Wolfsburger Doppelschlag zum 2:2:Blutige Fersen

DSC Arminia Bielefeld v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Mit voller Wucht, das geht sich aus: Der Wolfsburger Lukas Nmecha trifft zum Endstand.

(Foto: Christof Koepsel/Getty Images)

Dank zwei Toren binnen 85 Sekunden bleibt der Wolfsburger Trainer Florian Kohfeldt auch in seinem vierten Pflichtspiel unbesiegt. Für die kommende Aufgabe benötigt der VfL jedoch eine Leistungssteigerung.

Mit blutigen Fersen, aber doch mit einem erleichterten Lächeln schlich Wout Weghorst vom Platz. Auch dank eines Treffers des niederländischen Torjägers blieb der VfL Wolfsburg im vierten Spiel unter Trainer Florian Kohfeldt ungeschlagen, doch mehr als ein 2:2 (0:1) bei Arminia Bielefeld war für den Champions-League-Teilnehmer nicht drin. "Es war ein extrem intensives Spiel", sagte Weghorst am Sky-Mikrofon auf seine geschundenen Füße angesprochen. Sein Teamkollege Maximilian Arnold lobte die Moral der Niedersachsen: "Auch nach dem 0:2 war der Glaube an den Punktgewinn noch da."

Masaya Okugawa (11.) und Fabian Klos (54./Foulelfmeter) brachten Bielefeld verdient in Führung. Weghorst (62.) und Jung-Nationalspieler Lukas Nmecha (63.) glichen für lange uninspirierte Wolfsburger aus. "Es war phasenweise nicht so, wie wir es uns vorstellen", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer auch mit Blick auf Dienstag, dann gastieren die Norddeutschen in der Königsklasse beim FC Sevilla.

Bielefelds Vorlagengeber Wimmer lupft in Ronaldinho-Manier

Die Wolfsburger Defensive mit der unter Kohfeldt etablierten Dreierkette musste zunächst mit dem Schwung der Bielefelder zurechtkommen. Nach dem ersten Saisonsieg vor der Länderspielpause in Stuttgart zeigte sich der Tabellenvorletzte vor 19 801 Zuschauern sichtlich beflügelt, spielte nach Ballgewinn nach vorne und ging immer wieder hinterher. Das zahlte sich aus. Bei einem Konter wartete Patrick Wimmer, der nach Gehirnerschütterung und Nasenbeinbruch mit einer Gesichtsmaske spielte, den richtigen Moment ab und bediente Okugawa per Lupfer in Ronaldinho-Manier in die Schnittstelle. Es war ein Schmankerl, das der Japaner noch veredelte: Er schloss direkt volley ab - und erzielte das erste Pflichtspieltor des DSC gegen Wolfsburg nach mehr als zehn Stunden.

Bielefeld fand nun noch mehr Räume vor, Alessandro Schöpf erdribbelte sich eine weitere gute Abschlusschance (17.). Auf der Gegenseite suchte Nmecha, zuletzt Wolfsburgs Bester, die Bindung zum Spiel. Die Niedersachsen hatten zwar mehr Ballbesitz, drangen aber selten in den gegnerischen Strafraum vor. Und wenn, dann verteidigten die Bielefelder leidenschaftlich.

Nach dem Seitenwechsel stellte Kohfeldt um, Maximilian Philipp anstelle von Renato Steffen sollte mehr Druck erzeugen. Die Ansätze waren sehenswert, Nmecha kam nach einer schönen Kombination frei zum Abschluss (48.). Auf der Gegenseite dribbelte Schöpf in den Strafraum, Kevin Mbabu kam zu spät - aus der eigentlich ungefährlichen Situation entstand ein Foulelfmeter für Bielefeld. Sturmrecke Klos verwandelte flach zu seinem dritten Saisontor. Nach dem 0:2 setzte der VfL dann jedoch voll auf die Offensive, in Dodi Lukebakio kam ein weiterer Angreifer. Der bereitete den Anschlusstreffer vor - und nur 85 Sekunden später traf Wolfsburg erneut.

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