WM-Ticker:Hector ist wieder fit

Deutschland - Saudi-Arabien

Jonas Hector hat seine Grippe auskuriert und ist für das wichtige Spiel gegen Schweden wieder einsatzbereit.

(Foto: dpa)

Der DFB-Linksverteidiger hat seine Grippe auskuriert, er könnte gegen Schweden spielen. Brasiliens Verband ist verärgert und stellt den Videobeweis in Frage.

WM-Meldungen im Überblick

Deutschland: Bundestrainer Joachim Löw kann im wegweisenden WM-Gruppenspiel am Samstag in Sotschi gegen Schweden wieder mit Linksverteidiger Jonas Hector planen. Der Kölner befindet sich nach DFB-Angaben nach seiner Grippe auf dem Weg der Besserung und fliegt am Dienstag mit an den Badeort am Schwarzen Meer. Am Vormittag absolvierte Hector bereits eine Einheit im Fitnesszelt. Der 28-Jährige hatte sich wenige Stunden vor dem Anpfiff des deutschen WM-Auftakts am vergangenen Sonntag in Moskau gegen Mexiko (0:1) abgemeldet. Für ihn kam der Berliner Marvin Plattenhardt zum Einsatz.

Brasilien: Der brasilianische Fußballverband CBF fährt wegen der angeblichen Benachteiligung seiner Nationalmannschaft im ersten WM-Spiel gegen die Schweiz (1:1) schwere Geschütze gegen den Weltverband FIFA und seine Schiedsrichter-Kommission auf. In einem dreiseitigen Brief in englischer Sprache, der an FIFA-Präsident Gianni Infantino, Generalsekretärin Fatma Samoura und Kommissions-Boss Pierluigi Collina adressiert ist, stellt der CBF die bisher sehr gut funktionierende Praxis des Videobeweis-Einsatzes infrage. Der CBF fordert unter anderem umfassende Informationen über den Ablauf der Entscheidungsfindung zwischen Schiedsrichter Cesar Ramos (Mexiko) und Video-Assistent Paolo Valeri (Italien). Zu diesem Zweck verlangt der Verband von der FIFA, die Herausgabe der aufgezeichneten Kommunikation zwischen Ramos und Valeri. Unterschrieben ist der Brief von Delegationsleiter Rogerio Cabocolo, der im April sein Amt als neuer CBF-Präsident antreten wird. Die Brasilianer kritisieren vor allem, dass beim Treffer der Schweizer durch Steven Zuber vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim (50.) der Videobeweis nicht zur Anwendung kam. Zuber hatte Brasiliens Verteidiger Miranda vor seinem Kopfballtor leicht geschubst. Außerdem bemängelt der Rekordweltmeister, dass es bei einem vermeintliche Foul an Gabriel Jesus (74.) keinen Strafstoß gab.

Saudi-Arabien: Die Fußball-Nationalmannschaft Saudi-Arabiens ist nach einem Feuer an Bord des Team-Flugzeugs sicher am nächsten WM-Spielort in Rostow am Don angekommen. Am rechten Triebwerk der Maschine vom Typ Airbus A319-100 kam es nach einem technischen Defekt im Landeanflug zu einem Brand, berichteten die russischen Agenturen. Das Flugzeug sei dennoch sicher gelandet, die automatischen Feuerlöschsysteme seien nicht aktiviert worden. Die Passagiere hätten die Maschine "normal" über die Treppen verlassen. Der Verband Saudi-Arabiens teilte am Montagabend via Twitter mit, dass "alle Spieler in Sicherheit sind" und sich bereits in der gemeinsamen Teamunterkunft befinden. Bei dem Brand habe es sich um einen Unfall gehandelt. Nach dem 0:5 im Auftaktspiel gegen Gastgeber Russland trifft Saudi-Arabien am Mittwoch in Rostow am Don auf Uruguay.

England: Mit den hartnäckigen Mücken in Wolgograd hatten auch die "Three Lions" um Harry Kane zu kämpfen. "Da waren eine Menge mehr von ihnen, als wir dachten. Wir haben eine Menge Mückenspray eingesetzt, vor dem Spiel und in der Halbzeit, was wichtig war", sagte der Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft nach dem 2:1 (1:1) am Montagabend gegen Außenseiter Tunesien. "Einige waren in deinen Augen und in deinem Mund." Schon beim Aufwärmen in der Wolgograd-Arena griffen die "Three Lions" großzügig zum Zerstäuber. Ob Kane, Raheem Sterling oder Jesse Lingard - sie alle versuchten wedelnd, die stechenden Insekten zu verscheuchen. "Das hat schon ziemlich genervt, es war aber für beide Mannschaften gleich. Damit muss man klarkommen", sagte Ashley Young.

Bereits im Vorfeld der WM hatten Behörden einer russischen Zeitung zufolge die Gegend rund um die Millionenstadt mit Insektenspray bearbeitet. Deshalb seien die Tierchen, die in den Sommermonaten in der Region nicht unüblich sind, in das Stadtzentrum geflüchtet. Damit hatten Fans und eben auch Spieler ihre Mühe und Not. Während der Partie lag der Fokus aber auf dem Geschehen mit dem Ball. "Ich habe die Mücken gar nicht mitbekommen, weil ich so auf das Spiel konzentriert war", versicherte Tunesiens Coach Nabil Maaloul.

Deutschland: Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff hat vor zu großer Aufregung und Hektik vor dem zweiten WM-Gruppenspiel gegen Schweden gewarnt. "Die Kunst liegt jetzt auch darin, Ruhe zu bewahren", erklärte der DFB-Direktor in der ARD. Ruhe heiße aber nicht Zurücklehnen und Gelassenheit und zu glauben, dass wir als Weltmeister eben das zweite Spiel gewinnen", ergänzte Bierhoff. "Das ist absolut keine Selbstverständlichkeit." Nach der 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko muss Deutschland bei der Fußball-WM in Russland am Samstag in Sotschi unbedingt punkten, um nicht vorzeitig aus dem Turnier auszuscheiden. "Wir haben gesagt: Jetzt müssen wir es angehen. Wir haben es im ersten Spiel verbockt, aber haben es selbst noch in der Hand", sagte Bierhoff und berichtete von vielen Diskussionen im DFB-Quartier. "Es ist gut, dass diese Unzufriedenheit da ist. Dass die Spieler untereinander diskutieren. Sie diskutieren auch mit uns, mit den Trainern natürlich." Dabei gehe es um personelle Themen, taktische Themen und Einstellungsthemen. "Es ist am Ende ein Gemisch", sagte der Manager.

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