Zweite Bundesliga:Alarm in Aachen

Nach Lautern patzt auch noch St. Pauli. Union Berlin kehrt hingegen mit einem 4:1 gegen Alemannia Aachen zurück in die Erfolgsspur. Die 2. Bundesliga im Überblick.

Arminia Bielefeld ist der große Gewinner am 10. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga. Schon vor dem Westfalenderby am Montag hat der Erstliga-Absteiger die Tabellenführung sicher, weil die Verfolger überraschend Punkte hergaben. Der FC St. Pauli verpasste mit dem 1:1 am Sonntag gegen Energie Cottbus den ersten Platz, bereits am Freitag hatte der 1. FC Kaiserslautern mit der ersten Saisonniederlage (0:2 gegen Fortuna Düsseldorf) den Sprung an die Spitze verspielt. Alemannia Aachen nach dem 1:4 gegen Union Berlin und der Karlsruher SC nach dem 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen geraten immer mehr in Not.

Zweite Bundesliga: Aachens Benjamin Auer (r) und Berlins Patrick Kohlmann versuchen an den Ball zu kommen.

Aachens Benjamin Auer (r) und Berlins Patrick Kohlmann versuchen an den Ball zu kommen.

(Foto: Foto: dpa)

Bevor am Montag am Millerntor zum Abriss der Haupttribüne die Bagger anrollen, wurde den über 22.000 Zuschauern noch einmal packender Fußball geboten. Nach dem Cottbuser Führungstor durch Leonard Kweuke (56. Minute) wachte Pauli auf, doch wirklicher Offensivdrang blieb aus. Es reichte nur zum Ausgleich durch Max Kruse (67.).

Nach vier Spielen ohne Sieg steht Aachen mit einem Bein bereits auf einem Abstiegsplatz. Trainer Michael Krüger, der als Tabellen-15. noch schlechter da steht als sein Vorgänger Jürgen Seeberger, kann die Talfahrt der Alemannen nicht stoppen. Union Berlin kehrte dank der Tore durch Torsten Mattuschka, John Jairo Mosquera (2) und Christian Stuff nach zwei Niederlagen in die Erfolgsspur zurück.

Trainer Markus Schupp tritt mit Bundesligaabsteiger KSC auf der Stelle. Markus Kaya (65./Foulelfmeter) verdarb dem KSC die Vorfreude auf den ersten Erfolg nach vier sieglosen Spielen. Anton Fink (62.) mit seinem ersten Zweitligator hatte die Schupp-Elf in Führung gebracht.

Beim TSV 1860 München herrscht vor dem Pokal-Knaller am Mittwoch gegen Schalke dicke Luft. Die erbosten "Löwen"-Fans, die bereits seit mehr als sieben Monaten auf einen Auswärtssieg warten, forderten beim peinlichen 2:3 in Frankfurt den Rauswurf von Trainer Ewald Lienen. Jetzt droht auch noch Zoff zwischen Lienen und Kapitän Benjamin Lauth, der schon nach 43 Minuten ausgewechselt wurde. "Wenn ich der Meinung bin, dass ein Spieler nicht alles gibt, dann schaue ich mir das nicht länger an. Schließlich geht es hier um die Zukunft von Sechzig", verteidigte sich der Coach.

Wie Lienen waren auch Benno Möhlmann in Fürth und Andreas Zachhuber in Rostock restlos bedient. Die Franken präsentierten sich vor dem Pokalschlager am Dienstag gegen den VfB Stuttgart weiterhin konstant unbeständig. Möhlmann stellte nach dem 1:2 gegen Koblenz den "eklatant schlechtem Fußball" seiner Schützlinge an den Pranger. Hansa-Coach Zachhuber ärgerte sich nach dem 1:3 in Duisburg über die Anfängerfehler seines Teams und nahm sich Verteidiger Orestes zur Brust, der erstmals nach zehn Wochen Verletzungspause in der Startelf war: "Was er sich erlaubt hat, war katastrophal."

In Augsburg ist dagegen die Welt wieder in Ordnung. Nach drei Unentschieden in Folge gewann der FCA bei Schlusslicht Rot Weiss Ahlen mit 3:1, und Top-Torjäger Michael Thurk tat kund, dass er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängern möchte. Erleichterung auch beim FSV Frankfurt nach dem ersten Saisonsieg. "Wir werden von diesem Sieg profitieren", sagte Trainer Hans-Jürgen Boysen nach dem 3:2 gegen 1860, "aber wir sind weit davon entfernt, Hosianna zu rufen."

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