Nach dem waghalsigen Überholmanöver von Sebastian Vettel steht die Beziehung zu seinem Rennstall Red Bull vor einer ernsten Bewährungsprobe. Das McLaren-Team lädt Lewis Hamilton via Twitter auf einen Kaffee ein, Nico Rosberg hingegen grummelt. Die Höhepunkte des Formel-1-Wochenendes.
Von René Hofmann, Sepang
Mark Webber: Allmählich bekommt Mark Webber Routine darin, sich über seinen Teamkollegen zu ärgern. Beim Großbritannien-Grand-Prix 2010 ärgerte sich Webber, dass Vettel das einzige Exemplar eines neu entwickelten Frontflügels montiert bekam. Als ihm trotz des vermeintlichen Nachteils ein Sieg glückte, stänkerte er: "Nicht schlecht für einen Nummer-zwei-Fahrer, oder?" Nach dem Zusammenstoß mit Vettel beim Türkei-Grand-Prix im gleichen Jahr ärgerte Webber sich, dass ihm das Team die Alleinschuld an dem Crash zuschob. In Sepang prangerte er die Ungleichbehandlung nun erneut an: "Seb trifft seine eigenen Entscheidungen, er wird protegiert, so ist es nun mal", sagte Webber auf dem Siegerpodest. Dass sich Fahrer über einen zweiten Platz nicht freuen, kommt öfter vor. Dass der Zweitplatzierte dem Sieger aber am liebsten direkt an den Kragen will - das ist eher selten.