Doch in der 115. Minute kam Luca Toni: Der schlacksige Italiener staubte wie in besten Zeiten einen Fehler von Getafe-Torwart Abbondanzieri zum 2:3 Anschlusstreffer ab. Die ganze Mannschaft war damit plötzlich wieder wachgerüttelt.
Und dann hatten die Bayern ja noch Oliver Kahn im Tor, der sowieso niemals aufgibt, schon gar nicht in seiner Abschiedssaison, in seinem letzten internationalen Turnier. "Nachdem ich das gesamte Spiel über nix geleistet habe, außer drei Tore zu kassieren, hab ich mir gedacht, jetzt muss ich doch noch mal was Produktives machen", sagte sich der Titan und ging mit nach vorne, bis in den gegnerischen Strafraum, um notfalls selbst den entscheidenden Treffer zu erzielen.
Und es sah wirklich so aus, als würde seine Präsenz die Spanier durcheinander bringen. Zwar köpfte dann doch wieder Toni in der 120. Minute das 3:3, aber das war dann auch egal. Die Bayern standen im Halbfinale, der Italiener rannte wie von der Tarantel gestochen jubelnd übers Spielfeld, und Oli Kahn schlug vor lauter Freude Mark van Bommel die Nase blutig. Auf der Bank feierte - wer auch sonst - Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld.
Für die Münchner war im Halbfinale nach einer 0:4-Niederlage im Rückspiel gegen Sankt Petersburg allerdings Endstation.