Bottega Veneta:Modeerfolg ohne Social Media

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Applaus bitte: Bottega-Chefdesigner Daniel Lee 2019 in Mailand. (Foto: Andreas Solaro/AFP)

Kein Instagram mehr, kaum Interviews, keine großen Shows, bei denen dann nicht mal fotografiert werden darf - und trotzdem ist die Mode des Designers Daniel Lee irre erfolgreich: über das Phänomen Bottega Veneta.

Von Silke Wichert

Jetzt, fünf Monate später, darf man es ja verraten: Der Teppich bei der berüchtigten Bottega-Veneta-Show in Berlin war nicht Sittichgrün, wie die Leitfarbe der Saison zuvor, sondern Tieftürkis. Ein dickflorig ineinander gewebtes Würfelmuster, auf dem High Heels sicher ein Problem gewesen wären, aber die Models stapften vor allem in festen, schritthohen Lackstiefeln darüber hinweg. Es war nur ein Detail der Show, die im April in der Halle am Berghain stattfand, aber nicht einmal diese Randnotiz durfte damals nach außen dringen. Die 35 geladenen Gäste hatten Stillschweigen über die neue Herbstkollektion zu bewahren, Smartphones mussten in schwarzen Etuis verborgen werden. Als man später lediglich den flauschigen Bodenbelag auf Instagram postete, klingelte zwei Minuten später das Telefon: Bitte sofort löschen! Dabei wäre ein Foto mit Teppichware wirklich das kleinere Problem gewesen, wie sich später herausstellen sollte.

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