WM-Vergaben 2018 und 2022:Beckenbauer kann auf milde Strafe hoffen

File photo of a former FIFA executive committee member Beckenbauer

Franz Beckenbauer muss sich vor der Ethikkommission der Fifa verantworten. Hier spricht er auf einer Konferenz in Seoul 2013.

(Foto: REUTERS)
  • Franz Beckenbauer muss sich vor der Ethikkommission der Fifa verantworten.
  • Ihm wird vorgeworfen, in Fragen zu den WM-Vergaben in Russland und Katar nicht mit dem Fußballverband kooperiert zu haben.
  • Da die Vorwürfe nicht schwerwiegend sind, kann er auf eine milde Strafe hoffen.

Franz Beckenbauer muss sich vor der Fifa-Ethikkommission wegen mangelnder Zusammenarbeit verantworten und darf somit auf eine eher milde Strafe hoffen. Es gehe bei dem Verfahren gegen die deutsche Fußball-Legende um die "Frage der Kooperation mit der Ethikkommission", teilte die rechtsprechende Kammer des Weltverbands-Gremiums der dpa mit.

Zum möglichen Strafmaß könne man derzeit keine Angaben machen. Über den genauen Grund für die Anklage durch die Untersuchungskammer hatte die Ethikkommission am Mittwoch nichts verlauten lassen. Mangelnde Kooperation ist die niedrigste Stufe bei den Vergehen gegen den Ethikcode. Da offenbar kein eigenes strafbares Vergehen im direkten Zusammenhang mit den WM-Vergaben 2018 und 2022 vorliegt, wäre auch eine Geldstrafe denkbar.

Fragen auf "Juristen-Englisch"

Beckenbauer hatte wie alle Mitglieder des Fifa-Exekutivkomitees, die im Dezember 2010 bei der WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 beteiligt gewesen waren, vor der Ethikkommission aussagen müssen. Er verweigerte dies zunächst und begründete dies mit Verständnisschwierigkeiten der auf "Juristen-Englisch" formulierten Fragen.

Daraufhin wurde er im Sommer 2014 90 Tage lang für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt, etwa für Stadionbesuche. Nach seiner späteren Aussage wurde der Bann aufgehoben, die Ermittlungen liefen weiter. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, wird nicht der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer das Urteil fällen. "Die Zusammensetzung der rechtsprechenden Kammer ist noch nicht abgeschlossen", teilte die Ethikkommission mit.

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