Stilkritik:Neuester Blondinenwitz

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Was hat er nur getan? Mats Hummels trägt jetzt wasserstoffblond. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Eigenartig, was Mats Hummels da mit seinen Haaren gemacht hat. Aber irgendwann musste es ja so kommen. Eine Stilkritik.

Von Violetta Simon

Kennen Sie schon den neuesten Blondinenwitz? Geht Mats Hummels zum Frisör. Stimmt, das ist nicht komisch. Und besonders schön anzusehen ist es auch nicht. Aber vermutlich musste das jetzt einfach sein.

Früher oder später scheint es jeden zu treffen, der männlich, prominent oder in der Midlifecrisis ist, man denke nur an David Beckham, Lionel Messi oder Brad Pitt. Warum also sollte der Kelch mit dem Bleichmittel am Innenverteidiger des FC Bayern vorübergehen?

"Münchens Leuchte"

Die Farbe sieht aus, als hätte man gelb mit silber und hellgrün vermischt und über Nacht einwirken lassen. Der Spott ließ nicht lange auf sich warten: "Kühler Blonder", "Münchens Leuchte", "Heino in der Bayernabwehr" - das sind die neuen Titel, mit denen Mats Hummels sich nun schmücken darf.

Natürlich sind jetzt wieder alle wütend auf Ehefrau Cathy, die ihn bestimmt dazu überredet hat. Haben muss. Wie kommt jemand sonst auf so eine Idee? Gut möglich, dass sich der 28-Jährige das inzwischen auch fragt.

Er selbst sagt, eine Wette sei schuld gewesen. Was man eben so sagt, wenn man die Verantwortung von sich weisen möchte, weil es einem peinlich ist. Angeblich habe er beim Dosenwerfen auf dem Oktoberfest verloren. Und sein Kopf muss es nun ausbaden.

Vielleicht gibt es aber auch eine andere Erklärung für das plötzliche Erbleichen des Fußballers. In einer bestimmten Lebensphase zeigen manche Männer einen geradezu albernen Hang, sich zu verunstalten. Johnny Depp hat in dieser Hinsicht nichts ausgelassen - inzwischen vergleichen ihn manche mit Mickey Rourke. Andere rasieren sich Glatzen, tragen Zauselbart, schreckliche Klamotten. Oder blondieren sich die Haare.

Berüchtigte Fußballerfrisuren
:Wieso nur wasserstoffblond, Mats?

Der Bayern-Profi wagte ein erstaunliches Frisuren-Experiment. Fußballer und Haare - dazu ist längst nicht alles gesagt. Die schönsten Exemplare von Vokuhila, Mecki und Matte.

Jonas Beckenkamp

Gerade Männer, die als Sexsymbole gelten, stoßen zwischendurch die Öffentlichkeit durch solche Veränderungen vor den Kopf. Vielleicht, weil sie das ewige "Mann, sieht der gut aus!" satt haben. Weil sie den Blick auf ihre inneren Werte lenken möchten: Seht her, ich kann auch bescheuert aussehen. Und bin trotzdem derselbe.

Womöglich wollen sie aber auch genau das Gegenteil beweisen - und messen sich in einer Anwandlung von Selbstüberschätzung an der These "Einen schönen Menschen entstellt nichts". In Mats Hummels Fall, muss man leider sagen, ging der Schuss nach hinten los: 1:0 für die Gegenthese.

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