Süddeutsche Zeitung

Zweite Liga:Hannover geht gegen Nürnberg unter

Lesezeit: 1 min

Der 1. FC Nürnberg gewinnt locker 4:0 bei Mitabsteiger Hannover. Der Job von 96-Trainer Mirko Slomka ist damit alles andere als sicher.

Von Carsten Scheele, Hannover

Vielleicht hat Trainer Damir Canadi endlich den Weg gefunden, wie aus dieser bislang kniffligen Zweitligasaison für den 1. FC Nürnberg doch noch eine gute werden kann: Kopfballverlängerungen! Im Duell der enttäuschten Erstliga-Absteiger war es jedenfalls dieses einfache Mittel, dass das Montagabendspiel bei Hannover 96 früh in die richtigen Bahnen lenkte, jedenfalls aus fränkischer Sicht. In der ersten halben Stunde gelangen den Nürnbergern zwei auf fast identische Weise vorbereitete Treffer, von denen sich 96 nicht erholen sollte.

Nürnberg klettert durch das 4:0 (3:0) in der Tabelle auf Rang sieben und stellt damit vorsichtigen Kontakt zu den Aufstiegsplätzen her, bis zum Relegationsrang sind es noch drei Punkte. 96 leidet dagegen auf Platz 15, und dürfte darüber nachdenken, ob Mirko Slomka der richtige Trainer ist, um die Krise zu beenden.

"Es ist schwer zu erklären, das ist ein tiefer Einschnitt. Wir haben schwere Fehler in der Defensive gemacht", sagte Slomka bei Sky: "Ich habe keine Ahnung, was in die Jungs in der Defensive gefahren ist. Man muss den Fans zeigen, dass man unbedingt will - und da ging heute wenig. Es ist für alle eine Riesenenttäuschung."

Auch Hannovers Fans beklatschen das 4:0

Nach drei Unentschieden in Serie, allerdings mit zahlreichen Gegentoren, hatte Canadi die Nürnberger Innenverteidigung neu formiert. Asger Sörensen spielte diesmal neben Georg Margreitter, der jedoch zunächst in der Offensive einen Job zu erledigen hatte. Als sich Nürnberg erstmalig dem Strafraum näherte, lief Margreitter mit durch: Freistoß Johannes Geis, Michael Frey verlängerte per Kopf zu Margreitter, der unbehindert einnickte (3.). Etwas mehr als 20 Minuten später ein ähnliches Manöver: Flanke Tim Handwerker, Kopfballverlängerung Robin Hack - es war Kapitän Hanno Behrens, der am Fünfmeterraum per Kopf verwerten durfte (26.).

Der Widerstand von Mitabsteiger Hannover war damit früh gebrochen. Nürnberg hatte leichtes Spiel, die zaghaft angedeuteten Steilpässe des Gegners abzufangen und die Führung zu behaupten. Kurz vor der Pause erdreistete sich dann Hack, auf völlig konträre Weise zum vereinbarten Angriffsschema den dritten Treffer nachzulegen: per Konter, im Slalomtanz durch drei Gegenspieler hindurch, ohne vorherige Kopfballverlängerung (45.).

In der zweiten Hälfte verhöhnten die Hannoveraner Anhänger das eigene Team, so wurde das wuchtige 4:0 durch Margreitter (Kopfball, 83.) von beiden Fangruppen beklatscht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4622106
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 01.10.2019
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.