Zu hohe Ablösesumme:HSV-Boss zweifelt an Van-der-Vaart-Transfer

Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow sieht kaum Chancen auf eine Rückkehr von Rafael van der Vaart zum HSV. Formel-1-Rennstall Red Bull fordert bessere Leistungen von Sebastian Vettel, Kieler Staatsanwaltschaft nimmt Revision gegen Ex-THW-Manager Uwe Schwenker zurück und Paralympics-Teilnehmer Heinrich Popow beschwert sich über den Zeitplan des Turniers.

in Kürze

Rafael van der Vaart

Sein Transfer in die Bundesliga könnte an der hohen Ablösesumme scheitern: Rafael van der Vaart.

(Foto: dpa)

HSV, Rafael van der Vaart: Für den Vorstandsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, Carl-Edgar Jarchow, ist die Rückkehr von Spielmacher Rafael van der Vaart derzeit unrealistisch. "Ich würde im Moment sagen, die Chancen für einen Abschluss liegen bei 30 zu 70 Prozent", sagte der 57-Jährige im Interview mit dem "Hamburger Abendblatt". "Der Status quo ist der, dass Tottenham keine Anstalten macht, einen respektablen Preis zu respektieren." Der Niederländer hat Interesse an einer Rückkehr nach Hamburg, wo er bereits von 2005 bis 2008 gespielt hat. Allerdings fordern die Spurs angeblich 18 Millionen Euro für den 29 Jahre alten Spielmacher, der HSV hingegen soll maximal zwölf Millionen geboten haben.

Formel 1, Sebastian Vettel: Für Sebastian Vettel wird der Weg zum Titel-Hattrick in der Formel 1 noch schwieriger. Das Red-Bull-Team schließt jetzt eine Stallorder zugunsten des Weltmeisters kategorisch aus. "Bei uns dürfen beide Fahrer Weltmeister werden. Auch Webber darf den Titel holen", sagte Helmut Marko der "Bild". Der Red-Bull-Berater, der direkt an Teamboss Dietrich Mateschitz berichtet, lässt vor dem Rennen am Sonntag im belgischen Spa (14.00 Uhr) erstmals auch Kritik an Vettel anklingen. "Vettel muss in der Quali besser werden. Da hat er nicht mehr die Dominanz so wie letztes Jahr." Vor dem zwölften Saisonrennen belegt Vettel in der WM-Wertung mit dem Rückstand von 42 Punkten auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien) den dritten Platz. Teamkollege Mark Webber (Australien) hat als WM-Zweiter zwei Zähler mehr als Vettel.

Eishockey, Nationaltrainer: Der neue Eishockey-Bundestrainer könnte schon in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Eine Entscheidung stehe unmittelbar bevor, teilte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Uwe Harnos, am Donnerstag in Bietigheim-Bissingen mit. Das mit der Trainersuche beauftragte Kompetenzteam habe dem Direktorat mehrere Kandidaten vorgeschlagen, mit denen in den nächsten Tagen verhandelt werden solle. "Die abschließenden Gespräche sollen so schnell wie möglich erfolgen", sagte Harnos. Um wie viele Personen es sich handelt und wer in der engeren Auswahl steht, gab der DEB-Präsident nicht preis. Der Vertrag des bisherigen Bundestrainers Jakob Kölliker war im Juli nach der missglückten WM in Finnland und Schweden nicht verlängert worden.

THW Kiel, Uwe Schwenker: Der ehemalige Manager des Handball-Bundesligisten THW Kiel, Uwe Schwenker, hat keine strafrechtliche Verfolgung mehr wegen einer möglichen Schiedsrichterbestechung zu befürchten. Wie die Staatsanwaltschaft des Landgerichts Kiel am Donnerstag mitteilte wird die Revision gegen den Freispruch zurückgenommen, das gilt auch für die Revision gegen den Freispruch von Ex-Trainer Zvonimir Serdarusic. Beide Urteile sind damit rechtskräftig. Schwenker könnte allerdings noch ein Revisionsverfahren wegen des Vorwurfs der Untreue zum Nachteil des THW Kiel erwarten. Darüber wird der Bundesgerichtshof entscheiden.

Paralympics, Heinrich Popow: Deutschlands Gold-Hoffnung Heinrich Popow hat den Zeitplan bei den Paralympics in London mit deutlichen Worten kritisiert. "Das ist nicht olympiawürdig und auch nicht leistungssportwürdig. Ein Usain Bolt würde das nicht mit sich machen lassen", sagte der einseitig beinamputierte Sprinter. Popows Ärger gründet darauf, dass er am Freitagabend zuerst im Weitsprung, dann direkt am Samstagmorgen über 200 Meter und am Ende schließlich eine Woche später über 100 Meter an den Start gehen muss. Bei Olympia waren die Wettbewerbe umgekehrt angeordnet, Bolt und Co. hatten im Königssprint über 100 Meter noch keine Kräfte in anderen Wettbewerben gelassen.

NHL, Tarifstreit: Der Tarifkampf zwischen Liga und Spielergewerkschaft in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL geht in die zweite Runde. NHL-Commissioner Gary Bettman wartet nach seinem zweiten Angebot an die Spielergewerkschaft NHLPA auf deren Reaktion. Es wird davon ausgegangen, dass die NHLPA am Donnerstag (Ortszeit) das Angebot entweder ablehnt oder einen Gegenvorschlag unterbreitet. Die NHL will vor allem die Einnahmen neu verteilen, die die 30 Teams zusammen aus den eishockey-spezifischen Geschäften erwirtschaften. Bislang stehen den Spielern aus diesem Topf bis zu 57 Prozent zu. Die Liga will diesen Wert drastisch senken und offerierte den Spielern in ihrem ersten Angebot im Juli deutlich unter 50 Prozent Beteiligung. Am 15. September läuft der noch geltende Tarifvertrag aus. Sollte es keine Einigung geben, droht ähnlich wie zuletzt beim Basketball in der NBA ein Lockout.

2. Liga, MSV Duisburg: Fußball-Zweitligist MSV Duisburg hat offenbar einen Nachfolger für den geschassten Trainer Oliver Reck gefunden. Kosta Runjaic vom Drittligisten SV Darmstadt 98 bestätigte am Mittwochabend nach dem 1:1 beim SV Wehen Wiesbaden den Kontakt zu den Zebras. "Vom MSV gibt es eine konkrete Anfrage", sagte der 41-Jährige, der seit März 2010 Trainer am Böllenfalltor ist, "die Vereine müssen das unter sich klären." Runjaic sagte, er habe seinen Spielern von dem Angebot aus der zweiten Liga berichtet. "Das ist ein ganz normaler Vorgang. Die Jungs sind Profis genug, sie wissen, dass es ein schnelllebiges Geschäft ist", sagte er. Der MSV hatte am vergangenen Samstag nach der 1:3-Heimpleite gegen Dynamo Dresden Reck entlassen. Als Co-Trainer sprang bereits Duisburgs Idol Bernard Dietz ein. Der Europameister von 1980 unterstützt Sportdirektor Ivica Grlic, der die Meidericher als Interims-Trainer am Freitag (18.00 Uhr) im Punktspiel bei 1860 München betreuen wird.

Bayer Leverkusen, Transfer: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hat Torwart Michael Rensing vom 1. FC Köln verpflichtet. Der 28-Jährige erhält beim Werksklub einen Einjahresvertrag bis zum 30. Juni 2013 und wird Vertreter von Stammtorhüter Bernd Leno. Rensing wurde bei Bayern München Bundesligaprofi, war danach ein halbes Jahr arbeitslos und unterschrieb im Dezember 2010 bei den Kölner, mit denen er im Sommer abstieg. "Michael Rensing war beim 1. FC Köln stets ein Leistungsträger. Mit seiner Erfahrung wird er Bernd Leno zu weiteren Höchstleistungen beflügeln", sagte Sportdirektor Rudi Völler.

FC Malaga erstmals in der Champions League

Champions League, Qualifikation: Der Neu-Hamburger Milan Badelj hat mit Dinamo Zagreb in seinem letzten Spiel den Einzug in die Gruppenphase der Champions League perfekt gemacht. Die Kroaten gewannen nach dem 2:1-Hinspielsieg vor knapp einer Woche am Dienstagabend mit 1:0 (1:0) bei NK Maribor in Slowenien. Ebenfalls weiter kamen der RSC Anderlecht (Belgien), BATE Borissow (Weißrussland), der FC Malaga (Spanien) sowie Sporting Braga (Portugal). Der portugiesische Verteidiger Tonel (12. Minute) erzielte den Treffer für Zagreb in Maribor, wo die Gastgeber nach einer Roten Karte für den Brasilianer Arghus (85.) das Spiel beendeten. Badelj, der am Mittwoch in Hamburg erwartet wurde, spielte durch, sah zudem die Gelbe Karte. Ebenfalls in den Reihen der Kroaten stand der frühere Bundesliga-Profi Josip Simunic.

Die Entscheidung zwischen Udinese Calcio und Sporting Braga aus Portugal fiel erst im Elfmeterschießen, nachdem es nach 90 Minuten wie im Hinspiel 1:1 geheißen hatte und auch die Verlängerung ohne Treffer blieb. Dort besiegelte der ehemalige Hoffenheimer Maicosuel mit einem viel zu lässig geschossenen Elfmeter das Aus der Italiener.

Der RSC Anderlecht tat sich lange schwer gegen AEL Limassol aus Zypern. Dieudonné Mbokani Bezua (77.) und Alexander Jakowenko (89.) egalisierten schließlich die 1:2-Hinspiel-Niederlage der Belgier.

BATE Borissow mit Ex-Bundesliga-Spieler Alexander Hleb setzte sich gegen Ironi Kirjat Schmona aus Israel durch. Nach dem 2:0-Hinspielsieg reichte den Weißrussen im Rückspiel ein 1:1.

Torlos trennten sich Panathinaikos Athen und der FC Malaga. Da Malaga das erste Spiel mit 2:0 gewonnen hatte, erreichten die Spanier mit dem ehemaligen Bayern-Spieler Martin Demichelis erstmals in ihrer Geschichte die Gruppenphase der Champions League.

2. Liga, Jahn Regensburg: Fußball-Zweitligist Jahn Regensburg ist auf der Suche nach einem offensiven Mittelfeldspieler fündig geworden. Für ein Jahr leiht der Aufsteiger von Bundesligist 1. FC Nürnberg U20-Nationalspieler Julian Wießmeier aus. Wießmeier (19) absolvierte bislang neun Einsätze (ein Tor) in der Bundesliga, zwei Einsätze in der deutschen U19-Nationalmannschaft sowie sechs Einsätze (zwei Tore) in der U20. "Wir sind sehr froh, dass es geklappt hat. Vom Spielertyp her ist er ein torgefährlicher Kreativspieler, an dem wir in Regensburg viel Freude haben werden", sagte Regensburgs Sportdirektor Franz Gerber über Wießmeier. Eine Kaufoption besitzt der Jahn nicht.

AC Mailand, Transfer: Der AC Mailand hat nach seinem Saison-Fehlstart den französischen Angreifer M'Baye Niang verpflichtet. Der 17-Jährige aus Caen erhielt einen Dreijahresvertrag, wie der italienische Fußball-Erstligist am Dienstagabend mitteilte. Nach dem Verkauf seiner Stars Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva an Paris Saint-Germain waren die Rossoneri mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Sampdoria Genua in die neue Spielzeit der Serie A gestartet. Neben Niang soll bis zum Ende der Transferfrist am Freitagabend auch noch der spanisch-serbische Stürmer Bojan Krkic vom AS Rom zum AC Mailand kommen. Dagegen scheiterten bislang alle Versuche der Mailänder, Kaká von Real Madrid zurückzuholen. Die Spanier wollen den brasilianischen Mittelfeldspieler allenfalls verkaufen, Milan will ihn jedoch nur ausleihen. Verzichten muss Mailand zumindest in den kommenden drei Wochen auf Starstürmer Robinho. Der Brasilianer verletzte sich gegen Genua an der rechten Wade und muss eine Pause einlegen.

Kroatien, Ivica Horvat: Die kroatische Fußball-Legende Ivica Horvat ist tot. Er sei im Alter von 86 Jahren in seinem Wochenendhaus auf der Insel Krk gestorben, berichteten Medien und sein langjähriger Club Dinamo Zagreb. Horvat gehöre zu den besten Spielern in Kroatiens Fußball-Geschichte, kommentierten die Zeitungen am Mittwoch. In den 50er Jahren war er der Star bei Dinamo Zagreb und in der jugoslawischen Nationalmannschaft. Von 1957 bis 1960 spielte er für Eintracht Frankfurt. Als Trainer arbeitete Horvat in Frankfurt und bei Schalke 04. Mit Schalke wurde er 1972 Vizemeister und Pokalsieger. Danach folgten Stationen bei Rot-Weiß Essen und seinem Heimatclub Dinamo, mit dem er 1969 bereits den jugoslawischen Cup gewonnen hatte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: