Ärger über einen Übersetzungsfehler:Modekette Mango verkauft Schmuck im "Sklavenstil"

Die Petition dreier bekannter Französinnen machte das Modelabel Mango auf einen unangenehmen Übersetzungsfehler aufmerksam. Die Initiatorinnen der Unterschriftensammlung glauben allerdings weiterhin an einen Vorsatz. (Foto: Bloomberg)

Peinlicher Übersetzungsfehler oder fragwürdiges Kalkül? Wegen eines doppeldeutigen Wortes hat das spanische Modelabel Mango auf seiner französischen Website Schmuck im "Sklavenstil" aufgelistet. Die Empörung ist groß.

Bei einer Sprache, in der dasselbe Wort schon mal für "Ehefrauen" und "Handschellen" stehen kann, sollte man Übersetzungen doppelt prüfen - diese Erkenntnis hatte im Nachhinein wohl auch die Modekette Mango, die auf ihrer französischen Website Modeschmuck im "Sklavenstil" angepriesen hatte.

Bei der unglücklichen Bezeichnung handle es sich um einen Übersetzungsfehler ins Französische, erklärte das spanische Unternehmen über den Kurnachrichtendienst Twitter. Das spanische "la esclava" bedeutet sowohl "Sklavin", als auch "Armreif". Der Fehler sei umgehend berichtigt worden, erklärte Mango in seinem Tweet.

Doch der Fauxpas wurde nicht von allen als solcher angesehen: Die französischen Schauspielerinnen Aissa Maiga und Sonia Rolland, wie auch die Kolumnistin Rokhaya Diallound hatten bereits vor der Berichtigung eine Online-Petition gegen den "Sklavenschmuck" gestartet. Das Modelabel mache aus einem Verbrechen gegen die Menschheit ein "dekoratives Zierstück", schrieben die drei Initiatorinnen auf der Petitionsplattform change.

Trotz Entschuldigung und Richtigstellung von Seiten des Modekonzerns rufen die drei Französinnen zur weiteren Mobilisierung von Unterstützern auf: Sie glauben nicht an einen Übersetzungsfehler und sehen diesen vielmehr als fadenscheinige Entschuldigung. Knapp 4400 Menschen haben bereits unterschrieben.

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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