Bundesliga:Michael Zorc für Absage der kommenden Spieltage
Der BVB-Sportdirektor würde einen möglichst schnellen Stopp der Liga wie in Italien oder in Spanien bevorzugen. Von der Uefa erwartet er mehr Flexibilität.
Michael Zorc, Sportdirektor von Borussia Dortmund, hat angeregt, wegen der Coronakrise bereits auf die kommenden Bundesligaspieltage zu verzichten. "Es gibt ja keine Blaupause, wie man mit so einer Lage umgeht. Das ist für alle und jeden neu, und die Situation hat eine unglaubliche Dynamik. Aber wenn ich sehe, dass die spanische und die italienische Liga ab sofort pausieren, obwohl die mit ihren 20 Erstliga-Vereinen ja noch mehr Spieltage und deshalb größere Terminprobleme haben, frage ich: Warum sollten wir es nicht perspektivisch genauso machen können?", sagte Zorc der SZ.
Die Bundesliga beabsichtigt weiterhin, den 26. der 34. Saisonspieltage von Freitag bis Montag zu bewältigen. Alle neun Spiele sind ohne Publikum angesetzt, für die Dortmunder steht am Samstag um 15.30 Uhr das Revierderby der Dortmunder gegen Schalke 04 im Plan. Bislang wollen die in der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisierten Bundesligisten erst Anfang nächster Woche endgültig darüber entscheiden, ob die Spielzeit unterbrochen wird.
Zorc fordert aufgrund der Coronakirse zudem mehr terminliche Flexibilität in den internationalen Wettbewerben der Europäischen Fußball-Union (Uefa). "Wir haben natürlich einige heilige Kühe im internationalen Rahmenkalender, dass nämlich das Champions-League-Finale oder in diesem Jahr auch die Europameisterschaft zu fest bestimmten Terminen durchgezogen werden sollen. Aber diese Situation ist so extrem und so außergewöhnlich, dass wir auch solche Termine nun natürlich in Frage stellen müssen", sagte Zorc und führte aus: "Eine Verschiebung würde uns Luft schaffen, um geordnet und angemessen den Spielbetrieb jetzt zu unterbrechen. Und erst wieder zu spielen, wenn die Sicherheit und Gesundheit von allen Beteiligten wieder zu gewährleisten ist." Eine Verschiebung der internationalen Termine würde eine Verlängerung der Bundesliga und anderer nationaler Ligen notfalls bis in den Sommer hinein ermöglichen.