber wenn es mal schnell gehen soll, ist die stumpfe Form beim Ein- und Ausräumen eindeutig im Vorteil gegenüber langstieligen Gläsern (kpm-berlin.com).