Süddeutsche Zeitung

Cara Delevingne über den Medienrummel:"Es ist ein bisschen gruselig"

Model Cara Delevingne hat die Modewelt im Sturm erobert, seit sie vor zwei Jahren zum Gesicht von Burberry wurde. Im "Guardian" hat sie jetzt über den damit verbundenen Medienrummel und - für ihren Geschmack - zu obsessive Fans gesprochen.

Von Tanja Mokosch

Da ist sie. Die mit den Augenbrauen. Blitzlichtgewitter und Kreischen setzt ein. Wo Cara Delevingne auftaucht, stehen nicht nur Paparazzi Schlange. Teenie-Mädchen himmeln sie an, kopieren ihren Stil, folgen ihr auf allen sozialen Kanälen im Netz. Für die Paparazzi zieht Delevingne Grimassen, post mit Rihanna, knutscht Model-Kolleginnen und lässt Plastiktütchen mit weißem Pulver aus ihrer Handtasche fallen. Für die Fans twittert sie mehrmals täglich, zeigt auf Instagram neue Tattoos, Bilder von der letzten Party mit Selena Gomez oder einem Besuch bei ihrer Oma.

Kaum zu glauben, dass die Öffentlichkeit, die sie so fleißig mit Details aus ihrem Privatleben füttert, der 21-Jährigen bisweilen auch auf die Nerven geht. Mit der britischen Zeitung Guardian hat das Model und It-Girl jetzt über ihr Verhältnis zum Öffentlichkeitsrummel gesprochen. Einestages wolle sie einem Fotografen eine verpassen, sagte die 21-Jährige der Zeitung: "Das würde ich wirklich gerne machen. Ich wäre so glücklich, ich träume nachts davon."

Fans würden sie derzeit gleichermaßen verfolgen wie Paparazzi, erzählt Delevingne im Interview. Auch bei der Pressevorführung habe eine große Gruppe von Mädchen versucht, einen Blick auf sie zu erhaschen. Wo sich das Model gerade aufhält, finden die Fans in sozialen Medien heraus. Ein Fan habe etwa zu Delevingne gesagt: "Oh, du warst dieses Wochenende in Inverness". Woher er das wisse, habe Delevingne gefragt. "Jemand, der auf der selben Toilette wie du war, hat es getwittert", lautete die Antwort. Dank Social-Media-Kanälen könnten sich die Fans auf eine einzige Person konzentrieren, alles über ihr Leben herausfinden und so ein Teil davon werden, meint die 21-Jährige: "Es ist wirklich ein bisschen gruselig."

Mit zehn Jahren in der Vogue

Den Umgang hat die Britin von klein auf gelernt. Mama Pandora und große Schwester Poppy sind ebenfalls Models. Delevingne selbst startete ihre Karriere im Kindesalter. Bereits ihr allererster Fotoshoot verspricht die ganz große Karriere: Mit nur zehn Jahren posiert sie für die italienische Ausgabe der Vogue. Seit 2012 ist sie das Gesicht der britischen Marke Burberry, entdeckt vom Creative Director des Labels höchstpersönlich - Christopher Bailey. Dieser Durchbruch brachte ihr unter anderem Jobs für Dolce & Gabbana, DKNY und einen Auftritt als Victoria's-Secret-Engel ein.

Dass die junge Britin genau weiß, wie sie Medien - ob Presse oder soziale Netzwerke - für sich einsetzt, wird auf Paparazzi-Schnappschüssen ebenso klar, wie auf ihrem Instagram-Account. Sie provoziert, indem sie scheinbar unabsichtlich Drogen verliert und gibt das nahbare Mädchen von nebenan, wenn sie Oma am Krankenbett besucht.

Und so liegt es nahe, dass auch ihre Äußerungen, gerne einmal einen Fotografen vermöbeln zu wollen, nicht ohne Hintergedanken waren. Das Interview gab Delevingne bei einer Pressevorführung für eine britische Serie, in der sie eine Gastrolle spielt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2003476
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/feko
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.