Eishockey:Seidenberg setzt Karriere nach Dopingsperre in DEL2 fort

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Ex-Nationalspieler Yannic Seidenberg darf nach 30 Monaten Sperre vom 14. März an wieder Eishockeyspiele bestreiten. (Foto: Peter Schatz/ActionPictures/Imago)

Der wegen Dopings sanktionierte ehemalige Nationalspieler Yannic Seidenberg steht vor einem Comeback in der zweiten Liga. Die Kassel Huskies haben den 41-Jährigen unter Vertrag genommen.

Von Johannes Schnitzler

Der wegen eines Dopingvergehens gesperrte Eishockeyprofi Yannic Seidenberg wird seine Karriere in der DEL2 fortsetzen. Wie die Kassel Huskies mitteilten, trainiert der 41-Jährige bereits seit Mitte Januar mit dem Team und habe sich „während dieser Zeit für einen Vertrag bei den Huskies empfohlen“. Der ehemalige Nationalspieler und Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 darf nach Ablauf seiner Sperre vom 14. März an in den Spielbetrieb eingreifen – und damit auf den Tag genau exakt zweieinhalb Jahre nach jener Hausdurchsuchung, bei der im September 2022 bei ihm eine testosteronhaltige Creme und 163 Kapseln Dehydroepiandrosteron gefunden worden waren, zwei potenziell leistungssteigernde anabole Steroide.

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Der ehemalige Eishockeynationalspieler Yannic Seidenberg, olympischer Silbergewinner, akzeptiert einen Strafbefehl, der ihm wiederholtes Doping vorwirft. Die Affäre ist damit nicht vorbei. Nun geht es um die Rolle eines Arztes aus Villingen-Schwenningen.

Von Johannes Aumüller

Seidenberg, der 173 Länderspiele für Deutschland absolviert und mit dem EHC Red Bull München drei deutsche Meistertitel errungen hat, beteuerte seine Unschuld und berief sich auf einen Fehler seines behandelnden Arztes. Im vergangenen September teilte die Staatsanwaltschaft München dann mit, dass der Abwehrspieler einen gegen ihn verhängten Strafbefehl wegen mehrerer Verstöße gegen das Anti-Doping-Gesetz akzeptiert habe und „nunmehr geständig“ sei. Laut Strafbefehl habe er wiederholt und über einen Zeitraum von fast einem Jahr unerlaubt Dopingmittel zu sich genommen.

„Unser Mandant hat den Strafbefehl akzeptiert, um vor dem Hintergrund der mit einem Hauptverfahren einhergehenden erheblichen Belastungen – vor allem auch für das persönliche Umfeld – einen Schlussstrich zu ziehen“, sagte sein Anwalt. Die Nationale Anti Doping Agentur, die Welt-Anti-Doping-Agentur sowie der Spieler einigten sich auf eine Vereinbarung zur Streitbeilegung, die ursprünglich über vier Jahre verhängte Sperre wurde um 18 Monate verkürzt. Seidenberg könnte somit in den Playoffs für Kassel zum Einsatz kommen. „Yannic ist heiß auf diese Chance und wird für uns in der entscheidenden Phase der Saison, als Leader und Spieler von internationalem Format, sicherlich eine enorme Verstärkung sein“, sagte Huskies-Sportdirektor Daniel Kreutzer. Zur Laufzeit des Vertrags machte der Klub keine Angaben.

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