Süddeutsche Zeitung

Volleyball:Endlich mal viele Besucher

Mit einer 0:3-Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister Friedrichshafen endet ein schwerer Monat für Herrschings Volleyballer. Trainer Thomas Ranner ist dennoch stolz auf sein Team - und sieht viel Potenzial.

Von Jonah Bastisch

Flips, das Maskottchen der WWK Volleys Herrsching, ein Orca mit der Rückennummer 99, trieb das Publikum im Audi Dome fleißig an. Es war nicht das erste Highlight-Spiel in diesem Monat für Herrschings Volleyballer, aber dieses Mal fand es vor einer gebührenden Heimkulisse statt. Auch Hallensprecher Alexander Tropschug, alias der König vom Ammersee, versuchte, alles aus den Fans herauszuholen, als die Herrschinger unter flackernden Lichtern und zu epischer Musik das Feld betreten. Auf der anderen Seite des Netzes standen die Spieler des deutschen Rekordmeisters Friedrichshafen im Dunkeln, mit den Händen in den Hüften - und warteten, bis der Einlauf des Heimteams beendet war.

Der Audi Dome war am Samstagabend gut besucht - endlich mal, zur großen Freude der Herrschinger Verantwortlichen. Die im Vorfeld erwartete Zuschauerbestmarke wurde erreicht. "Keine PR-Kampagne ist so viel wert, wie wenn ihr uns so zahlreich bei unseren Heimspielen unterstützt", bedankte sich Herrschings Geschäftsführer Max Hauser bei den Fans. Knapp 1700 Zuschauer verfolgten das Duell zwischen Herrsching und dem aktuellen Pokalsieger VfB Friedrichshafen.

Trotz der Kulisse reichte es für Herrsching am vierten Spieltag der Volleyball-Bundesliga nicht für eine Überraschung. 0:3 (22:25, 21:25, 18:25) mussten sich die Volleys vom Ammersee dem Favoriten aus Friedrichshafen geschlagen geben. "Um einen Gegner wie den VfB Friedrichshafen an seine Grenzen zu bringen, musst du voll bereit sein, und das waren wir heute nicht", meinte Herrschings Trainer Thomas Ranner. "Die englischen Wochen waren enorm kräftezehrend für uns. Das sind wir so nicht gewohnt. Wir müssen uns jetzt regenerieren, um wieder auf ein besseres Niveau zu kommen."

In der Qualifikation zum Sechzehntelfinale war die Europareise früh beendet

Es ist keine Frage, dass der Oktober für Herrsching überaus kräfteraubend war. Neben den Begegnungen in der Bundesliga trat Herrsching das erste Mal in der Vereinshistorie im Europapokal an. In der Qualifikation zum Sechzehntelfinale war die Europareise allerdings schon früh beendet. Gegen Lindaren Volley Amriswil aus der Schweiz verlor Herrsching denkbar knapp das Rückspiel im Golden Set mit 11:15. Dennoch kann Ranner ein positives Fazit nach dem abgelaufenen Monat ziehen: "Was mich stolz macht, ist die Bereitschaft der Mannschaft, immer alles zu geben", sagt der 35-Jährige. "Wer unsere Spiele im Oktober gesehen hat, beispielsweise gegen Amriswil oder Düren, der weiß, dass wir bis zum Schluss kämpfen."

Das Team stehe noch am Anfang seiner Entwicklung, betont Ranner, doch er sehe viel Potenzial, auf das er aufbauen könne: "Das macht mich am Ende vom Monat sehr happy." Für Ranner war das Spiel gegen Friedrichshafen ein besonderes: Vor seinem Trainer-Engagement bei den WWK Volleys saß er als Co-Trainer beim VfB am Spielfeldrand.

Der Fokus der Herrschinger gilt nun der Regeneration und dem nächsten Spiel gegen die TuS Kriftel im Achtelfinale des DVV-Pokals. "Wir müssen jetzt unsere Akkus aufladen und haben auch ein wenig Zeit, die vergangenen Spiele aufzuarbeiten", sagte Ranner. "Das wird uns gut tun." Am 25. November steigt dann das nächste Heimspiel der Herrschinger gegen die Netzhoppers Königs-Wusterhausen. Flips und der König vom Ammersee werden jedenfalls wieder alles geben.

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