Süddeutsche Zeitung

Zweite Fußball-Bundesliga:Nürnberg klettert, Ingolstadt zieht davon

  • Der 1. FC Nürnberg erholt sich weiter - in Aalen schafft der FCN ein 2:1 und steht damit auf einem einstelligen Tabellenplatz.
  • Ingolstadt gewinnt das Topspiel gegen Lautern, St. Pauli erlebt einen späten Schock gegen Darmstadt.
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Was Trainer Weiler beim FCN bewegt

Der 1. FC Nürnberg befindet sich unter seinem neuen Trainer René Weiler weiter im Aufwind. Die Franken gewannen beim VfR Aalen mit 2:1 (1:0) und beenden die Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga nach drei Siegen in vier Spielen unter dem Schweizer immerhin als Neunter. Die Aufstiegsplätze sind für den schlecht gestarteten Bundesliga-Absteiger inzwischen wieder näher als die Abstiegsränge. Aalen kassierte nach zwei überraschenden Siegen gegen die Spitzenteams Fortuna Düsseldorf (2:0) und 1. FC Heidenheim (1:0) mal wieder eine Niederlage, überwintert als 15. aber immerhin direkt vor den Abstiegsplätzen.

Wie der Club seine Treffer erzielte

Mann des Tages war Niclas Füllkrug (11./60.), der beide Club-Treffer erzielte. Aalen verkürzte durch Jürgen Gjasula (64., Foulelfmeter). Nürnbergs Dave Bulthuis (90.+2) sah wegen unsportlichen Verhaltens die Gelb-Rote Karte. Das erste Pflichtspiel beider Vereine bot den 11.184 Zuschauern - davon fast die Hälfte aus Nürnberg - im ersten Durchgang wenig Erbauliches. Der schlechteste Sturm der Liga aus Aalen (13 Tore aus den ersten 16 Spielen) blieb wie so oft harmlos. Nürnberg setzte ebenfalls nur wenige Glanzlichter, nutzte seine erste Chance aber eiskalt. Nach einer Flanke von Jakub Sylvester köpfte Füllkrug aus kurzer Distanz ein. Es war erst das zweite Saisontor für den in jedem Spiel eingesetzten Offensivspieler. Den dritten legte er nach einer Stunde mit einem direkten Freistoß nach. Beste Spieler bei Aalen waren Leandro und Dominick Drexler. Beste Gäste-Spieler waren Füllkrug und Sylvester.

Wie Ingolstadt den FCK besiegte

Herbstmeister FC Ingolstadt hat auf dem Weg in die Fußball-Bundesliga einen weiteren großen Schritt gemacht. Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gewann das Spitzenspiel der 2. Liga gegen den 1. FC Kaiserslautern nach Anlaufschwierigkeiten verdient mit 2:0 (0:0) und baute seinen Vorsprung auf Relegationsplatz drei auf sieben Zähler aus. Für den FCK, der auf Platz fünf zurückfiel, riss damit auch zum Ende der Hinrunde eine Serie von zuletzt neun ungeschlagenen Spielen. Die Schanzer bleiben dagegen zu Hause eine Macht (sechs Siege, drei Remis).

Warum der FCK sich ärgert

Der agile Hinterseer erzielte vor 13.359 Zuschauern in der 52. Minute in einem umkämpften, spielerisch aber keineswegs hochklassigen Spiel, die Führung. Für den Neffen von Volksmusikstar Hansi Hinterseer war es bereits der siebte Saisontreffer. Stefan Lex gelang in der 84. Minute die Entscheidung. Die Gäste spielten ab der 60. Minute in Unterzahl, da Amin Younes wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah. Der FCK, der bislang noch kein Pflichtspiel gegen Ingolstadt verloren hatte, versteckte sich in der ersten Hälfte keineswegs und hatte durch Srdjan Lakic zwei sehr gute Möglichkeiten. Ingolstadt hatte dagegen einige Probleme, sich gegen die gut verteidigenden Gäste in Szene zu setzen. So half nach dem Wechsel zunächst eine Standardsituation zum 1:0.

1860 stagniert, Karlsruhe rückt auf Platz zwei vor

Der Karlsruher SC bleibt Herbstmeister Ingolstadt auf den Fersen: Die Badener kamen im Duell der Ex-Bundesligisten bei 1860 München zu einem 3:2-Erfolg (0:1). Damit rangiert der KSC mit 30 Punkten nun auf Position zwei der zweiten Bundesliga - drei Zähler hinter Ingolstadt. Karlsruhe blieb im achten Spiel nacheinander ungeschlagen.

Maximilian Wittek (28.) brachte die Münchner vor 16 400 Zuschauern mit einem fulminanten Schuss aus 30 Metern in Führung. Rouwen Hennings (59./69.) und Hiroki Yamada (67.) sorgten innerhalb von acht Minuten in der zweiten Hälfte für die Wende. Rubin Okotie (74.) gelang mit seinem elften Saisontor nur noch das Anschlusstor. 1860 rutscht durch die Pleite auf Relegationsplatz 16 ab. Es war die vierte Heimschlappe in Serie für die Münchner.

Die kampfstarken Gastgeber ließen dem KSC zunächst kaum Raum, das Spiel zu entwickeln. Das Traumtor von Wittek sorgte für zusätzliche Sicherheit aufseiten der Münchner. Nach dem Wechsel steigerte sich der KSC und verlieh dem Spiel mit einer Energieleistung und drei schnellen Toren eine Wende.

Düsseldorf klettert

Fortuna Düsseldorf hat nach zwei Niederlagen wieder Boden gut gemacht. Beim FSV Frankfurt kamen die Rheinländer unter den Augen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zu einem 2:0 (1:0)-Erfolg. Mit 28 Punkten belegt die Fortuna jetzt wieder den vierten Tabellenplatz, der FSV ist mit 18 Zählern Vierzehnter. Die Hessen bleiben damit zu Hause in dieser Saison weiter sieglos. Die Bilanz weist drei Unentschieden und fünf Niederlagen aus.

Ben Halloran (45.+2) fälschte einen Schuss von Charlison Benschop mit der Ferse unhaltbar zum Führungstor ab. Benschop (63.) erhöhte auf 2:0 und war zum neunten Mal in dieser Saison erfolgreich. Die Fortuna ist gegen die Frankfurter damit weiter ungeschlagen. Das Führungstor in der zweiten Hälfte beflügelte die Fortuna. Nach dem 2:0 war die Entscheidung gefallen.

Braunschweig gebremst

Eintracht Braunschweig kam zu Hause gegen Union Berlin über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus. Der Südkoreaner Seung-Woo Ryu (22.) traf zur Führung für die Braunschweiger. Maximilian Thiel (28.) gelang der Ausgleichstreffer für die Gäste. Der Bundesliga-Absteiger verpasste damit den sechsten Sieg in den vergangenen sieben Partien. Mit 27 Punkten ist die Eintracht jetzt Tabellensechster.

Aufsteiger RB Leipzig feierte bereits am Freitagabend beim 1:0 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. Der 1. FC Heidenheim holte beim 1:1 (0:1) einen Punkt bei Erzgebirge Aue, das damit weiter auf dem letzten Tabellenrang bleibt. In seiner ersten Partie als neuer Trainer gab es für Frank Heinemann mit dem VfL Bochum ein 0:0 beim SV Sandhausen.

So siegte Fürth

Für die Gastgeber aus Fürth war es das fünfte sieglose Spiel in Serie. Nach ausgeglichenem Beginn hatte Goran Sukalo (20.) nach einer Ecke die erste Möglichkeit für die Gastgeber, köpfte allerdings nur an die Latte. In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem beide Teams die nötige Präzision und Dynamik in der Offensive vermissen ließen. Die zweite Halbzeit blieb höhepunktarm, bis Niklas Hoheneder (77.) die Gäste nach einer Parade von Fürth-Keeper Wolfgang Hesl aus kurzer Distanz erlöste. Leipzig rangiert nach dem Erfolg punkt- und torgleich mit dem Karlsruher SC auf Rang drei.

Aue belohnt sich nicht

Der Tabellenletzte aus Aue verpasste es, sich für ein konzentriertes und dominantes Heimspiel zu belohnen. Mit einem satten Linksschuss brachte Fabian Müller (14.) die Gastgeber aus dem Erzgebirge in Front. In der Folge erspielte sich die Mannschaft von Trainer Tomislav Stipic mehrere klare Chancen, wobei Frank Löning kurz vor der Pause (44.) die klarste vergab. Auch im zweiten Durchgang blieben die Hausherren spielbestimmend. Romario Kortzorg (66.) scheiterte freistehend am Heidenheimer Keeper. In den Schlussminuten rächte sich die mangelnde Chancenauswertung der Gastgeber, als Marcel Titsch-Rivero per Kopf der überraschende Ausgleich gelang.

Bochum torlos

In der ersten Partie nach der Trennung von Trainer Peter Neururer holte der VfL Bochum unter dem neuen Übungsleiter Heinemann einen Punkt beim SV Sandhausen. Bereits in der ersten Halbzeit zeigten sich die Gäste aus dem Ruhrgebiet tonangebend, scheiterten aber durch Yusuke Tasaka (14./23.) und Stanislav Sestak (41.) mehrere Male am starken SVS-Schlussmann Manuel Riemann. In der zweiten Halbzeit agierten die Gäste weiter feldüberlegen, aber nicht druckvoll genug, um einen Sieg in Sandhausen zu erzwingen.

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