Berühmte Kleider:"Happy-Birthday-Kleid" von Marilyn Monroe für 4,8 Millionen US-Dollar versteigert

1962 sang Marilyn Monroe ein Geburtstagsständchen für John F. Kennedy. Jetzt wurde ihr Glitzerdress versteigert. Weitere Kleider, die berühmt geworden sind oder ihre Trägerin berühmt gemacht haben.

Von Felicitas Kock und Jana Stegemann

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Marilyn Monroes Geburtstagskleid

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Quelle: dpa, Reuters

4,8 Millionen US-Dollar zahlte ein Bieter für dieses Kleid: Das enganliegende, hauchdünne und mit 2500 Kristallen besetzte Seidenkleid hatte Marilyn Monroe im Mai 1962 im New Yorker Madison Square Garden getragen, als sie dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy ein Geburtstagsständchen sang. "Happy Birthday, Mister President" hauchte Monroe. Geschenkt, dass der Präsident eigentlich gar nicht Geburtstag hatte, sondern erst zehn Tage später. Die hautfarbene Robe des Designers Jean Louis ließ Monroe wie nackt erscheinen und war eine Provokation. Es war so eng, dass sie darunter nichts trug und es erst kurz vor ihrem Auftritt an ihrem Körper zugenäht wurde. Für viele war die Szene der Beweis, dass die Gerüchte um eine Affäre Monroes mit dem US-Präsidenten stimmten. Das Kleid kostete ursprünglich 12 000 Dollar und war bereits 1999 ein erstes Mal für knapp 1,3 Millionen Dollar versteigert worden.

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Marilyn Monroes Neckholder-Kleid

Marilyn Monroe

Quelle: picture-alliance / dpa

3,2 Millionen Euro brachte das wohl berühmteste Marilyn-Monroe-Kleid bei einer Auktion 2011 ein - obwohl es zu dem Zeitpunkt längst vergilbt war. Das ursprünglich weiße Kleid wurde aus Acetatseide hergestellt, und Monroe trug es in der berühmten Szene im Billy-Wilder-Film "Das verflixte siebte Jahr" (1955). Designer William Travilla sagte später: "Ich habe mich gefragt, was ich mit diesem wunderschönen Mädchen, das Marilyn spielen sollte, tun konnte, um es rein, gepudert und anbetungswürdig erscheinen zu lassen."

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Liz Hurleys Sicherheitsnadelkleid

HUGH GRANT/E.HURLEY/

Quelle: picture-alliance / dpa/epa

Ein Abend, der zwei Karrieren begründete: Liz Hurley und Hugh Grant 1994 bei der Premiere von "Vier Hochzeiten und ein Todesfall". Der Film verhalf Grant zum internationalen Durchbruch, das Sicherheitsnadelkleid Hurley zu Berühmtheit. Der italienische Designer Gianni Versace entwarf das schwarze Seidenkleid mit den offenherzigen Cut-Outs, die von 16 goldenen XXL-Sicherheitsnadeln zusammengehalten wurden.

Von dem Abend an war Hurley nicht länger "die Freundin von Grant", sondern selbst ein Star. Und das Sicherheitsnadelkleid Symbol ihres beispiellosen Auftiegs. Grant fabrizierte ein Jahr später erneut Schlagzeilen, allerdings nicht wegen seines Outfits, sondern weil er 1995 frühmorgens auf dem Sunset Boulevard in Hollywood im Auto mit der Prostituierten Divine Brown erwischt wurde. Die Beziehung überstand den Skandal, erst 2000 nach 13 gemeinsamen Jahren gaben Hurley und Grant ihre Trennung bekannt.

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Lady Di's Hochzeitskleid

10. Todestag Prinzessin Diana

Quelle: dpa

Als "echtes Kind der Achtziger" beschrieb Elizabeth Emanuel das Hochzeitskleid, in dem Diana Spencer am 29. Juli 1981 Prinz Charles heiratete, in einem Interview mit der SZ. Die Frau muss es wissen, sie hat das Seidentaft-Ungeheuer damals gemeinsam mit ihrem Mann David entworfen. Was sie damit sagen will: Heute wäre so etwas nicht mehr tragbar. Damals aber war Pomp erwünscht, das Kleid für die Zeit und die romantischen Vorstellungen der Trägerin angemessen.

Die Emanuels hatten die Modeschule noch nicht lange abgeschlossen, als sie von der britischen Vogue angefragt wurden, eine Bluse für ein Fotoshooting mit einer "berühmten Frau" zu liefern. Sie taten es und fanden die Bluse wenig später auf dem Cover des Magazins wieder - an Diana. Die angehende Prinzessin bestellte danach weitere Stücke bei den jungen Designern und schließlich auch ihr Hochzeitskleid, das in zahlreichen Absprachen und Anproben mit der Braut gemeinsam entwickelt wurde.

Am Ende entstand ein Kleid aus elfenbeinfarbenem Seidentaft mit Puffärmeln, antiker Spitze von Queen Mary, Stickereien und 10 000 Perlen. Mehr als 700 Millionen Fernsehzuschauer sahen mit an, wie die Braut beim Einsteigen in ihre Kutsche mit den Stoffmassen kämpfte. Und wie sie später die knapp acht Meter lange Schleppe über den Mittelgang der St. Pauls Cathedral zog - die längste Schleppe, die eine royale Hochzeit in Großbritannien je gesehen hat.

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Madonnas "Like a Virgin"-Dress

MADONNA

Quelle: AP

Madonna wird gelegentlich mit der Aussage zitiert, das "M" in MTV stehe für ihren Namen. Das mag falsch sein, fest steht aber, dass der Musiksender ihr einiges verdankt. Zum Beispiel ihren Auftritt bei den ersten Video Musik Awards im Jahr 1984. Madonna, die noch relativ unbekannt war, wollte eigentlich mit einem bengalischen Tiger auf die Bühne. Nachdem ihr das untersagt worden war, stieg sie im Brautkleid aus einer Torte und sang "Like a Virgin".

In einem sehr aufreizenden Brautkleid, zu dem, neben einem Spitzen-Bustier und einem Schleier auch Strapse und ein Gürtel mit der Aufschrift "Boy Toy" gehörten. Sowie weiße Unterwäsche, die Madonna am Ende des Auftritts zeigte, angeblich, weil sie sich nach einem ihrer weißen Stilettos streckte, den sie verloren hatte.

Der Skandal war jedenfalls perfekt, Eltern in den USA schäumten über die Posen und das liderliche Outfit der 26-Jährigen. Die Jugend dagegen kopierte den Stil mit unechten Perlenketten, Kreuzen, bauchfreien Oberteilen. Es sollte nicht das letzte Mal bleiben, dass Madonna einen Trend setzte. Man denke etwa an den für den Alltag eher untauglichen eistütenförmig zulaufenden "Cone Bra" von Jean Paul Gaultier, den sie sechs Jahre später bei einem Konzert in Japan trug und der danach etwa von Lady Gaga und Rihanna kopiert wurde.

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Julia Robert's Pünktchenkleid in Pretty Woman

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Quelle: imago stock&people

Ist es das rote Abendkleid mit den langen weißen Handschuhen, das sie in der Oper trägt? Ist es das weiße Kostüm mit schwarzem Hut, in dem sie ihre Shoppingtour beendet? Oder das braune Dress mit den Polka-Dots, in dem sie Richard Gere alias Edward Lewis zum Polo begleitet? Julia Roberts trägt in Pretty Woman gleich mehrere Outfits, die noch heute, 26 Jahre später, in Erinnerung sind. Letzteres sei hier stellvertretend ausgewählt.

Marilyn Vance hat die Kostüme für den Film designt. Ihr sei wichtig gewesen, den persönlichen Wandel, den Protagonistin Vivian im Film durchlebt, auch in der Kleidung auszudrücken: von der jede Menge Klimbim tragenden Prostituierten zur eleganten, cleanen Neunzigerjahre-Prinzessin.

Dass das rostbraune Kleid mit den Punkten - getragen mit einem breitkrempigen Hut, echten Perlen und weißen Chanel-Schuhen - so ein Erfolg werden würde, habe sie nicht gedacht, sagte Vance später in Interviews. Den Stoff dafür hatte sie in einem Laden in Hollywood gefunden. Er reichte genau für das Kleid und, nachdem dieses ein wenig gekürzt wurde, auch noch für den Hut.

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Björks Schwanenkleid

Quiz Prominente Roter Teppich

Quelle: REUTERS

Lange Abendroben mit ein bisschen Glitzer hier und einer kleinen Raffung dort kann jeder. Björk Guðmundsdóttir, 2001 erstmals zu den Oscars nach Los Angeles geladen, wollte gerne etwas Fruchtbares hinterlassen, wie sie nach ihrem Auftritt in einem Interview erklärte. Also schlüpfte sie in ein Schwanenkleid und verteilte Straußeneier auf dem roten Teppich.

Sollten Sie mal zu den Oscars, den Grammys, nach Cannes oder auch nur zur goldenen Kamera eingeladen werden: Mit solchen Aktionen macht man ein Kleid und sich selbst berühmt. Zumal, wenn einem die Art der Berühmtheit egal ist. Björk, deren Lied "I've seen it all" damals für einen Academy Award nominiert war, wurde nach der Vogelschau von halb Hollywood und der Modepresse für verrückt erklärt.

Trotzdem ist das Kleid, das aus einer Kollektion des mazedonischen Designers Marjan Pejoski stammt und aus Wildleder, Filzwolle, Schwanen- und Gänsefedern gefertigt ist, auch 15 Jahre später noch in Erinnerung. Weil es so häufig parodiert wurde, aber auch weil Björks Auftritt heute auf eine gute Art Kult ist. 2014 wurde der Schwan schließlich von Valentino geadelt: Ähnlich wie Pejoski 2001 schickte das italienische Label eine ganze Herde von Tier-Kleidern über den Laufsteg. Allein über den Schwan wurde berichtet. Im vergangenen Jahr hatte das Original-Dress dann noch mal einen großen Auftritt: bei einer Björk-Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art.

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Angelina Jolies Beinkleid

Actor Brad Pitt and his partner actress Angelina Jolie walk the red carpet at the 84th Academy Awards in Hollywood

Quelle: REUTERS

Die Oscar-Verleihung war noch nicht mal vorbei, da hatte Angelina Jolies rechtes Bein bereits einen eigenen Twitter-Account (@AngiesRightLeg). Selbstverständlich wurde sogar ein Name für das Phänomen gefunden: "Angelegging". Gefühlt die halbe Welt probierte sich tagelang an diesem Posing, das an eine Schaufensterpuppe mit verdrehtem Bein erinnert.

Angelina Jolie sagte später, sie habe sich in der bauschigen schwarzen Versace-Samtrobe "wie in einem Müllsack gefühlt". Ihre Stylistin musste sich danach einen anderen Auftraggeber suchen, dabei trauten sich nach Jolies Auftritt immer mehr Frauen mit riesigem Beinschlitz auf den roten Teppich. Drei Jahre später feuerte Jolie übrigens auch ihren Ehemann Brad Pitt. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Lady Gagas Fleischkleid

Jahresrückblick 2010 - Promis, Paare, Partys: Klatsch und Tratsch

Quelle: dpa

Nichts für Vegetarierer war Lady Gagas Kleid bei den MTV Video Music Awards 2010. Die Sängerin hatte sich für den roten Teppich in rote Steaks gehüllt - zehn Kilo Rindfleisch soll die damals 24-Jährige mit sich herumgeschleppt haben. Zuvor war sie bereits in einem Bikini aus Fleisch aufgetreten. Die Botschaft des Kleides sei gewesen, dass jeder für seine Prinzipien kämpfen müsse und sich nicht auf "das Fleisch auf unseren Knochen" reduzieren lassen dürfe, teilte Lady Gaga damals etwas verworren mit.

Designer Franc Fernandez sagte, er habe das Rindfleisch bei seinem Familienschlachter erstanden und in zwei Tagen zu Kleid, Handtasche und Schuhen verarbeitet. Mit nachhaltigem Erfolg: Nach Gagas Auftritt hing die Steak-Couture für ein Jahr in der Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland.

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Pippa Middletons Brautjungfernkleid

Wedding of Prince William and Catherine Middleton - Marriage Serv

Quelle: picture alliance / dpa

Am Anfang war das Kleid. Es war aus feinster weißer Seide, hatte eine filigrane Knopfleiste am Rücken und einen tiefen Wasserfallausschnitt. Die Frau, die es am 29. April 2011 in London auf einer Hochzeit trug, wurde damit auf einen Schlag weltberühmt - dabei handelte es sich gar nicht um die Braut, sondern um die Brautjungfer.

Nachdem Pippa Middleton bei der Hochzeit ihrer Schwester Kate mit Prinz William deren Schleppe getragen hatte, erhielt sie von der britischen Klatschpresse den Titel "Her Royal Hotness". So gut saß das Dress, das ihr von und vom Luxuslabel Alexander McQueen auf den durchtrainierten Leib geschneidert worden war. Erinnert sich eigentlich noch jemand an das Kleid der Braut? Eben.

Ob sich Herzogin Catherine an ihrer Schwester rächen wird? Es bleibt spannend, in wenigen Monaten wird die jüngere Middleton-Schwester ihren Verlobten James Matthews heiraten. Brautvater Michael Middleton soll Pippa bereits um ein Kleid gebeten haben, das "weniger sexy" ist. Auch David Emanuel, Designer von Dianas Brautkleid, hat sich bereits zu Wort gemeldet und gibt folgenden Tipp: Wenn Pippa bestehen wolle, solle sie sich ein Dress suchen, das komplett anders aussieht als das ihrer Schwester. Dürfte schwierig werden, Brautkleid bleibt schließlich Brautkleid.

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Audrey Hepburns Tiffany-Kleid

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Quelle: dpa

600 000 Euro war dieses schwarze Kleid einem unbekannten Telefonbieter 2006 wert. Die bis dahin höchste Summe, die jemals für ein Filmkleid gezahlt worden ist. Audrey Hepburn hat 1961 darin Filmgeschichte geschrieben. Als Partygirl Holly Golightly trägt sie es in der Eröffnungsszene des Filmklassikers "Frühstück bei Tiffany's", in der sie frühmorgens aus einem Taxi auf eine menschenleere Straße in New York steigt.

In einer weiteren Szene trägt Hepburn das elegante Seidenkleid am frühen Nachmittag, als sie mit Perlenkette und Satin-Handschuhen vor dem Nobeljuwelier "Tiffany & Co." ihr Frühstück aus einer braunen Papiertüte isst. Der Erlös aus der Versteigerung ging übrigens an eine Wohltätigkeitsorganisation.

© SZ.de/mane
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