Zweite Liga:Ein Sechser für Sechzig

Goran Sukalo kommt vom Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth zum TSV 1860 München. Mit dem nun fünften Zugang glaubt Sportchef Kreuzer jetzt, dass der Kader "die Qualität hat, um die Klasse zu halten".

Von Markus Schäflein

Am letzten Tag des Transferzeitraums hat Fußball-Zweitligist TSV 1860 München noch den von Trainer Benno Möhlmann dringend gewünschten neuen Sechser verpflichtet. Goran Sukalo, 34, kommt vom Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth, bei dem er noch bis zum Sommer unter Vertrag stand. Da die Fürther mit ihm nicht verlängern wollten, dürfte die Ablöse sehr überschaubar sein. "Ich habe mich hier sehr wohlgefühlt und wollte auch bleiben", sagte Sukalo den Fürther Nachrichten. "Aber nach dem Trainingslager war klar, dass ich keinen weiteren Vertrag bekomme." Bei den Löwen erhielt der Slowene ein Anstellungsverhältnis für eineinhalb Jahre. "Sechzig ist ein großer Verein, super Tradition, super Stadion, das ist top für mich", meinte er.

Der 34-Jährige bestritt 301 Zweitliga-Einsätze mit 51 Toren

Dass die SpVgg dem Kämpfer einen vorzeitigen Abschied ermöglichte, sorgte bei den Fans in Franken für Unverständnis. Fürths Profifußball-Direktor Ramazan Yildirim erklärte: "Goran ist ein verdienter Spieler bei uns. Deshalb war es unsere Pflicht, nachdem er das Angebot aus München für eineinhalb Jahre bekommen hat, darüber nachzudenken, ob wir ihm diesen Schritt ermöglichen können."

Der Slowene erfüllt Möhlmanns oberstes Kriterium, die zweite Liga zu kennen, bestens: Für die SpVgg Unterhaching, TuS Koblenz, Alemannia Aachen, den FC Augsburg, den MSV Duisburg und eben Fürth hat er 301 Spiele in dieser Klasse bestritten und dabei aufgrund seiner Kopfballstärke 51 Tore erzielt. Der defensive Mittelfeldspieler ist nach Stürmer Sascha Mölders, Innenverteidiger Jan Mauersberger sowie den Offensivspielern Levent Aycicek und Maximilian Beister der fünfte Zugang der Münchner in der Winterpause. Sukalos Lage in Fürth war ähnlich wie die von Mauersberger beim Karlsruher SC: Er kam zwar in der Hinrunde noch zu etlichen Einsätzen, hatte aber dennoch keine mittelfristige Perspektive mehr.

"Wir haben uns damit auf allen gewünschten Positionen verstärkt und sind überzeugt davon, dass unser Kader mit den Neulöwen die Qualität hat, um die Klasse zu halten", sagte 1860-Sportdirektor Oliver Kreuzer. Sukalo werde "mit seiner großen Erfahrung für mehr Stabilität vor der Abwehr sorgen". Das erhofft sich auch Möhlmann, der den in der Hinrunde auf dieser Position gesetzten Milos Degenek, 21, schon im Trainingslager zum Ersatz-Rechtsverteidiger umschulte und einem optimalen Genesungsprozess von Kai Bülow und Dominik Stahl nicht ganz vertrauen wollte.

Der Glaube an den Zweitliga-Verbleib ist angesichts der vielen neuen Gesichter offenbar auch bei der Anhängerschaft zurückgekehrt: Über 40 000 Karten hat der TSV 1860 für das Auftaktspiel am Samstag (13 Uhr, Arena Fröttmaning) gegen den 1. FC Nürnberg bereits verkauft.

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