Zweite Liga:Rücktrittsgedanken

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Kokettiert nach dem 3:3 gegen Wiesbaden offen mit seinem Rücktritt als Trainer des Vfl Bochum: Robin Dutt. (Foto: Marius Becker/dpa)

Der Bochumer Trainer Robin Dutt überlegt nach einem wilden 3:3 gegen Wehen Wiesbaden, sein Amt zur Verfügung zu stellen. An diesem Sonntag sollen entscheidende Gespräche mit dem Sportdirektor Sebastian Schindzielorz stattfinden.

Es war ein äußerst verrücktes Spiel am Samstagnachmittag, an dessen Ende der Bochumer Trainer Robin Dutt eigentlich glücklich zur Pressekonferenz hätte erscheinen können. Doch tatsächlich entspann sich dann nach der turbulenten Aufholjagd seines VfL Bochum, der im Zweitliga-Spiel ein 0:3 gegen Wehen Wiesbaden noch zum 3:3 wandelte, eine erstaunliche Pressekonferenz: Denn der zuvor noch umjubelte Trainer Dutt stellte dort sein Amt zur Verfügung.

Er denke an Rücktritt und werde am Sonntag mit Sportdirektor Sebastian Schindzielorz über seine Zukunft sprechen, sagte der 54-Jährige nach dem 3:3. "Wir sollten uns grundlegend austauschen, vor allem über meine Position", sagte Dutt laut Reviersport während der Pressekonferenz. "Wenn meine Mannschaft so auftritt wie in der ersten Halbzeit, zum Teil wirklich schlecht spielt, dann haben wir Fehleinschätzungen gemacht. Es hilft nichts, mit einem angezählten Trainer weiterzumachen." Er wolle, sagte Dutt, seinen eigenen Weg gehen. "Ich muss nicht warten, bis alle auf die Barrikaden gehen. Wenn wir uns unterhalten und sagen, wir haben einen gemeinsamen Weg, dann haben wir ihn. Aber ich will nicht rumeiern, bis das übliche Szenario losgeht."

Hannover bereitet die Liga weiter Schwierigkeiten

Schindzielorz sagte dem Reviersport: "Wir werden uns Sonntag ergebnisoffen zusammensetzen und danach weitersehen. Robin und ich haben seit 18 Monaten ein sehr gutes Verhältnis." Bochum hatte nach einer blamablen ersten Halbzeit und einem 0:3-Rückstand in letzter Minute doch noch per Foulelfmeter den Ausgleich geschafft. Der VfL ist sieglos und hat nach vier Spieltagen nur zwei Punkte auf dem Konto. Nach der ersten Halbzeit hatte es heftige Fan-Proteste gegen die VfL-Profis gegeben. Manuel Schäffler (10.) nach einem schweren Fehler von Armel Bella-Kotchap und Maximilian Dittgen (19.) trafen anfangs für Wehen. Peinlich wurde es für Bochum beim 0:3 durch Schäffler (45.), dem eine Kette individueller Fehler und Ballverluste vorausging. Dann aber: Ulrich Bapoh (56.), der später noch die Rote Karte sah (90.+5), Jordi Osei-Tutu (87.) und Sylvere Ganvoula (90.) belohnten einen starken Kampf.

Bundesliga-Absteiger Hannover 96 hat derweil auch in der zweiten Liga Schwierigkeiten. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka kam gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und muss sich vorerst mit einem Mittelfeldplatz begnügen. 96 geriet unglücklich in Rückstand. Marvin Bakalorz fälschte einen Schuss von Paul Seguin unhaltbar ab (22.). Unmittelbar danach glich der eingewechselte Hendrik Weydandt (47.) mit seinem ersten Ballkontakt aus.

Arminia Bielefeld (8 Punkte) setzte bei Jahn Regensburg (4) mit einem 3:1 (1:0) seinen guten Saisonstart fort und übernahm sogar zumindest für eine Nacht und ungeschlagen den ersten Platz. Der Färinger Joan Simun Edmundsson traf in Regensburg (43.), Max Besuschkow glich für die Gastgeber aus (48.). Manuel Prietl (63.) und Reinhold Yabo (83.) stellten den Auswärtssieg sicher.

© SZ vom 25.08.2019 / SZ, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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