Pelé sagte einst über Tostão: "Ich brauchte nur ein Spiel und wusste, dass dieser hochbegabte Junge wie ein Zwillingsbruder zur mir passen würde. Wenn ich den Ball führe, weiß er, wohin er laufen muss. Er ahnt förmlich meine Gedanken." Bei seinem WM-Debüt 1966 musste Tostão (im Bild Nummer 20) aber ohne die zielvorgebenden Pässe des verletzten Pelé auskommen, den Weg zum Tor fand er dennoch. Mit 19 Jahren und 171 Tagen gelang ihm gegen Ungarn das 1:1. Tostão war ein trickreicher Angreifer, der in seiner Zeit bei der Seleção 32 Tore in 54 Spielen schoss. In der Qualifikation für die WM 1970 gelangen ihm zehn Treffer, einer mehr als Gerd Müller. Mit seinem Spezi Pelé holte er sich später auch den Titel, obwohl seine Teilnahme wegen einer Netzhautablösung bis kurz vor Turnierbeginn fraglich gewesen war.
In der Saison 1972/73 zwangen ihn gesundheitliche Probleme letztlich dazu, seine Laufbahn zu beenden, weil er zu erblinden drohte. Nach dem Fußball studierte Tostão Medizin, praktizierte als Arzt, gab seinen Beruf aber auf, weil er fand, dass "der Mensch im brasilianischen Gesundheitswesen nichts, aber auch gar nicht zählt". Danach kehrte er zum Fußball zurück, als Journalist und Fernsehexperte.