Als Heidi Klum vor fünf Jahren ein Tattoo-Studio betrat, um sich den Namen ihres Ehegatten Seal in den Unterarm stechen zu lassen, war sie fest davon überzeugt, dass sie der Scheidungsstatistik ein Schnippchen schlagen würde. Mochte ja sein, dass jede zweite Ehe geschieden wird - aber ihre nicht, nicht ihre!
Den Beweis lieferte das Paar dann auch selbst. Indem es - ganz in Weiß und barfuß am Strand - einmal im Jahr sein Ehegelübde erneuerte. Und im Jahr darauf wieder. Und ein Jahr später noch einmal. Und so weiter.
Dass Seals Name in dem verschnörkelten Schriftzug - der mehr nach Tintenfisch als Treueschwur aussieht - kaum auszumachen ist, hielten nur boshafte Pessimisten für eine berechnende Vorsichtsmaßnahme Heidis. Doch sie sollten am Ende Recht behalten, allen Liebesbekundungen im Sand zum Trotz. Im Januar 2012 verkündete das Promi-Doppel das Ende seiner Beziehung.
Seal ist Geschichte. Heidi Samuel heißt wieder Heidi Klum. Der Ehering, der zunächst nicht mehr, dann doch wieder, dann aber wieder nicht mehr getragen wurde, liegt vermutlich längst in einer Keksdose. Nur Seals Name, der prangt noch immer auf der Innenseite von Heidis Arm. Und wohl nicht nur die Presse fragt sich: Was geschieht jetzt mit dem Tattoo?
Eines steht schon mal fest: Einen Mann kriegt man eindeutig schneller los als diese ganze Tinte unter der Haut. Es wäre also durchaus denkbar, dass Heidi es erst einmal behält. Seal bedeutet schließlich auch Robbe. Und tierlieb ist sie ja, die Heidi. Abgesehen davon ist Seal der Vater eines Teils ihrer Kinder. Und die sind hinter seinem Schriftzug jeweils durch einen Stern verewigt - auch wenn das immer ein bisschen wie das Gütesiegel auf einer Gefrierkombination wirkt, aber gut.
Wie Seal zu Gold wird
Stellt sich eher die Frage: Lässt sich der abgelaufene Liebesbeweis auf dem Arm nicht mit ein paar Nadelstichen zum angesagten Accessoire umwandeln? Ein paar Schnörkel dazu, schon war's das mit Seal. Natürlich müsste man dabei äußerst umsichtig vorgehen. So mancher, der den Namen einer oder eines Ex mal eben ein bisschen umgestalten wollte, machte aus der Liebes- eine Geschmacksverirrung.
Nehmen wir nur mal Johnny Depp. Der Schauspieler ließ sich sein "Winona forever"-Tattoo nach der Trennung von Kollegin Winona Ryder mühsam umstechen. Nun prangt auf seiner Schulter "Wino forever". Was frei übersetzt bedeutet: "Für immer Säufer".
Deshalb: Augen auf beim Umstechen! Aus einem Seal werden schnell mal viele "Navy Seals", die Elite-Kämpfer der US-Marine - und dann ist der Aufschrei unter den Pazifisten groß. Überhaupt sollte Heidi gleich ein bisschen größer denken, immerhin ist sie Geschäftsfrau. Und da läge es durchaus nahe, ihren Unterarm für Werbezwecke zu vermarkten.
Wie wäre es zum Beispiel mit "Seat" - ein kleiner Strich durchs l, schon rollt der Rubel. Der Autokonzern hat erst im September vergangenen Jahres sein neues Logo vorgestellt, das unter anderem Dynamik, Jugendlichkeit, Effizienz und Zuverlässigkeit verkörpern soll. Auch eine Kooperation mit Deutschlands größter Unterwasserwelt würde sich anbieten: Einfach die kleine Silbe -ife anhängen und durch ein leidenschaftliches "forever!" ergänzen - schon winkt ein Werbevertrag auf Lebenszeit mit Sealife.
Was ihren aktuellen Lebensgefährten Martin Kristen angeht, so scheint die Moderatorin bei der Partnerwahl eine wirklich bemerkenswert weitsichtige Entscheidung getroffen zu haben. Ein Tattoo mit seinem Vornamen (auf dem anderen Unterarm ist ja noch Platz) ist in jeder Hinsicht problemlos recyclebar und ließe sich nach Beziehungsende ohne Weiteres in Gold verwandeln.
Heidi sollte nur darauf achten, vor und nach dem Namen genügend Platz zu lassen. Den Werbevertrag mit Aston Martin oder Martini Bianco - oder beiden - hat sie dann so gut wie in der Tasche.