Zlatan Ibrahimovic:Wechsel angekündigt: Zlatan sucht seine neue Braut

Paris Saint-Germain vs Bordeaux

Zlatan Ibrahimovic will sich am Saisonende einen neuen Arbeitgeber suchen. Wer es wohl wird?

(Foto: dpa)

Zlatan Ibrahimovic gibt bekannt, in welcher Liga er gerne spielen möchte. Auf dem Transfermarkt reagieren die Vereine, wie es Ibrahimovic gefällt.

Von Tim Brack

Es ist nicht lange her, da wurde Zlatan Ibrahimovic in England ausgepfiffen. Bei Auftritten in der Champions League war der Stürmer häufig Ziel der Schmähungen der heimischen Fans, egal, ob er mit Paris, Barcelona oder Juventus aufspielte. Ibrahimovic schreibt das in seiner Biografie, die Zuschauer auf der Insel konnten es offenbar nicht leiden, wenn er, der große Zlatan, im gegnerischen Trikot auflief.

Das störte den Schweden natürlich nie; er zehrt von Pöbeleien gegnerischer Fans - sie spornen ihn zur Höchstleistung an. Seit einigen Wochen versetzt der exzentrische Angreifer von Paris Saint-Germain die englischen Gemüter aber ganz anders in Wallung, seit er nämlich über seine Zukunft sprach und seinen auslaufenden Vertrag.

"Ich habe hier drei Monate. Was dann passieren wird? Es wird Großes passieren. Ist die Premiere League etwas, was ich schön finden würde? Lasst es mich so sagen: Ich bin in Top-Form", mit dieser Ankündigung bereitete der 34-Jährige seinen Abgang aus Paris vor und diktierte den Premier-League-Klubs zugleich: Zückt eure Geldbeutel, Zlatan ist auf dem Markt.

Ibrahimovic stellt klar, in welche Liga er möchte

Richtig, Ibrahimovic diktiert. Denn er machte bei seinen Stationen bei Juventus Turin, Inter Mailand, FC Barcelona, AC Mailand und Paris Saint-Germain nicht nur die Attitüde des pöbelnden Straßenkickers mit seiner Schlagfertigkeit salonfähig, er erreichte durch seine Fertigkeiten gepaart mit der authentisch-exzentrischen Art einen Status, mit dem er sich Liga und Klub auswählen kann.

Wenn er denn überhaupt weiter Fußball spielt. In einem Interview mit der italienischen Gazetta dello Sport sagte er auch: "Es kann sein, dass ich im Sommer aufhöre, obwohl keiner an diese Möglichkeit dachte." Und: "Die Leute erinnern sich immer nur an die letzten Dinge, die man geschafft hat. An mich werden sie nur gute Erinnerungen haben." Das kann natürlich alles und nichts bedeuten. Ibrahimovic liebt es, sich auf diese Art selbst zu inszenieren.

Falls er weitermachen sollte, stellte der Schwede während der Länderspielpause schonmal klar, in welche Liga er möchte. "Die Premier League ist die bedeutendste Liga der Welt. Aber es müsste wie eine Ehe sein - beide Seiten müssen es wollen", sagte Ibrahimovic. Von seiner Seite passt es. Sein einziges Problem: Welche Ehepartnerin soll er sich nehmen? Denn auf dem Transfermarkt scharen sich die Interessenten.

Ibrahimovic wird mit den großen englischen Klubs in Verbindung gebracht: FC Arsenal, FC Chelsea, Manchester United. Und er sprach bereits von Kontakt: "Es gibt ein Interesse, ja. Ich kann das bestätigen", verkündete der Stürmer. Von wem da Interesse besteht, wollte er dann aber nicht sagen. Ein ungewöhnlicher Verehrer meldete sich jetzt von selbst: West Ham United.

Nur ein englischer Spitzenklub ist als Ziel ausgeschlossen

Der Tabellenfünfte spielt in der englischen Liga überraschend weit oben mit. Der Höhenflug steigerte wohl das Selbstbewusstsein, denn Miteigentümer David Sullivan verkündete in einem Radiointerview mit dem britischen Sender talkSPORT, er werde viel daran setzen, Ibrahimovic für den Klub zu gewinnen. Der Stürmer stehe ganz oben auf der Wunschliste. Bei West Ham heißen die bekanntesten Spieler übrigens Alex Song und Andy Carroll. Das dürfte Ibrahimovic dann doch eine Nummer zu klein sein.

Bisher nur ein Gerücht, dafür aber ein umso kurioseres geht so: In der chinesischen Liga tummeln sich immer mehr prominente Fußballer. Chinas Staatspräsident Xi Jinping will deswegen, dass einer der berühmtesten gegen sie spielt. Als Gehalt soll Ibrahimovic jährlich 75 Millionen Euro bekommen. Ob die Chinesen besser Chancen hätten als West Ham?

Ibrahimovic dürfte sich bei all dem Trubel und den Spekulationen äußerst wohl fühlen. Er ist begehrt, er wird hofiert, das liegt dem Mann, der überall, wo er war, die Meisterschaft gewann. Doch ein Erfolg fehlt dem Schweden: der Champions-League-Titel. Sein nächster Verein sollte vermutlich das Potenzial mitbringen, in den nächsten zwei bis drei Jahren um den Titel zu spielen. Mit Paris Saint-Germain hat er noch die Chance, sich den Henkelpott zu holen. Ibrahimovic steht mit den Franzosen im Viertelfinale. Nächster Gegner: Manchester City.

Ibrahimovic sieht sich als Geschenk

Der zukünftige Klub von Pep Guardiola ist zumindest ein Verein, den man kategorisch als Kandidat ausschließen kann, obwohl Geld und Prestige vorhanden wären. Doch das Verhältnis zwischen Ibrahimovic und Guardiola ist seit ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Barcelona 2009/2010 unterkühlter als das zwischen Schalke- und Dortmund-Fans. Über den Katalanen sagte Ibrahimovic einst: "Wir brauchen den Philosophen nicht, der Zwerg und ich reichen vollkommen." Mit Zwerg war Lionel Messi gemeint.

Egal, welchen Verein sich Ibrahimovic am Ende aussucht, um die "Ehe" zu schließen, fest steht: Es wird einige englische Fans geben, die ihm zujubeln. Und er wird bis dahin die Zeit der Umgarnungen genießen. Umgekehrt darf der künftige Arbeitgeber übrigens nicht mit zu vielen Nettigkeiten rechnen. Auf die Frage was Ibrahimovic seiner wirklichen Frau zum Geburtstag schenke, antwortete der Stürmer: "Nichts. Sie hat ja schon Zlatan."

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