Die Swimsuit-Edition der Sports Illustrated ziert dieses Jahr Ashley Graham: Größe 44, Maße 97-76-116, 1,75 Meter. Sie ist das erste Plus-Size-Model auf dem Cover, auf das es in der Vergangenheit Heidi Klum, Irina Shayk, Steffi Graf und Barbie geschafft haben. Ein Erfolg für die Vielfalt? Eher nicht.
2012 erschien die jährliche "Swimsuit"-Ausgabe der Sports Illustrated mit einem Plastikwesen auf dem Cover: Barbie im Badeanzug. Nach Ansicht von Mattel kann Barbie locker mithalten mit vorangegangenen Bikini-Schönheiten wie Heidi Klum oder Christie Brinkley, denen das Magazin den Durchbruch verschafft hat. Die meisten ihrer Vorgängerinnen durften anschließend für Victoria's Secret laufen. Das wird der rüstigen Plastikdame nicht vergönnt sein, schon allein deshalb, weil sie ihren Bauch nicht entblößen könnte: Schließlich besitzt Barbie keinen Bauchnabel. Deshalb wird sie auch nicht im Bikini, sondern in jenem Badeanzug zu sehen sein, in dem sie 1959 ihr Debut feierte. Wie wir auf dem nächsten Foto sehen, muss das nicht hinderlich für die Karriere sein.
Egal ob im Bikini oder im Badeanzug: Ein Cover-Foto auf der Sports Illustrated im Badedress ist das optimale Sprungbrett - auch Heidi Klum profitierte bereits davon. 1998 verschaffte das Titelbild der damals 25-Jährigen den Durchbruch als Model. Zwei Jahre später produzierte sie bereits ihren eigenen Bikini-Kalender. Foto: Reuters
In einem mehr als knappen Bikini posiert Kate Upton auf dem Cover der Sports Illustrated 2012. Das bisschen Stoff, das zu sehen ist, stammt aus dem Hause "Suit Yourself". Genützt hat es ihr nichts: Für Sophia Neophitou, Chefredakteurin des britischen 10-Magazins, ist das Model nicht gut genug, um für Victoria's Secret zu laufen, in der meist gesehenen Runway Show der Welt. Die ehemalige Kreativchefin von Harper's Bazaar, die bereits Designer wie Elie Saab beriet und im Casting-Team für die Unterwäschemarke sitzt, würde Kate Upton niemals für eine Show buchen. "Sie ist wie ein Seite 3-Mädchen", sagte Neophitou der Huffingtonpost. Mit ihren zu blonden Haaren und diesem Gesicht sehe sie aus "wie eine Fußballer-Frau, die jeder, der genug Geld hat, kaufen könnte". In Anbetracht der Erfolge, die sich Kate anderswo erhoffen kann, dürfte diese Gemeinheit an ihrer bronzefarbenen Haut abperlen.
Und das aus gutem Grund: 2013 war Kate gleich wieder auf dem Cover des US-Magazins zu sehen. So wie Heidi Klum keinen Bikini dafür brauchte, hat es das blonde Model ohne die berühmteste Dessous-Modenschau der Welt geschafft, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Ihr gelang 2011, wovon viele Bikini-Schönheiten träumen: Supermodel Irina Shayk schaffte es auf das "Swimsuit"-Cover der amerikanischen Zeitschrift Sports Illustrated. Die 25-jährige Russin erfuhr während der David-Letterman-Show von ihrem Glück: Das Gewinner-Motiv wurde Monate zuvor bei einem Foto-Shooting auf Hawaii geschossen.
Brooklyn Decker zierte 2010 die Swimsuit Issue. Diese jährliche Übung zählt zu den Ritualen des Unterhaltungsgewerbes. Decker, 22, gehört seit fünf Jahren zur Riege der Badenixen, die für das Magazin posieren. "Die haben mich quasi aufwachsen sehen", sagt sie in einem Video. Foto: AP
Den Fotos verdankt sie übrigens auch ihre Ehe mit Andy Roddick: Das Tennis-Ass hatte sich im Jahr 2007 beim Durchblättern des Magazins in ein Foto von ihr verliebt - und ließ daraufhin sofort ein Rendezvous mit dem Model arrangieren. Foto: Reuters
Auch Bar Refaeli ist wieder dabei - diesmal im Inneren des Magazins. Weil das israelische Supermodel ihre zweijährige Wehrpflicht bisher konsequent ignorierte, rief die israelische Armee zum Boykott der von ihr beworbenen Güter auf. Ihrer Karriere hat es offenbar nicht geschadet. Foto: Reuters
In der Bikini-Ausgabe 2009 der Sports Illustrated durfte die Ex- und Wieder-Freundin von Schauspieler Leonardo DiCaprio sogar aufs Cover - und war vor Freude darüber schier aus dem Häuschen geraten: "Ich bin in Ekstase, im Himmel", hatte Refaeli der Zeitschrift People verkündet. Beinahe hätte sie sich vor Aufregung das Höschen vom Leib gezogen. Foto: AP
Wenn einem so viele Menschen aufs Dekolleté gucken, kann man schon mal ausflippen: Bar Refaelis Bilder reisten auf einer Boeing 737-700 um die Welt. Na ja, zumindest zwischen New York und Las Vegas. Foto: AFP
Voller Stolz hält Daniella Sarahyba ihr Bikini-Foto den Pressefotografen entgegen. Das brasilianische Model startete ihre Karriere bereits im zarten Alter von zwölf Jahren. Mit 19 gelang ihr im Jahr 2005 der Durchbruch. Seitdem fehlt sie in keiner Bademodenausgabe der Sports Illustrated. Foto: Reuters
Auch Anne Vyalitsyna - bekannt unter dem Namen Anne V - war fünf Jahre in Folge in Badekleidung in der Sports Illustrated zu bewundern. Das russische Model präsentierte sich bereits auf dem Cover einiger namhafter Magazine wie Vogue, Glamour und Elle . Leonardo DiCaprio, bekanntermaßen ein Freund schöner Frauen, soll ein Auge auf sie geworfen haben. Foto: Reuters
Wer sagt denn, dass nur Models Bikinis präsentieren können? Die Sängerin und Schauspielerin Beyoncé Knowles zierte das Cover der Ausgabe von 2007 und gab damit ihrem Image als Vollweib einen weiteren kräftigen Schubs. Obendrein schien sie an der Küste Floridas mit dem Fotografen Cliff Watts jede Menge Spaß gehabt zu haben. Foto: Reuters
Nur etwas für starke Männerherzen: Gleich acht Supermodels zeigen sich in weißen Höschen auf dem Swinsuit-Cover der Sports Illustrated von 2006: Carolyn Murphy, Daniela Pestova, Ellen McPherson, Elsa Benitez, Rachel Hunter, Rebecca Romijn, Veronica Varekova und Yamila Diaz-Rahi. Die Sonderausgabe präsentierte 25 der weltweit schönsten Frauen und erreichte allein in den USA 64 Millionen Leser. Foto: AP
Genau vor zehn Jahren veröffentlichte Sport Illustrated ein Foto der Badenixe Daniela Pestova auf dem Titel. Das tschechische Supermodel posierte damals an einem Strand in Malaysia. Inzwischen ist die Schöne 39 und hat drei Kinder. Foto: Reuters
Welch ein Anblick: Steffi Graf, die Ikone des Damen-Tennis, veredelt 1997 die Titelseite der 34. Bademodenausgabe von Sports Illustrated. Dass die Deutsche in ihrer Freizügigkeit gerne selbstbestimmt bleibt, hat sie 2002 mit einer Klage gegen Microsoft bewiesen: Nachdem gefälschte Pornofotos im Internet kursierten, verklagte Graf den Softwarekonzern - und gewann. Foto: AP