Zehn Dinge zum Super Bowl:Großer Sport, noch größere Show

Beim Super Bowl XLVI in der Nacht zum Montag treffen die New England Patriots und die New York Giants aufeinander. Sportlich wird die Partie zur großen Revanche stilisiert, drumherum gibt es ein riesiges Rahmenprogramm mit kreativen Werbespots und verrückten Wetten. Und Madonna - als Halbzeit-Spektakel.

Jürgen Schmieder

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New York Giants receiver Tyree hauls in a pass as New England Patriots safety Harrison defends in the fourth quarter during the NFL's Super Bowl XLII football game in Glendale, Arizona

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Beim Super Bowl in der Nacht zum Montag treffen die New England Patriots und die New York Giants aufeinander. Sportlich wird die Partie zur großen Revanche stilisiert, drumherum gibt es ein riesiges Rahmenprogramm mit kreativen Werbespots und verrückten Wetten. Und Madonna - als Halbzeit-Spektakel.

Von Jürgen Schmieder

Große Revanche

Zum sechsten Mal in der Geschichte des Super Bowl gibt es eine Revanche zweier Vereine. Bereits vor vier Jahren hatten die Patriots und die Giants das Finale gegeneinander ausgetragen. New England hatte zuvor kein einziges Saisonspiel verloren und die Chance auf eine perfekte Spielzeit, zum ersten Mal seit den Miami Dolphins im Jahr 1972. Doch kurz vor dem Ende der Partie war New Yorks Passempfänger David Tyree eine spektakuläre Aktion gelungen: Er hatte den Ball mit nur einer Hand gefangen und gegen seinen Helm gepresst. Wenig später schafften die Giants einen Touchdown und gewannen den Titel.

Baltimore Ravens at New England Patriots

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Überragender Tom Brady

Die Patriots beendeten die reguläre Saison mit einer Bilanz von 13:3, in den Playoffs gewann der Klub gegen die Denver Broncos und die Baltimore Ravens. Quarterback Tom Brady schaffte mit seinen Pässen einen Raumgewinn von 5246 Yards, was den zweithöchsten Wert aller Zeiten bedeutet. Die Giants dagegen können auf eine 9:7-Bilanz verweisen - erst zum dritten Mal seit Einführung der 16-Spiele-Saison steht eine Mannschaft im Super Bowl, die in der regulären Spielzeit weniger als zehn Siege geschafft hat. Die Giants sind auch die erste Mannschaft, die das Finale trotz eines negativen Punkteverhältnisses (394:400) erreicht.

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3,5 Millionen Dollar für 30 Sekunden

Der prägende Werbespot im vergangenen Jahr drehte sich um einen kleinen Jungen im Darth-Vader-Kostüm, dessen Vater ihn durch die Fernbedienung seines Autos glauben macht, er habe magische Kräfte. Auch in diesem Jahr schaltet Volkswagen einen 60 Sekunden dauernden Star Wars-Spot: Er soll von Hunden handeln, die die Musik des finsteren Imperiums bellen. 3,5 Millionen Dollar im Schnitt kostet ein 30-sekündiger Werbespot während des Super Bowl, sämtliche Slots waren bereits vor Monaten ausverkauft. David Beckham spielt in einem Filmchen mit, zu sehen sein werden auch die Pussycat Dolls, Jerry Seinfeld, Matthew Broderick und Melanie Amaro. Für Aufsehen sorgte der Aktivist Randall Terry, der einen Spot gegen Abtreibung schalten möchte.

Christina Aguilera performs the National Anthem before the start of the NFL's Super Bowl XLV football game in Arlington, Texas

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Skandal durch Aguilera

Im vergangenen Jahr gab es einen kleinen Skandal, weil Christina Aguilera (im Bild) die Nationalhymne nicht korrekt sang. Er war kein Verhunzen, wie es Sarah Connor einst mit der deutschen Hymne ("Brüh' im Lichte...") getan hatte, Aguilera sang in der vierten Strophe plötzlich wieder einen Teil des zweiten Verses. Danach entschuldigte sich die Sängerin pathetisch: "Ich hoffe, dass jeder meine Liebe für dieses Land spürt und der wahre Geist der Hymne dennoch rüberkam." In diesem Jahr singt übrigens Kelly Clarkson die Hymne.

Pictures of the Year 2005

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Sport-Hauptstadt Boston

Der Super-Bowl-Gewinn der New England Patriots im Jahr 2005 (im Bild) war der Beginn einer interessanten Siegesserie der Stadt Boston: 2007 gewannen die Red Sox die World Series im Baseball, ein Jahr später siegten die Celtics im NBA-Finale, 2011 wurden die Bruins Meister in der Eishockeyliga NHL - die sechs Jahre, vier Monate und neun Tage sind die kürzeste Zeit, in der jemals eine Metropole Titel in allen vier bedeutenden Sportarten gewinnen konnte. Sollten die Patriots am Sonntag gewinnen, unterbietet Boston die eigene Bestmarke: Dann wären es vier Jahre, drei Monate und acht Tage für alle vier Meisterschaften.

Super Bowl XLVI Media Day

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Das Jahrtausend der Patriots

Die New England Patriots stehen zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte im Super Bowl, die New York Giants zum fünften Mal - beide Klubs konnten den Titel jeweils drei Mal gewinnen. Das neue Jahrtausend gehört mit bislang drei Titeln den New England Patriots. Die New York Giants indes können auf eine interessante Serie verweisen: Der Klub konnte bislang in drei Jahrzehnten einen Titel gewinnen: 1986, 1990 und 2007. Sollten die Giants am Sonntag gewinnen, wären sie der erste Verein, der den Super Bowl in vier Jahrzehnten gewinnen konnte - das allerdings würde bedeuten, dass die Patriots der erste Verein in der Geschichte wären, der in vier unterschiedlichen Jahrzehnten (bislang 1985, 1996 und 2007) ein Endspiel verliert.

JACKSON TIMBERLAKE aw

Quelle: ap

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Madonna folgt auf die Black Eyed Peas

Bei der "Halftime Show" dürfen nur die bekanntesten Musiker auftreten. Eine Liste der vergangenen Jahre: The Rolling Stones, Prince, Tom Petty, Bruce Springsteen, The Who. Unvergessen ist natürlich "Nipplegate" im Jahr 2004, als Justin Timberlake die rechte Brust von Janet Jackson entblößte (im Bild). Manch einer rieb sich verwundert die Augen, als im vergangenen Jahr verkündet wurde, dass die Black Eyed Peas während der Halbzeitpause auftreten würden. Deren Show wurde jedoch nach dem Spiel regelrecht gefeiert. Wohl deshalb haben die Veranstalter in diesem Jahr eine Künstlerin verpflichtet, die sowohl die allerbekannteste ist, als auch zu einer Black-Eyed-Peas-Show fähig: Madonna.

Super Bowl XLVI preparations

Quelle: dpa

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Endspiel in der Kalt-Wetter-Stadt

Erst zum vierten Mal in der Geschichte des Super Bowl wird das Endspiel in einer sogenannten Kalt-Wetter-Stadt ausgetragen. Die Super Bowls 16 und 40 fanden in Detroit statt, das 26. Finale in Minneanapolis. Super Bowl 46 wird in Indianapolis ausgetragen. Wegen der Kälte müssen sich Spieler und Zuschauer dennoch keine Sorgen machen, das Dach des Lucas Oil Stadium wird geschlossen sein. Die 720 Millionen Dollar teure Arena bietet 70.000 Zuschauern Platz, natürlich ist der Super Bowl ausverkauft. Zwischen 600 und 1200 Dollar kosten die Tickets, auf dem Schwarzmarkt werden bis zu 15.000 Dollar für eine Eintrittskarte bezahlt.

Baltimore Ravens strong safety Bernard Pollard tackles New England Patriots wide receiver Wes Welker during their NFL AFC Championship football game in Foxborough

Quelle: REUTERS

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Quarterbacks und Passempfänger

Neben den beiden Quarterbacks Tom Brady (New England) und Eli Manning (New York) sind vor allem die Passempfänger beider Mannschaften die prägenden Akteure. Bei den Patriots ist quasi jeder Spieler ein herausragenden Receiver, der eine "8" auf dem Trikot trägt. Wes Welker (83, im Bild rechts), Rob Gronkowski (87), Aaron Hernandez (81) und Deion Branch (84) sind die bevorzugten Anspielstationen Bradys, was dazu führt, dass Chad Ochocincio (85) - einer der besten Empfänger der Liga - nur sporadisch eingesetzt wird. Bei den Giants sind die herausragenden Receiver Victor Cruz, Hakeem Nicks, Mario Mannigham und Jake Ballard. Weil die Defensivreihen beider Mannschaften als lediglich durchschnittlich gelten, wird ein spektakuläres Spiel mit vielen Punkten erwartet.

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Quelle: AP

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Wetten auf den Münzwurf

Der Super Bowl gilt weltweit als das Sportereignis, bei dem die höchsten Wettumsätze generiert werden. Man kann quasi auf alles setzen, was mit dem Spiel zu tun hat: vom Münzwurf über das exakte Ergebnis bis dahin, ob der unterlegene Trainer dem Sieger die Hand schütteln wird. Favorit auf den Sieg sind übrigens die New England Patriots, die Buchmacher prognostizieren einen Vorsprung von 3,5 Punkten. Das ist zwar nicht möglich, aber Wetten funktionieren nun einmal anders als das wahre Leben.

© Süddeutsche.de/ebc
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