Zweite Liga, 33. Spieltag:Rostock steigt ab, St. Pauli verliert den Anschluss

Der erste Absteiger der zweiten Bundesliga steht fest: Hansa Rostock unterliegt Union Berlin in einem Spiel mit neun Toren und ist nicht mehr zu retten. Alemannia schlägt Karlsruhe und kann noch hoffen. Im Kampf um Relegationsplatz drei hat St. Pauli nach der Niederlage in Dresden zwei Punkte Rückstand auf Düsseldorf und Paderborn.

Hansa Rostock muss zum zweiten Mal nach 2010 in die 3. Liga absteigen. In einem verrückten Spiel bei Union Berlin verloren die von der Insolvenz bedrohten Rostocker trotz früher 2:0-Führung noch 4:5 (3:3) und haben damit einen Spieltag vor Schluss keine Chancen mehr auf den Klassenerhalt.

Im torreichsten Zweitliga-Spiel der Saison trafen für Hansa Matthias Holst (3.), Tino Semmer (10.), Stephan Gusche (32.) und Marek Mintal (54.). Für die Gastgeber waren Silvio (17.), Michael Parensen (26.), Kapitän Torsten Mattuschka (28.), Chinedu Ede (47.) und Daniel Göhlert (69.) erfolgreich.

"Es ist ein Spiegelbild der Saison: Es war ein Auf und Ab - und am Ende reicht es nicht", sagte Hansas Vorstandsvorsitzender Bernd Hofmann: "Jetzt müssen wir den Abstieg erst einmal verdauen."

Hansa erwischte vor 17.000 Zuschauern in der ausverkauften Alten Försterei einen perfekten Start. Bereits nach zehn Minuten führten die Gäste 2:0, ehe innerhalb von nur elf Minuten Union das Spiel völlig auf den Kopf stellte. Die Tabellenkonstellation änderte sich fast minütlich. Auch nach dem erneuten Rückstand durch Göhlert hatten die Rostocker noch gute Chancen. Manfred Starke scheiterte zweimal frei vor Union-Keeper Jan Glinker.

Alemannia Aachen kann dafür weiter auf den Klassenverbleib hoffen. Im Kellerduell besiegte Aachen den gleichfalls abstiegsbedrohten Karlsruher SC 1:0 (1:0) und verkürzte den Rückstand auf die Badener, die weiterhin Relegationsrang 16 belegen, auf zwei Punkte. Das Tor des Tages erzielte Aimen Demai per Kopf in der 20. Minute.

St. Pauli ein Verlierer des Spieltages

Der Dreikampf um die Teilnahme an den Relegationsspielen zur Bundesliga wird erst am letzten Spieltag entschieden. Fortuna Düsseldorf behauptete den dritten Tabellenplatz am Sonntag mit einem 1:1 beim Aufsteiger Greuther Fürth. Ebenfalls 61 Punkte hat der SC Paderborn nach seinem 1:0-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt. Zwei Zähler zurück liegt der FC St. Pauli nach seiner 0:1-Niederlage bei Dynamo Dresden.

Düsseldorf empfängt im Saisonfinale am kommenden Sonntag den MSV Duisburg. Paderborn muss im direkten Duell bei St. Pauli antreten. Der Dresdner Robert Koch (54.) erzielte das nicht unverdiente Tor des Tages gegen Pauli. Dynamo wird damit immer mehr zum entscheidenden Team im Aufstiegsrennen, denn auch Düsseldorf und Fürth hatten in Sachsen schon Niederlagen einstecken müssen.

Mit dem Sieg gegen den FSV Frankfurt wahrt auch Paderborn die Chance auf das Erreichen des Relegationsplatzes und rückt auf Platz vier vor. Vor 14.668 Zuschauern erzielte Mehmet Kara (49. Minute) das Tor des Tages, das den 17. Saisonsieg der Zweitliga-Überraschungself perfekt machte.

1860 ärgert Frankfurt, Fans randalieren

1860 München hat Bundesliga-Rückkehrer Eintracht Frankfurt die Aufstiegsfeier ein wenig verdorben. Beim 0:2 (0:2) gegen die Löwen kassierte die Eintracht die erste Heimniederlage der Saison. Vor 50.800 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter WM-Arena erzielten Kevin Volland in der 17. Minute und Guillermo Vallori (21.) die Tore zum verdienten Sieg der Münchner. Nach einer Roten Karte für Constant Djakpa (65.) wegen groben Foulspiels beendete Frankfurt die Partie mit zehn Mann.

Die Eintracht, die die Tabellenführung an die SpVgg Greuther Fürth abgeben musste, bot vor der prächtigen Kulisse alles andere als eine erstligareife Vorstellung. Die frühen Gegentore trübten die Feierstimmung auf den Rängen. Nach dem Abpfiff stürmten die Fans den Rasen und einige Hitzköpfe in Richtung des Münchner Fanblocks. Die Polizei musste Tränengas einsetzen, um die Situation unter Kontrolle zu halten.

Der FC Ingolstadt hat einen Spieltag vor Saisonende durch ein 1:0 (0:0) gegen Energie Cottbus den Klassenerhalt perfekt gemacht. Der FC gewann dank des späten Treffers von Collin Quaner (84.) und steht jetzt mit 37 Punkten uneinholbar vor dem Relegationsplatz. Cottbus wartet dagegen auch im zehnten Spiel in Folge auf einen Sieg und muss weiter um den Ligaverbleib bangen.

Gleiches Szenario in Duisburg: Der MSV nach dem 2:1 (2:0) gegen Erzgebirge Aue auch in der nächsten Saison in der zweiten Liga spielen. Goran Sukalo in der 18. und Kevin Wolze in der 23. Minute sorgten mit ihren Toren für den achten Heimerfolg. Aue, das noch gegen den VfL Bochum antreten muss, droht bei lediglich 32 Punkten das Abrutschen auf den Relegationsplatz. Ronny König (56.) gelang nur noch der Anschlusstreffer.

Auch der VfL Bochum hat mit dem 2:0 (1:0) gegen Eintracht Braunschweig den Klassenverbleib endgültig gesichert. Dem früheren Nationalspieler Paul Freier gelang in der 3. Minute per Kopf mit seinem zweiten Saisontor das 1:0. Daniel Ginczek (90.) sorgte für den Endstand. Der VfL musste nach der Gelb-Roten Karte für Philipp Bönig wegen wiederholten Foulspiels (60.) die letzten 30 Minuten in Unterzahl bestreiten. Es war Bönigs dritte Ampelkarte dieser Spielzeit.

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