Zweite Fußball-Bundesliga:Kaiserslautern patzt im Aufstiegsrennen

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Joel Pohjanpalo (links, im Zweikampf mit Dominique Heintz) erkämpfte sich mit dem VfR Aalen einen Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern (Foto: dpa)

Es bleibt eng im Kampf um die Aufstiegsplätze: Der 1. FC Kaiserslautern fällt nach einem 1:2 gegen Aalen zurück. Stattdessen rückt der FC St. Pauli mit einem Sieg in Dresden weiter vor. Bochum und Düsseldorf trennen sich torlos.

Der 1. FC Kaiserslautern verliert im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga immer mehr an Boden und entwickelt einen regelrechten Heimkomplex. Die Roten Teufel enttäuschten beim 1:2 (0:1) gegen ihren Angstgegner VfR Aalen erneut auf dem Betzenberg und kassierten die dritte Niederlage in den letzten vier Heimspielen. Die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic verpasste damit die Rückkehr auf einen Aufstiegsplatz, stattdessen rutschte sie auf den siebten Rang ab. Aalen, zum dritten Mal im vierten Vergleich mit Lautern siegreich, verbesserte sich mit dem ersten Dreier seit dem 29. November (3:1 gegen Union Berlin) auf den zehnten Platz.

Benjamin Hübner (24.) und der Finne Joel Pohjanpalo (54.) trafen für die Gäste. Karim Matmour verkürzte für Kaiserslautern (68.). Die Pfälzer dominierten von Beginn an das Geschehen. Allerdings gingen sie fahrlässig mit ihren Torchancen um: Zunächst verfehlte Rückkehrer Srdan Lakic knapp das Tor (5.), dann wurde ein Schuss des völlig freien Chinedu Ede noch abgeblockt (12.). Die Gäste nutzten ihre Möglichkeiten dagegen eiskalt. Nach einem Eckball von Robert Lechleiter traf Abwehrspieler Hübner per Kopf.

Auch in der zweiten Hälfte bot sich den 25.430 Zuschauern das gleiche Bild: Lautern betrieb viel Aufwand, blieb aber erfolglos. Einen Freistoß von Chris Löwe wehrte Aalens Keeper Jasmin Fejzic ab (47.). Dann klärte Manuel Junglas nach einem Schuss von Matmour auf der Linie (54.). Im Gegenzug sorgten die Gäste für die Vorentscheidung: Pohjanpalo schloss einen Konter mit dem 2:0 ab. Matmour machte es mit dem Anschlusstreffer noch einmal spannend.

Dresden verliert den Anschluss

Dynamo Dresden verliert immer mehr den Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen. Die Sachsen verpassten gegen den FC St. Pauli mit dem 1:2 (1:1) auch im sechsten Spiel in Serie einen Befreiungsschlag. Dagegen gewannen die Gäste erstmals nach drei sieglosen Spielen wieder und mischen im Aufstiegsrennen munter mit. Routinier Florian Kringe brachte die Hamburger vor 29.622 Zuschauern nach 35 Minuten per Kopf in Führung. Kurz vor der Pause traf Marco Hartmann zum überraschenden Ausgleich (44.), doch Marcel Halstenberg brachte die Gäste nach dem Wechsel mit einem direkten Freistoß wieder in Front (48.).

Dresden startete in hitziger Atmosphäre druckvoll und hatte beim Drehschuss von Zlatko Dedic die erste Chance (5.). Nach einer halben Stunde fingen sich die Gäste und übernahmen mehr und mehr die Initiative. Dresden reagierte auf den erneuten Rückstand mit wütenden Angriffen, blieb aber zu inkonsequent im Abschluss. St. Paulis Kevin Schindler verpasste die Vorentscheidung (73.).

Absteiger Fortuna Düsseldorf tritt auch unter dem neuen Trainer Lorenz-Günther Köstner auf der Stelle. Die Rheinländer mussten sich mit einem 0:0 beim VfL Bochum begnügen, es war das dritte Remis im dritten Spiel unter Köstner. Zwar bleibt Düsseldorf weiter einen Punkt vor dem VfL, rutschte allerdings in der Tabelle auf Rang 13 ab. Bochum liegt als 15. immerhin fünf Zähler vor dem Relegationsplatz.

Nach knapp einer halben Stunde sorgte Fortunas Schlussmann Fabian Giefer vor 23.145 Zuschauern für Aufregung. Erst lenkte er sich einen 28-Meter-Freistoß von Yusuke Tasaka fast in die eigenen Maschen (25.), ehe er an der anschließenden Ecke vorbeisegelte, und Christian Weber den Schuss von Florian Jungwirth von der Linie kratzen musste. Während Bochums Trainer Peter Neururer auf die Elf vom 1:0-Sieg beim FC St. Pauli vertraute, nahm Köstner im Vergleich zum 1:1 gegen Union Berlin zwei Veränderungen vor. Für Leon Balogun und Ben Halloran rückten Adam Bodzek nach abgelaufener Gelbsperre und Heinrich Schmidtgal ins Team.

Bochums Richard Sukuta-Pasu, der bereits in der 4. Minute die erste Chance des Spiels vergeben hatte, eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Kopfball knapp neben das Düsseldorfer Tor (47.). Pech hatte Felix Bastians, dessen 20-m-Schuss nur Zentimeter über den Querbalken strich (62.).

1860 holt gegen Paderborn ein 0:2 auf

Bereits am Samstag hat der SC Paderborn einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die Ostwestfalen mussten sich bei 1860 München mit einem 2:2 (2:0) zufrieden geben. Daniel Bierofka (81.) und Yuya Osako (86.) trafen für die Löwen. Damit verpassten die Paderborner den Sprung auf Platz zwei. Die Tore für die Ostwestfalen vor 13.800 Zuschauern erzielten Mario Vrancic (5.) und Alban Meha (18.) per direktem Freistoß.

Nach der schnellen Führung bestimmten die Gäste das Geschehen. Die Mannschaft wirkte ideenreicher und zweikampfstärker als die Sechziger, die große Probleme hatten, die Paderborner überhaupt mit ihrer zögerlichen Spielweise in Gefahr zu bringen. Der SCP ließ über weite Strecken Ball und Gegner laufen. Erst am Ende bäumte sich München auf und kam zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.

Karlsruhe seit zwölf Spielen ohne Niederlage

Der Karlsruher SC hat seine Erfolgsserie fortgesetzt und bleibt dem Führungstrio der dicht auf den Fersen. Mit dem 2:1 (0:0) gegen den SV Sandhausen blieb der KSC trotz einer mäßigen Vorstellung im zwölften Spiel in Serie ohne Niederlage und zog nach Punkten zumindest vorübergehend mit dem Tabellendritten SpVgg Greuther Fürth (beide 36 Zähler) gleich. Die Treffer für den Ex-Bundesligisten erzielten Dominic Peitz (51.) und Rouwen Hennings (79., Foulelfmeter). Sandhausens Florian Hübner (73.) sah wegen einer angeblichen Tätlichkeit eine äußerst umstrittene Rote Karte. Dennoch kamen die Gäste noch zum Anschlusstreffer durch Nicky Adler (87.).

Es entwickelte sich in der ersten Halbzeit das typische Geplänkel zweier defensivstarker Mannschaften. Keine Tore, kaum Chancen oder aufregende Szenen sahen die 13.322 Zuschauer - insgesamt also eine Begegnung auf sehr schwachem Niveau. Das Spiel fand in erster Linie zwischen den Strafräumen statt. Nicht einmal Standardsituationen sorgten für Gefahr. Nach dem Wiederanpfiff wirkte der Treffer von Peitz wie eine Initialzündung. Bei einem Konter hätte der KSC für die Vorentscheidung sorgen können, doch Selcuk Alibaz vertändelte den Ball kläglich (54.). Das hätte sich beinahe gerächt, denn Sandhausen drängte auf den Ausgleich. Glück hatten die Gastgeber, als Marco Thiede gleich zweimal an Karlsruhes Torhüter Dirk Orlishausen scheiterte.

Mit dem ersten Sieg nach der Winterpause hat Union Berlin seine Aufstiegsambitionen unterstrichen und die Mitkonkurrenten unter Druck gesetzt. Nach dem Stotterstart mit zwei Unentschieden nach der Winterpause besiegten die Berliner am Freitagabend den FSV Frankfurt 2:0 (1:0) und rückten zum Auftakt des 22. Spieltags auf Platz drei vor.

In der Lausitz dagegen schwindet immer mehr die Hoffnung auf die Wende zum Positiven. Fünf Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga steht Energie Cottbus nach dem bitteren 2:3 (0:3) gegen Erzgebirge Aue vor dem Sturz in die Drittklassigkeit. Im Kampf um den Klassenverbleib musste auch der Tabellenvorletzte Arminia Bielefeld mit dem 0:2 (0:0) gegen den FC Ingolstadt eine schmerzhafte Heimniederlage hinnehmen.

Union-Kapitän Mattuschka trifft zur wichtigen Führung

Kapitän Torsten Mattuschka führte Union zum Heimsieg gegen den FSV Frankfurt. Der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler erwies sich bei seinem neunten Saisontor in der 39. Minute zunächst als sicherer Elfmeterschütze. Das 2:0 von Fabian Schönheim bereitete Mattuschka mit einem Hackenpass vor. "Es war ganz wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir wollen solange wie möglich, oben dabei bleiben", sagte Mattuschka. Union-Trainer Uwe Neuhaus durfte sich freuen, denn es war sein Ziel, die Aufstiegskonkurrenten mit der eigenen Siegvorlage am Wochenende "unter Zugzwang zu setzen".

Nach einem Doppelpack von Frank Löning und dem achten Saisontor von Jakub Sylvestr führte Aue in Cottbus nach 36 Minuten mit 3:0. Nach der Pause rappelten sich die Gastgeber auf. Stiepermann traf zweimal, aber die gute Moral wurde nicht mehr mit dem Ausgleich belohnt. "Wir haben verdient verloren", sagte Stiepermann: "Die ganze Mannschaftsleistung war katastrophal in der ersten Halbzeit."

Einziger Trost für die Lausitzer (14 Punkte) war, dass auch der Tabellenvorletzte Bielefeld (22 Punkte) im Heimspiel gegen Ingolstadt als Verlierer vom Platz ging. Der robuste Stürmer Philipp Hofmann brachte Ingolstadt kurz nach der Pause in Führung. Karl-Heinz Lappe erhöhte acht Minuten vor dem Abpfiff zum Endstand. Beim Stand von 0:0 hatte der Bielefelder Thomas Hübener Pech mit einem Lattenschuss gehabt. "Nach dem Rückstand hat man gemerkt, wie verunsichert die Mannschaft ist", sagte Arminia-Coach Stefan Krämer.

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