Zweite Liga:HSV verliert ohne Holtby

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Hamburger rutscht nach dem 0:2 gegen Union Berlin aus den Aufstiegsrängen und suspendiert Lewis Holtby wegen Spielverweigerung.

Union Berlin hat seine Aufstiegschance mit einem leidenschaftlichen Sieg gegen den direkten Konkurrenten Hamburger SV gewahrt. Die Eisernen erkämpften sich im Heimspiel gegen den Bundesliga-Absteiger ein 2:0 (0:0) und zogen dank der besseren Tordifferenz in der Tabelle am punktgleichen HSV vorbei. Die viertplatzierten Hamburger müssen nach sechs Spielen ohne Sieg um die sofortige Rückkehr in die erste Liga bangen.

"Das war ein gebrauchter Tag. In der zweiten Halbzeit starten wir katastrophal, wir haben das Spiel einfach hergeschenkt", sagte HSV-Kapitän Aaron Hunt: "Wir sind alle enttäuscht. Wir müssen nun alle drei Spiele gewinnen und hoffen, dass die anderen straucheln." Doch auch intern kriselt es gewaltig. Der frühere Nationalspieler Lewis Holtby stand wegen einer Spielverweigerung nicht im Kader und wird keine Partie mehr für den HSV bestreiten. Holtby hatte Trainer Hannes Wolf nach dem Abschlusstraining darum gebeten, ihn nicht zu nominieren. Der Grund: Holtby ahnte, dass er nicht von Anfang an spielen werde. "Ich sage ja nicht: Bitte, bitte, komm mit! Kurze Zeit später wusste er zwar, dass das ein Fehler ist. Aber du bekommst es dann nicht mehr gedreht, wenn es ausgesprochen ist, dass ein gesunder Spieler nicht mit zum Spiel will", sagte Wolf. Holtbys Vertrag läuft zum Saisonende aus.

Trotz der sportlichen Krise sprach Sportvorstand Ralf Becker dem Trainer das Vertrauen aus: "Ich bin nicht bereit, jemanden zu opfern, nur weil gewisse Dinge nicht so laufen, wie sie bei einer Mannschaft wie uns laufen müssten." Becker fügte an: "Es ist immer einfach, die Schuld dem Trainer zu geben. Ich sehe die Probleme in anderer Konstellation. Es geht darum zu schauen, auf wen wir uns verlassen können."

Ohne Holtby verlor Hamburg aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit verdient in Berlin. Die Tore für Union erzielten Robert Zulj, der nach 45 Sekunden in der zweiten Halbzeit einen groben Schnitzer von Gideon Jung nutzte, und Grischa Prömel (84.). Berlins Trainer Urs Fischer war aber auch ein wenig enttäuscht, dass der Sieg nicht mit Rang zwei belohnt wurde: "Vorher galt es als Endspiel. Jetzt ist nicht mehr als Platz drei herausgekommen, obwohl wir gewonnen haben."

Der Grund war am Sonntag das zeitgleiche 3:1 des SC Paderborn, des neuen Zweiten, gegen Heidenheim. "Wir genießen den superschönen Moment", sagte Christopher Antwi-Adjej, der die beiden ersten Treffer gegen Heidenheim erzielte (52./59.). Kai Pröger legte nach (90.+2), Robert Andrich (90.+4) verkürzte. Für Heidenheim dürfte der Traum vom Aufstieg beendet sein. Gleiches gilt inzwischen für den FC St. Pauli, obwohl dieser beim 4:3 (1:2) gegen Regensburg nach sechs Spielen ohne Sieg endlich mal wieder gewann.

© SZ vom 29.04.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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