Synchronschwimmen bei WM:Farbenspiele unter Wasser

Meerjungfrauen, dramatische Blicke und österreichische Drillinge: Im Synchronschwimmen spielt die Ästhetik eine große Rolle - Eindrücke von der WM in Südkorea.

Von Dominik Schelzke

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Bei den Schwimmweltmeisterschaften im südkoreanischen Gwangju werden Medaillen in sechs verschiedenen Wettkämpfen vergeben: Freiwasser, Klippenspringen, Schwimmen, Wasserball, Wasserspringen und Synchron. In dieser Disziplin geht es filigran zu, hier etwa wartet die russische Damenmannschaft auf ihren Auftritt, während sich das japanische Team dem Publikum präsentiert. Am Ende sollte es umgekehrt aussehen: Russland gewinnt, während die Japanerinnen auf dem vierten Platz landen.

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Es sieht ein bisschen so aus, als ob das Wasser in Flammen stehen würde und sich die Französin Eve Planeix nur mit einem kunstvollen Sprung ins Wasser retten könnte. Dabei ist es natürlich nur die Deckenbeleuchtung im Yeomju Gymnasium, dem Austragungsort der Synchronwettkämpfe, die auch die freie Solo-Kür der Frauen in Szene setzt. Planeix schafft es trotz toller Haltung unter Wasser nur auf den 9. Rang, Siegerin wird die Russin Swetlana Romaschina.

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Romaschina gehört ohnehin - wie das gesamte russische Team - zu den überragenden Athleten bei dieser WM. Auch im Duett mit ihrer Partnerin Swetlana Kolesnitschenko holt die fünfmalige Olympiasiegerin die Goldmedaille. Sie war erst im vergangenen Herbst nach längerer Babypause wieder ins Training eingestiegen. Über diese Phase sagte sie: "An meinem Körper musste ich arbeiten, mein Kopf aber erinnerte sich an alles." Ganz offensichtlich.

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Viel sieht man nicht, aber zumindest die Zehen recken sehr synchron aus dem Wasser. Vielleicht hat das österreichische Duett aber auch genetische Vorteile, denn Anna-Maria Alexandri und Eirini-Marina Alexandri sind nicht nur Schwestern, sie sind sogar Teile von Drillingen - auch die Dritte Schwester ist übrigens Synchronschwimmerin.

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Beim Synchronschwimmen geht es nicht zuletzt um die Form außerhalb des Wassers, schon mit der Präsentation am Beckenrand beginnt die Inszenierung. Hier eindrucksvoll vom italienischen Team dargestellt, das später den zweiten Platz in der Highlight Routine erringen sollte. Dieser Wettbewerb feierte nicht nur WM-Premiere, sondern brachte mit den Ukrainerinnen auch einen verdienten Debüt-Weltmeister hervor.

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Zum Thema Form außerhalb des Wassers: Tatsächlich lächeln Synchronschwimmerinnen sehr oft, das gehört in ihrem Sport dazu, die Zuschauer und auch das Kampfgericht wollen schließlich verzaubert werden - der Ausdruck ist also ein ganz wichtiger Teil der Vorführung. Trotzdem schaffen es wahrscheinlich nicht viele Menschen, so dramatisch aus dem Wasser aufzutauchen wie die Kolumbianerin Monica Arango Estrada.

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Die deutschen Synchronschwimmerinnen sind übrigens auch in Südkorea vertreten, vor allem durch Marlene Bojer. Der Vorzeigeathletin aus dem deutschen Lager gelang es aber trotz ansprechender Küren weder im Einzel noch im Duett mit ihrer Kollegin Daniela Reinhardt die jeweiligen Finals zu erreichen. Nach einem 14. und einem 20. Platz hoffen die Deutschen aber weiterhin auf eine Olympiaqualifikation.

Schwimm-WM 2019

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Bei den deutschen Wasserspringern lief es bislang zwar besser, sie blieben aber trotzdem ohne Medallien. Patrick Hausding belegte mit seinem Partner Lars Rüdiger im Synchron-Wettbewerb immerhin den vierten Platz. Und das nach dem schwachen EM-Jahr 2018 und der Trainingsverletzung Anfang 2019. Bei den Frauen konnte Tina Punzel außerdem im Einzel mit einem starken fünften Platz ihr Olympia-Ticket für Tokio 2020 lösen.

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Gewonnen haben den Wettbewerb übrigens die Chinesen, die im Gesamtmedaillenspiegel der WM sogar noch vor der russischen Mannschaft liegen. Es sieht hier zwar so aus, als würden die späteren "Golden Boys" in den schwarzen Abgrund - und nicht zum Sieg - stürzen, aber Xie Siyi und Cao Yuan erzielten am Ende überragende 439,74 Punkte.

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Besondere Reize können natürlich auch mit den Outfits gesetzt werden. Hier stechen die Mexikanerinnen mit ihren neongelben Anzügen natürlich nicht nur unter Wasser heraus. Des Weiteren waren in den Wettkämpfen auch Meerjungfrauen und aufgemalte Hände vertreten. Übrigens gibt es bei den Weltmeisterschaften, wie auch bei Olympia, nur weibliche Wettbewerbe im Synchronschwimmen - abgesehen von den Mixed-Duetten, wo auch Männer an den Start gehen.

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Hier zum Beispiel hilft der Mann, Atsushi Abe, seiner japanischen Partnerin Yumi Adachi bei einem schwierigen Sprung. Sprünge gehören zu den anspruchsvollsten Elementen beim Synchronschwimmen. Den Japanern gelingt am Ende auch der Sprung aus Podest: Sie werden Dritte, Gold geht an das russische Duo Mayya Gurbanberdiewa und Alexander Malzew.

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Zum Abschluss noch ein etwas kurioser Schnappschuss: Dem mexikanischen Team gelingt es in ihrer Kür sogar, die Gesetze der Physik aufzuheben und eine Frau über Wasser gehen zu lassen. Und trotzdem: Die Nordamerikanerinnen landen am Ende auf dem zehnten und damit letzten Platz.

© SZ.de/jbe
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