Der Abschied von José Mourinho vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid ist perfekt. Präsident Florentino Perez bestätigte am Montagabend die Trennung "in beiderseitigem Einvernehmen" zum Saisonende. Damit ist für den Starcoach der Weg frei für eine Rückkehr zum FC Chelsea. Neuer Trainer der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira könnte Carlo Ancelotti werden, der bei Paris St. Germain bereits um eine Freigabe für einen Wechsel nach Madrid gebeten hat.
Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz vor 200 Journalisten betonte Perez, dass es sich bei der Trennung nicht um eine Entlassung handle. Auch einen Vorvertrag mit einem neuen Trainer gebe es nicht. "Wir haben uns mit Mourinho auf dieses Vorgehen geeinigt. Wir wünschen José viel Glück für seine Zukunft, egal, wie es bei ihm weiter geht."
Magere Bilanz der vergangenen drei Jahre
Mourinhos Vertrag bei Real liefe eigentlich noch bis 2016 - doch nach einer enttäuschenden Saison ohne Titel war die Kritik an dem 50 Jahre alten Portugiesen immer lauter geworden. "Das ist die schlechteste Saison meiner Karriere", hatte Mourinho nach der bitteren Pleite im Pokalfinale gegen Atlético Madrid (1:2) gesagt. Zuvor hatte Real bereits die Meisterschaft an den überlegenen Erzrivalen FC Barcelona verloren und im Champions-League-Halbfinale gegen Borussia Dortmund den Kürzeren gezogen.
In drei Jahren gewann Mourinho mit Real Madrid nur einmal den Pokal, einmal die Meisterschaft und einmal den Supercup. Das ist in der jüngeren Vereinsgeschichte die magerste Bilanz, die ein Real-Trainer in drei Jahren erzielte.
Alles andere als ein Wechsel zu Europa-League-Sieger Chelsea wäre nun eine Überraschung. Etwa 12 Millionen Euro pro Jahr kann Mourinho angeblich bei dem Klub verdienen, den er bereits zwischen 2004 und 2007 betreute. Eine Aufstockung des Kaders soll es als Geschenk obendrauf geben. Pikant: Mourinho würde bei Chelsea seinen Erzrivalen Rafael Benítez ablösen - jenen Coach, der ihn 2010 bei Inter Mailand abgelöst hatte.